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05.04.08 / Kur oder (und) Kultur / Im südlichen Hochschwarzwald findet der Urlauber vielfältige Angebote für einen erholsamen Aufenthalt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-08 vom 05. April 2008

Kur oder (und) Kultur
Im südlichen Hochschwarzwald findet der Urlauber vielfältige Angebote für einen erholsamen Aufenthalt
von Silke Osman

Glücklich sahen sie nicht aus, wie sie da in der Gaststube des „Hirschen“ saßen. Jeder der drei Jugendlichen hatte ein großes Glas mit Spezi vor sich stehen, und während einer sehr hektisch auf die Tastatur seines Handys eindrosch, blickten die beiden anderen fast hoffnungslos auf ihre Gläser, als sei dort eine Lösung ihres Problems zu finden. Sie sahen erhitzt aus, trotz der kalten Witterung, die sich unvermutet über diesen Teil des südlichen Schwarzwalds gelegt hatte. Leichter Schnee war über Nacht gefallen und hatte die Wintersportler noch einmal hervorgelockt. Mit ihren Snowboards waren sie am nahen Feldberg gestartet und hatten die vereiste Piste durch den Wald hinunter nach Menzenschwand genommen. Da waren sie nun „gestrandet“, und das an einem Sonnabend …

„Ja, das tut mir leid“, sagte Hirschenwirtin Susanne Klose bedauernd zu den drei Nachwuchssportlern. „Heut ist Samstag und da fährt, glaube ich, kein Bus mehr nach St. Blasien.“ Nun gut, da blieb ihnen nichts anderes übrig, als zu Fuß zum nächsten Ort zu gehen und da auf eine Mitfahrgelegenheit zu hoffen.

Nicht alle Fremden, die es in das Schwarzwalddorf Menzenschwand verschlägt, fühlen sich wie gestrandete Schiffbrüchige. Sie haben diesen idyllischen Ort zwischen Feldberg und Schluchsee gezielt gewählt, um dort Ferien zu machen. Erholung pur ist angesagt in dem Luftkurort auf 900 bis 1300 Meter Höhe. Die typischen Schwarzwaldhäuser, in denen sich auch Hotels und Pensionen befinden, sind eine wahre Augenweide, vor allem dann, wenn im Sommer die prachtvollsten Geranien die Balkone zieren. Zu den ältesten Häusern gehört der „Hirschen“ im Hinterdorf. 1733, vor numehr 275 Jahren, wurde das Haus von der Abtei im nahen St. Blasien gegründet. Und das nicht zufällig gegenüber dem Kirchlein, sollte doch für die Priester, die aus St. Blasien zu den Gottesdiensten nach Menzenschwand kamen, eine würdige Unterkunft zur Verfügung stehen. Seit 1988 ist der „Hirschen“ im Besitz der Familie Staron-Klose. Langläufer und Skifahrer (Menzenschwand verfügt über drei Lifte und zwei Sprungschanzen), aber auch Wanderer und Biker sind dort willkommen. Das größte Nordic-Walking-Netz in Deutschland ist hier zu finden. Und manchmal gibt es sogar eine geführte Wanderung durch den Hirschenwirt Gottfried Staron persönlich.

Der Luftkurort am Südhang des 1493 hohen Feldbergs liegt mitten im Natur- und Landschaftsschutzgebiet. Es gibt keinen Durchgangsverkehr, der die Ruhe stören könnte. Erholung und Wellness sind angesagt, um so mehr als in dem im Oktober 2005 eröffneten „RadonRevitalBad“, dem ersten seiner Art im Schwarzwald, ein reichhaltiges Angebot auf den müden Wanderer wartet. In dem Glaspalast mitten im Hinterdorf von Menzenschwand kann man sich mit Massagen aller Art nach Herzenslust verwöhnen und wieder auf Vordermann bringen lassen. „Ein Bad in dem 33 Grad warmen fluoridhaltigen Wasser ist ein Gottesgeschenk“, schwärmt ein Besucher, der sich schon zu einer anschließenden Wohlfühlmassage angemeldet hat. Begeistert ist auch eine Besucherin aus der nahen Schweiz. Sie leidet seit langem an Schmerzen in den Händen, kann nur mit Medikamenten den Tag überstehen. Nun aber hat sie das Radonbad für sich entdeckt und vom Arzt Bäder verschrieben bekommen, die ihre Schmerzen erträglicher machen. Nun kann sie lange Zeit auf einen Großteil der Medikamente verzichten.

Wer in den Ferien ein bißchen Kultur erleben möchte, der ist im etwa fünf Kilometer entfernten St. Blasien gut aufgehoben. Die Kuppel des gewaltigen Doms (62 Meter Gesamthöhe, Spannweite 36 Meter) ist, sieht man sie zum ersten Mal, atemberaubend. Nicht nur zu den sommerlichen Domkonzerten ein Besuch wert. Auch das fast ebenso weit entfernte Bernau kann mit Kultur punkten. Dem berühmtesten Sohn, dem Maler Hans Thoma (1839–1924), ist ein kleines Museum gewidmet (mittwochs bis freitags von 10.30 Uhr bis 12 Uhr, und von 14 bis 17 Uhr, am Wochenende und feiertags von 11.30 Uhr bis 17 Uhr).

Mehr Informationen im Internet unter www.menzenschwand.eu.

 

Bei welchen Erkrankungen kann die Radontherapie angewandt werden?

Die medizinische Heilwirkung von Radon wird schon über 100 Jahre genutzt und wissenschaftlich untersucht, wobei man drei Arten der Anwendung unterscheidet:

* Radonbäder, bei denen das Radon über die Haut aufgenommen wird

* Radonstollen, in denen Patienten die radonhaltige Luft einatmen

* Radonwässer als Trinkkur, bei welcher der Wirkstoff über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen wird. Entscheidend für die Wirkung der Radontherapie ist die richtige Indikationsstellung und Verordnung des Radon, die nur von einem Arzt vorgenommen werden können. Die Radonbäder haben sich bei folgenden Krankheiten als spezifisch wirksam erwiesen:

* Chronisch-entzündliche Erkrankungen des Bewegungsapparates, insbesondere bei Morbus Bechterew und bei Chronischer Polyarthtritis (Rheumatoide Arthritis)

* Degenerative Erkrankungen der Gelenke (Arthrose)

* Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule (Spondylose, Spondylarthrose, Osteochondrose)

* Schmerzzustände nach Bandscheibenoperationen

* Schmerzbetonte Osteoporose

* Weichteilrheumatismus, Fibromyalgie-Syndrom

* Schmerzzustände nach Unfällen und Sportverletzungen

* Zustand nach orthopädischen Operationen

* Neuralgien, Neuritiden, Polyneuropathien

* Schmerzzustände nach Gürtelrose (postzosterische chronifizierte Schmerzen)

* Psoriasis

* Neurodermitis

* Sklerodermie

* Periphere Durchblutungsstörungen leichten Grades

* Chronische Erschöpfungszustände

* Rekonvaleszenz nach Infektionskrankheiten

* Chronisch-entzündliche und allergische Erkrankungen der Atemwege, insbesondere Asthma bronchiale

* Chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen

* Rhinitis

* Chronische Sinusitis

www.radonrevitalbad.de

Foto: Entspannung pur: Im 33 Grad warmen Bewegungsbecken des „RadonRevitalBades“ in Menzenschwand läßt es sich gut aushalten, wenn draußen der Frühling noch auf sich warten läßt.


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