19.03.2024

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12.04.08 / Bio-Siggi

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-08 vom 12. April 2008

Klaus D. Voss:
Bio-Siggi

Es gibt Menschen, die sehen jedes Unheil kommen – und können dennoch nichts dagegen unternehmen. In der griechischen Antike verewigten sich solche Charaktere als tragische Gestalten. Heute verschanzen sie sich in ihren Büros in den Ministerien.

Richtig: Es gibt hervorragende Fachleute, die wissen, wie man gute Gesetze macht.  Wie man Expertenwissen einbindet, wie man mit Memoranden die Minister auf die richtige Spur bringt, damit Gesetze nicht beim ersten Praxistest unter die Räder kommen. Es gibt sie. Nur, wer hört noch auf die altgedienten Ministerialbeamten?

Seit gut zwei Legislaturperioden steht auf der politischen Bühne der klassische Gegentypus: Als Minister agieren vorzugsweise stark ambitionierte, aber sonst von der Natur nicht gerade mit anderen Gaben großzügig bedachte Politiker.

Unser jüngstes Beispiel wollen wir, um diskret zu bleiben, nur Bio-Siggi nennen. Bio-Siggi ist der rundum exemplarische Fall, gerade weil er es mit den Regeln der Regierungskunst nicht so hat; besser gesagt, er beherrscht von allen Management-Methoden nur diese Variante: das Dampfmachen.

Bio-Siggi steht gern unter Dampf, seit er sich geschworen hat, das Klima-Klimakterium abzuwenden (klingt sehr nach Griechisch und Tragödie).  Deswegen duldet er keinen Einwand gegen seine Pläne, keinen Zeitverlust. So hat sich Bio-Siggi dann selbst überholt. Als es ihm jetzt dämmerte, daß aus dem neuen Klimasprit doch nichts werden kann, merkte er, daß sein „BioKraftQuG“ schon seit Ende 2006 in Kraft ist. Solange schon hatte er nicht auf seine Experten gehört, beim  Biokraftstoff-Quotengesetz.


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