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05.04.08 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-08 vom 05. April 2008

MELDUNGEN

Renaissance der Kernkraftwerke

Kömigsberg / Minsk – Wladimir Semaschko, erster Vizepremier Weißrußlands, hat erklärt, daß sein Land demnächst ein Kernkraftwerk bauen werde. Man suche noch einen günstigen Bauplatz und wolle 2009 mit dem Bau beginnen. Das geplante Kraftwerk werde aus zwei Blöcken mit je 1000 Megawatt bestehen, deren Inbetriebnahme für 2016 beziehungsweise 2018 geplant sind. Das Werk soll ein Viertel des Energiebedarfs Weißrußlands decken und dem Land Einfuhren von 5,6 Milliarden Kubikmeter Erdgas ersparen. Zudem wolle man sich eine sichere und dauerhafte Versorgung schaffen, sagte Vize-Energieminister Michail Michadjuk, „denn unsere Republik hat sehr wenige eigene Energiequellen“. Was er nicht sagte, war ohnehin bekannt: Das geplante Atomkraftwerk wird mit RBMK-1500-Reaktoren bestückt, eine Weiter­ent­wick­lung der Tschernobyl-Reaktoren. Dieser Umstand macht den Königsberger Behörden keine Sorgen. Die Tschernobyl-Tragödie, so der Landwirtschafts- und Umweltbeauftragte Feliks Alekseew, war ein menschliches Versagen, kein technisches. Und Königsberg wird bald ähnliche Projekte angehen müssen, fügte der Industriebeauftragte Wladimir Wukolow hinzu: 2009 wird das Kernkraftwerk im litauischen Ignalia geschlossen, worauf in Königsberg 2010 eine energetische „jama“ (Lücke) entsteht „und das Jahr wird für unsere Region außerordentlich schwer“. In Polen und Litauen sind neue Kernkraftwerke geplant, deren Leistung nach Fertigstellung nicht dem Königsberger Gebiet zur Verfügung stehen wird. Die Region sieht sich energetischer „Einsamkeit“ ausgesetzt und fordert von Rußland, in Königsberg ein Werk wie die Petersburger Werke zu bauen, die dank des Baus von Atom-U-Booten „große Erfahrungen“ haben. „Damit wären alle Probleme unserer Energiesicherheit gelöst.“  (Wolf Oschlies)

 

Rekord beim Güterumschlag

Königsberg – Der Güterumschlag der Königsberger Eisenbahn hat in der Geschichte der russischen Exklave ein neues Rekordhoch erreicht. Während zu Beginn dieses Jahrtausends, im Jahre 2001, noch 9,5 Millionen Tonnen Güter befördert wurden, waren es im vorigen Jahr 2007 bereits 19,4 Millionen Tonnen. In den ersten zwei Monaten dieses Jahres hat die Königsberger Eisenbahn über 3,5 Millionen Tonnen befördert. Das sind um 9,7 Prozent mehr als im Vergleichs­zeitraum des Vorjahres. Würde man das Ergebnis der ersten beiden Monate des laufenden Jahres auf das Gesamtjahr hochrechnen, käme man auf 21 Millionen Tonnen. Bezüglich der Arbeitsproduktivität der Eisenbahner heißt es, daß sie sich in den letzten sechs Jahren mehr als verdoppelt habe.


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