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22.03.08 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-08 vom 22. März 2008

MELDUNGEN

Tic rechtzeitig behandeln

Göttingen – Die meisten Tics verschwinden von allein.  Kinder gucken sich auf ihrer Suche nach einer eigenen Identität die ein oder andere Verhaltensweise von anderen Menschen ab. Handelt es sich dabei aber um eine Angewohnheit, die keinem Ziel dient und nicht gesteuert werden kann, sprechen Psychiater von einer Tic-Störung. Dies kann ein Bewegungsmuster oder eine Lautäußerung sein, die immer wieder in Serien auftritt. „Typische und häufige Tics sind Augenblinzeln, Naserümpfen oder Räuspern“, sagt Veit Roessner, Kinder- und Jugendpsychiater am Universitäts-Klinikum Göttingen. Generell kommen allerdings fast alle Bewegungen und Lautäußerungen als Tic infrage. Bis zu 20 Prozent der Kinder in Deutschland leiden zumindest vorübergehend unter der Störung. „Meist verschwinden die Tics nach einigen Monaten wieder“, sagt Roessner. Hält der Tic länger als ein Jahr an und liegt eine Kombination aus unvermittelter Lautäußerung und Bewegungen vor, spricht man vom Tourette-Syndrom. Die Bewegungsmuster sind teilweise abgeguckt, treten aber meist unabhängig vom Verhalten anderer auf. Tic-Störung beziehungsweise Tourette-Syndrom rufen bei manchen Betroffenen einen starken Leidensdruck hervor. Die Angewohnheit etwa, ruckartig den Kopf nach hinten zu reißen, kann starke Schmerzen verursachen. Hinzu kommen soziale Ausgrenzung und eine Einschränkung der Leistungsfähigkeit in Schule oder Beruf. Bei Verdacht auf eine Tic-Störung sollten Eltern mit ihrem Kind möglichst frühzeitig zu einem Jugendpsychiater gehen. In behandlungsbedürftigen Fällen kann er Medikamente verschreiben, die die krankhafte Bewegung oder Lautäußerung unterdrücken. Darüber hinaus sind oft eine Verhaltenstherapie und Entspannungsverfahren sinnvoll. (www.kinderpsychiater-im-netz.de)               ddp

 

Verfehlte Hilfe

Berlin – Afrika erlebt durch das Engagement chinesischer Unternehmen eine zweite Kolonialzeit. Das sagte der Bundestagsabgeordnete und Leiter des Arbeitskreises Afrika der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hartwig Fischer. Zahlreiche chinesische Firmen beuteten nicht nur die Ressourcen des Kontinents aus, sondern benachteiligten auch die Einheimischen. So brächten die Unternehmen aus China ihre Mitarbeiter mit, anstatt Einheimischen Arbeit zu geben. In Angola habe das beispielsweise dazu geführt, daß man sich dort jetzt wieder stärker um das Engagement deutscher Firmen bemühe. Fischer: „Da kommen nämlich nur acht Bauleiter und hunderte Angolaner bekommen Arbeit.“ Der Politiker plädierte für einen Ehrenkodex beim Engagement auf dem schwarzen Kontinent. So sei es paradox, daß einerseits ausgebildete Mediziner Afrika verließen, um in Europa oder den USA mehr Geld zu verdienen, und andererseits Ärzte aus Europa in afrikanische Länder gingen, um dort zu helfen. Auch sei es nicht nachzuvollziehen, daß die Vereinten Nationen vielfach studierte Lehrer als Fahrer anstellten, anstatt Fahrschulen zu eröffnen und auf diese Weise Arbeitsplätze zu schaffen. „Hier brauchen wir einen Mentalitätswandel bei allen Beteiligten“, forderte Fischer. idea


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