19.03.2024

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12.04.08 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-08 vom 12. April 2008

Leserforum

Allenfalls etwas für einen seichten Kriminalroman – Alle taten ihre Pflicht
Betr.: „,Gustloff‘“ (Nr. 10)

Der Film über die bisher größte Schiffskatastrophe interessierte mich schon allein deshalb, weil ich mich zu jenem Zeitpunkt in Gotenhafen (Gdingen) befand. Im Büro des für die Gegend von Gotenhafen parteipolitisch verantwortlichen Gebietskommissars hatte ich aus Telefongesprächen die Tragödie für viele Ostpreußen-Flüchtlinge auf der vereisten Danziger Bucht herausgehört.

Nun zu dem Film: Das Durcheinander im ersten Teil des Films, im Hafen, und im zweiten Teil auf der „Gustloff“ ist wohl zutreffend beschrieben. Auf einige Brutalitäten und Gewaltmaßnahmen Uniformierter, seltsamerweise mit Stahlhelm, darauf hätte man besser verzichtet. Als ärgerlich wird ein Film empfunden, der die Torpedierung der „Gustloff“ mit skurril erfundenen Hypothesen beschreibt. Das Schiff ist mit 9300 Toten untergegangen. Ein solches Geschehen eignet sich nicht zu einem unscharf konzipierten Unterhaltungsfilm, sondern müßte konsequent zu einem Antikriegsfilm gestrafft werden.

Der Versuch, mit einer hergesuchten Liebesgeschichte einen Leitfaden für den Film dem Zuschauer anzubieten, ist abgeschmackt und ärgerlich. Warum gerade dem sympathischen Kapitän Kehding eine so fade Liebesgeschichte zugeordnet wird, ist unerfindlich. Und die von ihm „geliebte“ Nachrichtenhelferin wird pikanterweise noch mit möglicher Sabotage in Verbindung gebracht. Einem „politisch umgedrehten“ Funkobermaat wird durch einen ominösen Funkspruch andeutungsweise die Torpedierung der „Gustloff“ zur Last gelegt.

Das mag für einen seichten Kriminalroman passend sein, gehört aber nicht in ein Zeitzeugnis einer solchen Tragödie.

Alle haben in Erfüllung ihrer Pflicht gehandelt, auch der russische U-Boot-Kommant Alexander Marinesko für sein Land, und haben die Tragödie der größten Schiffskatastrophe aller Zeiten herbeigeführt.

Die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges war das größte Kriegsverbrechen.

Carl Behrens, Söhlde

 

 

Nicht darstellbar
Betr.: „,Gustloff‘“ (Nr. 10)

Zu Beginn bringe ich meine Freude und Anerkennung zum Ausdruck, daß dieser Film gedreht und gesendet wurde. Aber dem Schicksal der Betroffenen ist er nicht in vollem Umfang gerecht geworden.

Es ist vielleicht künstlerisch schwer oder unmöglich, dieses schmerzvolle Leid der Kinder, Frauen, Greise und verwundeten Soldaten darzustellen.

Außerdem sollte beachtet werden, was die Nachkriegsgeneration noch sehen möchte, was die politische Korrektheit überhaupt zuläßt.

Die Erziehung zum Schuldgefühl darf nicht vergessen werden. (Prof. Knopp)

Persönlich werde ich für das Gedenken der Opfer von Flucht und Vertreibung auch weiterhin Kriegsgräber pflegen und einen finanziellen Beitrag für ein „Zentrum gegen Vertreibungen“ leisten.

Damit möchte ich meine innere Anteilnahme bekunden.          

Heinz Seifert, Basedow

 

 

Selber Schuld!
Betr.: „,Gustloff‘“ (Nr. 10)

Sie haben in dankenswerter Weise viele Leser zu dem ZDF-Machwerk der Firma Knopp und Co. zu der Schiffstragödie „Gustloff“ zu Worte kommen lassen. Der Tenor war eindeutig. Nur: Wer die Geschichtsklitterungen des Guido Knopp & Co. in den vorhergehenden Sendungen gesehen hat‚ unter anderem „Die Flucht“, „Dresden“ oder „Die Wehrmacht“‚ hätte wissen müssen, daß Knopp der TV-Arm des bekannten Reemtsma ist.

Wer sich so etwas ansieht, ist selbst Schuld! Nur wenn die Einschaltquoten solcher Propaganda-Machwerke nicht mehr stimmen‚ bekommen wir Ruhe! Daher: Künftig so etwas nicht erst anschalten!

Ich bin nicht der Ansicht, daß die Versenkung der „Gustloff“ ein Kriegsverbrechen war. Der U-Boot-Kommandant hat getreu den „Versen“ von Ilja Ehrenburg gehandelt. Wohl war die Flächen-Bombardierung von Swinemünde ein Kriegsverbrechen, ebenso wie die Versenkung der „Cap Arcona“. Dort war bekannt, wen man ausradieren sollte. Aber das waren Briten!  

Dr. H.-W. Wittmeier, Rösrath

 

 

Unschuldiger gedenken
Betr.: „,Gustloff‘“ (Nr. 10)

Wir Ostpreußen werden immer unserer vielen unschuldigen Toten auf der „Gustloff“, „Steuben“, „Goya“ und auf anderen Schiffen sowie auf dem Haff und zu Lande gedenken.

Wir fragen aber auch Herrn Schön, warum er, nachdem er so viele Bücher vom furchtbaren Untergang geschrieben hat, jetzt seine gelungene Umerziehung mit dem verwerflichen Zeitgeist im ZDF in unverschämten Worten kundgetan hat?

Der 30. Januar 1933 war in Ostpreußen und im Reich eine Befreiung vom Kommunismus auf den Straßen, Befreiung von Arbeitslosigkeit, Befreiung von Existenzunsicherheit – kurzum: Hoffnung auf Zukunft in Frieden für die große Mehrheit unseres unterdrückten deutschen Volkes. Was danach kam, ahnte damals noch keiner.

Die Terrorangriffe auf Königsberg, Dresden, Swinemünde und alle Großstädte Deutschlands zeugen von einem Völkermord an deutschen unschuldigen Kindern, Müttern, Großeltern, Jugendlichen und Soldaten.

Danach Verschleppung, Vergewaltigung, Erschießung bis zur Qual des Verhungerns. Darum bitte, kehrt um zur Wahrheit, zur Gerechtigkeit und endlich fort vom Zeitgeist, der nicht Frieden unter den Menschen will.

Gerhard Thal, Ulm

 

 

Dank an alle, die mir bei der Flucht halfen
Betr.: „,Gustloff‘“ (Nr. 10)

Das schreckliche Unglück der „Gustloff“ erinnert mich nicht nur bei der Ankündigung eines schlechten Fernsehfilmes an die sinnlosen Opfer der „Rettung über die Ostsee“, weil ich zu den Überlebenden dieser Aktion gehöre.

Oft wünsche ich mir, ich könnte mich persönlich bedanken bei den Menschen, die mir als Fünfeinhalbjährigem geholfen haben, dem Inferno, welches über Ostpreußen hereinbrach, zu entgehen. Zum Beispiel bei meinen Großeltern, die sich mit mir rechtzeitig aus Königsberg auf die Flucht begeben haben und trotzdem den Tieffliegern nicht entfliehen konnten. Dem Soldaten, der mich nach meiner schweren Verletzung aufsammelte und erste Hilfe leistete, oder dem Menschen, der mich anschließend unter Einsatz seines Lebens in ein Notlazarett nach Pillau brachte. Der schwerverletze Soldat, der dort über mir lag und auf den letzten freien Platz auf der zum Auslaufen bereiten „Wartheland“ zu meinen Gunsten verzichtete. Was wohl aus ihm geworden ist? Danken müßte ich Dr. Neugärtner und Schwester Gertrud für die aufopfernde Fürsorge bei der Überfahrt nach Kopenhagen, auch dafür, daß ich dort sofort in ein Krankenhaus gebracht werden konnte und mir über viele Monate ärztliche Hilfe zuteil wurde. Oder dem Matrosen, der als Hilfspfleger mir Beistand leistete, wenn die Schmerzen unerträglich wurden. Später im Lager Oxböl hätte ich all denen zu danken, die für uns Waisenkinder bis 1948 für Geborgenheit gesorgt haben. Leider habe ich keinen der Helfer und auch keines meiner Familienmitglieder je wiedergetroffen. Und schließlich der gebürtigen Dänin Rose von Grone möchte ich danken können, die mich trotz Strafandrohung durch dänische Behörden in Kinderheimen aufsuchte und mir Trost zugesprochen hat.

Ohne die tüchtigen Soldaten und das furchtlose Schiffspersonal des „Unternehmens Rettung“ hätte uns Überlebende ein grausames Schicksal ereilt. Nicht zuletzt danke ich Gott.

Klaus Neumann, Hannover

 

 

Grenzt an Hohn
Betr.: „Das dicke Ende der Finanzkrise“ (Nr. 12)

Höchstverdiener, die den eigenen Hals gar nicht voll genug bekommen können, fahren ihre Banken an die Wand, und der Steuerzahler soll dafür aufkommen. Das ist ein Unding, und es grenzt schon an Hohn, wenn Höchstverdiener Ackermann nach der Hilfe des Staates – unserem Geld – schreit.

Spekulanten sind für mich Verbrecher mit weißem Kragen, denen das Handwerk zu legen ist. Was ist das für ein Wahnsinn, daß unsere Benzinpreise auch von Spekulanten bestimmt werden!

Auch wenn es die Krise nicht löst, alle Großkopfeten in Vorständen und Aufsichtsräten sollten bis zum sozialen Existenzminimum persönlich für den angerichteten Schaden aufkommen müssen und ihre Ämter verlieren.

Barbara Grätz, Bremen

 

 

Lehrer sind besser als ihr Ruf
Betr.: „Milliarden für pensionierte Lehrer“ (Nr. 6)

Seit Jahren lese ich voll Interesse die PAZ und bin immer wieder angetan von der sorgfältigen und fundierten Analyse historischer und aktueller Themen. Um so mehr befremdet mich die Art der Berichterstattung über die Pensionen ehemaliger Lehrer. Deshalb möchte ich als pensionierte Gymnasiallehrerin unter folgenden Aspekten zu dem Artikel Stellung nehmen:

1. Pensionen beziehen Beamte (in der PAZ „die Staatsdiener“). Der Staat hat diesen wichtigen Schlüsselberuf gemäß Beamten-eid auf sich eingeschworen, um sicherzustellen, daß Staat und Schule im Dienst an der kommenden Generation zusammenarbeiten. So sind unter anderem Streiks als Mittel des Arbeitskampfes verboten, und die Lehrer setzen die Bildungspolitik des Staats um. Dafür garantiert der Staat eine angemessene Altersversorgung.

2. Dieser „Betrag“ sollte auf Gegenseitigkeit beruhen. Es bedeutet für den Beamten Verzicht auf vergleichbare Karriere in der Industrie und er hat niedrigere Bezüge als angestellte Lehrer. Letzteres ist ein direkter Beitrag zur Altersversorgung durch Einbehalt von Lohnanteilen. Der „Vertrag“ hat bis zur Pensionierung eine Laufzeit von derzeit 35 bis 40 Jahren, das heißt die Einstellung der Lehrer der angesprochenen Pensionswelle erfolgte nach den Richtlinien der Reformjahre um 1970. Damals startete (die SPD) eine Bildungsoffensive mit dem Ziel, 25 Prozent eines Jahrgangs zum Abitur zu führen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat man in den 70er Jahren sogar vorübergehend unqualifizierte beziehungsweise nicht erwerbstätige Menschen als Lehrer eingestellt.

3. Damit komme ich zu einem weiteren Punkt, der damit zu tun hat, daß es sich um ständig wechselnde Unterrichtsbedingungen handelt: a. Geburtenschwache Schülerjahrgänge (Pillenknick) wechselten mit geburtenstarken davor und danach. b. Bei Wirtschaftswachstum konnten Klassenteile niedriger gehalten werden als bei Rezession. Das diente dem Wohl des Kindes und erforderte Lehrereinstellung. c. Die zunehmend angespannte Finanzlage der 90er Jahre auch in Baden-Württemberg wirkte sich auf die Landesbeamten unspektakulär (keine Streiks) durch direkte und indirekte Kürzung von Bezügen aus: Streichung von Altersermäßigung, Erhöhung des Klassenteiles (mehr Schüler pro Lehrer), Nullrunden, Herabsetzung der Pensionsbezüge. Neuanstellungen wurden gestoppt.

4. Die Berufsaufgabe vor dem Alter von 65 Jahren spiegelt den wachsenden seelischen Druck wider, dem Lehrer ausgesetzt sind – und besonders hier befremdet der Artikel der PAZ. Wenn ich auf Fragen angebe, daß ich Lehrerin bin oder war, kommt als Reaktion regelmäßig die Bemerkung: „Das könnte ich nicht!“ Ich würde dazu sagen, zum Glück war ich nicht Grund- und Hauptschullehrerin, gar in einer Großstadt, „das könnte ich nicht!“ Ich habe übrigens bis zum Pensionsalter in diesem Beruf gearbeitet, knapp 40 Jahre, die Hälfte und mehr zuhause abends und nachts und sonntags.

Die wertekonservative PAZ sollte meiner Meinung nach einen solchen Artikel nicht schreiben. Was soll denn damit gesagt werden? Ich hoffe sehr, daß in Zukunft der Lehrerberuf in der Gesellschaft wieder mehr positive Resonanz findet und nicht der Lehrernachwuchs verprellt wird und aus Imagegründen „den Klassenzimmern den Rücken kehren“ will.

Mechthild Staesche, Markdorf

 

 

Kein Interesse

Betr.: „Der Kompromiß“ (Nr. 13)

Mich erfüllt gegenüber diesem Kompromiß größtes Mißtrauen, vermag ich doch nicht zu erkennen, daß in Regierung und Bundestag Erwählte sitzen, die ein wirkliches Interesse daran haben, daß das Sterben und Leiden der Vertriebenen und das Unrecht der Vertreibungen zweifelsfrei offenkundig wird. Die Rück-sichtnahme auf die Täter läßt der Wahrheit keinen Raum.  

Martin Hildenbrand, Dresden

 

 

Ums Erbe betrogen
Betr.: „Bodenreformaffäre durch Schlamperei verursacht“ (Nr. 12)

Dieses Thema regt viele Menschen auf, auch uns besonders, weil wir ebenfalls um unser rechtmäßiges Erbe betrogen worden sind, durch Schlamperei bei Behörden und zweifelhafte Machenschaften.

Wir haben kein Vertrauen mehr zu diesem Staat und Rechtsanwälten.

Ingrid Preylowski, Bad Bentheim

 

 

Friedfertige Muslime müssen Stimme erheben
Betr.: „Tod den Christen“ (Nr. 12)

Wir hören zwar immer wieder, wie friedfertig der Islam sei und daß die große Mehrheit der Muslime gern wie wir leben würde, aber wir hören auch immer wieder von mörderischen Untaten im Namen des Islam. Und wenn wir von ihnen hören, fehlt uns die Stimme der friedfertigen Muslime, fehlt uns ihr erkennbares Bemühen, Verbrechen im Namen des Islam verhindern zu helfen. Der auf einer Müllhalde gefundene ermordete Erzbischof von Mossul sagt uns, daß wir das Gerede vom friedfertigen und toleranten Islam vergessen können, solange uns das Muslime und ihre Organisationen nicht beweisen.

Norbert Brücher, Köln

 

 

Diätenerhöhung ja, Rentenerhöhung nein?
Betr.: „Machterhalt statt Nachhaltigkeit“ (Nr. 13)

Es kann ja wohl nicht wahr sein, was Oettinger zur geplanten und ohnehin schon dürftigen Rentenerhöhung von sich gibt. Der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg hat für das Wohl seiner Bürger zu sorgen und nicht die Befindlichkeiten seiner CDU-Yuppies zu pflegen. Wie anders kann es sein, daß sowohl in Baden-Württemberg als auch im Bund die Abgeordneten-Diäten um ein mehrfaches ansteigen können, als was dieselben Leute jenen zubilligen, die dieses Land aufgebaut und dafür gesorgt haben, daß seine Parlamentarier bei oftmals zweifelhafter Gegenleistung üppige und teils steuerfreie Pauschalen einstreichen können. Im Gegensatz dazu fällt den Herrschaften stets Neues ein, wie man den Rentnern weitere Abzüge zumuten kann. Gerade weil die Rentenversorgung ein Generationenvertrag ist, müßten Oettinger und seine Jungparlamentarier eigentlich längst dafür sorgen, daß diese Defizite aus dem Staatshaushalt ausgeglichen werden. Steuermehreinnahmen sind die Leistung der gesamten Volkswirtschaft und deshalb sind auch an den Erträgen alle zu beteiligen, die dies ermöglicht haben. Längst ist überfällig, die Sozialversicherungen so umzugestalten, daß auch Anteile am Gewinn aus der Automatisierung in diese einfließen. Aber auf solche Ideen kommt weder ein Herr Oettinger noch Frau Merkel: Es könnten dann ja weniger Parteispenden von den Konzernen kommen, für die man ja die Politik macht. Und zudem würde es gar nicht schaden, die Erhöhungen der Abgeordneten-Diäten künftig an die Rentenerhöhungen zu koppeln ...

Alfred Dagenbach, Heilbronn

 

 

Demokratisch nicht in Ordnung
Betr.: „Machterhalt statt Nachhaltigkeit“ (Nr. 13)

Ver.di, so ist gerade zu hören, will unser Land und uns mit Streikmaßnahmen erpressen, weil die gebotenen acht Prozent mehr für seine Mitglieder keine wirklichen acht Prozent seien, ob Deutschlands Rentner eine Erhöhung von 1,1 Prozent erhalten, ist noch nicht sicher. Wenn Bsirske will (die große Tarifkommission frißt ihm aus der Hand), bleiben die öffentlichen Verkehrsmittel stehen, der Müll häuft sich vor den Häusern, die Bewegungsfreiheit der Bürger ist eingeschränkt, der Volkswirtschaft wird bedenkenlos Schaden zugefügt. Bundespräsident oder Kanzlerin, unsere gewählten Repräsentanten, haben nicht die Macht eines Gewerkschaftsfunktionärs. Das ist doch weder demokratisch noch in Ordnung.

Johann Basler, Celle

 

 

Kassen überflüssig
Betr.: „Ein Kompromiß auf unsere Kosten“ (Nr. 11)

Vielen Dank für Ihre Ausführungen über künftige Mißverhältnisse in puncto Krankenkassenbeiträge. Seit deren Bestehen gab es immer mal Auf- und Abwärtsbewegungen – jahrelang wurde sogar Diebstahl begangen, indem Menschen ohne Mitgliedschaft auf Kosten der Versicherten behandelt wurden (Zähne total saniert).

Aber bis jetzt hat es noch keine Regierung fertig gebracht, Krankenkassenbeiträge zu vereinnahmen und Anspruchsrechte nach eigenem Gutdünken zu honorieren. Eigentlich sind Krankenkassen durch das neue System völlig überflüssig; der Staat kann durch das Bundesversicherungsamt mit den Ärzten und Krankenhäusern direkt taktieren. Vielleicht fließen bei der Gelegenheit der maroden Haushaltskasse einige Nebeneinkünfte zu!

Übrigens: Krankenkassenbeiträge und deren Zweck kann man verändern oder meinetwegen reformieren, aber keine Gesundheit.

Margot Mahner, Bremen

 

 

Leistung bezahlen
Betr.: „Ausbeutung wird alltäglich“ (Nr. 12)

Es scheint mir sehr schwierig, Ausbeutung festzustellen und Leistung mit ihrer Honorierung in Einklang zu bringen. Leistung, die nur einen geringen Wert hat, unqualifiziert und mit Unlust erbracht wird, kann kein Unternehmer so bezahlen, daß der Arbeitnehmer davon schon zufriedenstellend leben kann. Natürlich möchte man, daß jeder Arbeitnehmer soviel verdient, daß er keine Hilfen benötigt. Ich meine zwar, daß es nicht wenige unterbezahlte Arbeitnehmer gibt, meine aber auch, daß kaum ein Betrieb in der Lage ist, auch mangelhafte Leistungen zu honorieren. Ein Rest dürfte immer bleiben, der auf unsere Hilfe angewiesen bleibt.

Aber, und auch das muß man leider sagen, wir haben viel zu viele Mitbürger, die nur ihren persönlichen Vorteil im Auge haben und dabei auch Mitbürger bedenkenlos zu ihrem Vorteil auszunutzen suchen.

Jochen Bartsch, Gießen

 

 

Rentner bauten Land aus Schutt und Asche auf
Betr.: „Machterhalt statt Nachhaltigkeit“ (Nr. 13)

In Ihrem Artikel schreibt die Autorin über die Rentenerhöhung und den Riester-Faktor mit der jährlichen Senkung der Rentenanpassung um 0,6 Prozent als eine positive Entwicklung. Die jetzige Aussetzung für zwei Jahre beurteilt sie negativ für die heutige Generation. Im letzten Absatz wird zwar die Aufbau- und Lebensleistung der jetzigen Rentner nach dem Kriege anerkannt, jedoch gleich mit der Negierung verbunden, daß die heutige Generation dies ja auch tut. Ich kann dies so nicht akzeptieren. Erstens baut die heutige Generation kein Land aus Schutt und Asche wieder auf, sie braucht auch keine 48 Stunden mehr zu arbeiten und hat positivere Arbeitsbedingungen. Ebenso wird das Aufziehen von Kindern als eine Erfüllung des Generationenvertrages heute nicht mehr als selbstverständlich empfunden, wie das die Generation der heutigen Rentner getan hat. Ich bin mir nicht sicher, ob es verfassungskonform ist, den Riesterabschlagsfaktor auf alle Rentner anzuwenden, auf die, welche Kinder großgezogen, und auf solche, die bewußt darauf verzichtet haben. Darin liegt eine Ungleichbehandlung der Lebensleistung, die nicht verfassungskonform sein kann.

Reiner Schmidt, Güstrow

 

 

Alles Rechte wird als radikal verteufelt
Betr.: „Links und Rechts – ist das nicht längst überholt“ (Nr. 12)

Da auch die Merkel-CDU nach links tendiert, FDP und CSU halten die Mitte, gibt es in der Bundesrepublik keine ernst zu nehmende Rechte. Die NPD und andere ähnliche Gruppen sind nicht bundesweit merkbar hervorgetreten und haben vor allem nicht vermitteln können, was sie eigentlich wollen.

Bislang ist es den linken Parteien mit Unterstützung der Mitte gelungen, jede erfolgversprechende rechte Parteigründung zu verhindern, bei der die Verteufelung von rechts eine Rolle spielt. Rechts wurde in allen Medien mit rechtsradikal, rechtsextremistisch, rassistisch und nazistisch gleichgesetzt, eine Methode, die jede Parteigründung im Keim erstickt hat.

Links haben wir reichlich, Rechts fehlt. Ich meine, daß wir auch eine rechte Partei brauchen, die sich glaubhaft für die berechtigten Interessen aller Deutschen im gemeinsamen Europa einsetzt und sich nicht scheut, für das historische Geschehen nur die Wahrheit gelten zu lassen. Schuld darf nicht auf Ewigkeit gegen unser Volk ausgenutzt werden. Wir wollen Freundschaft mit allen Völkern, bekennen uns zum Schutz Israels, aber das als Gleichberechtigte.       

Ute Geißler, Wesel am Rhein

 

 

Den Kurden einen eigenen Staat gewähren
Betr.: „Türkei beendet Offensive im Irak“ (Nr. 10)

Das Vorgehen der Türkei ist eine Aggression gegen das dort wohnende Volk der Kurden, und mit nichts gerechtfertigt.

Der einzige Grund ist der, die Türkei möchte sich die dortigen Erdölvorkommen sichern.

Die dortigen Grenzen sind nach dem Ersten Weltkrieg von den Kolonialmächten England und Frankreich, nach deren Interessen, festgelegt werden.

Die Interessen der dort lebenden Völker wurden nicht beachtet‚ so daß die Kurden auf mehrere Staaten aufgeteilt wurden.

Durch das jetzige Vorgehen der Türkei gegen die Kurden hat diese den Verbleib des von den Kurden bewohnten Gebietes bei ihr verwirkt.

Der Zeitgeist und die Umstände sind somit gegeben‚ daß ein unabhängiger / vereinter Staat der „Kurden“ entstehen soll.

Um eine vollkommene Lebensfähigkeit des neuen Staates zu gewährleisten, muß dieser einen eigenen Zugang zum Mittelmeer besitzen. Durch die Zustimmung der Türkei zu der Bildung eines souveränen Kurden-Staates wird die Türkei an Ansehen und Glaubwürdigkeit sehr viel gewinnen.

Der dortige Krisenherd wird sich dann zu einer friedlichen Region entwickeln. Ein baldiger Beitritt in die EU ist der Türkei dann vollkommen sicher.

Verweigert die Türkei der Bildung eines „Kurden Staates“ die Zustimmung, ist mit ihr im Geiste des Versailler Vertrages von 1919 und des Potsdamer Protokolls, August 1945‚ zu verfahren.            

Hermann Wank, Hafenlohr

 

 

Linkes Gelichter
Betr.: „Weiter auf Linkskurs“ (Nr. 11)

Weiter auf Linkskurs scheint sich Herr Beck wirklich zu befinden, was aber ihm und der SPD bislang gar nicht bekommen ist. Die SPD auf historischem Tiefstand von 23 Prozent‚ selbst

Becks Landeskinder strafen ihn für seinen Kurs ab.

Das ist mehr als erfreulich, weckt es doch die Hoffnung, daß die große Mehrheit der Deutschen weiß, was sich für ein Gelichter hinter den Fahnen von Gysi und Lafontaine versammelt hat.

Die SPD darf ihre Anbindung an die demokratische Mitte nicht verlieren, wie Alt-Kanzler Schröder richtig meint.

Aber wir müssen auch sehen, daß SPD, Grüne und Linke eben linke Parteien sind, die zum Machtgewinn schon an ein Miteinandergehen denken könnten. So ganz falsch liegt Beck auch nicht.

Niklas Jörgson, Herne

 

 

Das Miteinander der Schüler gefährdet
Betr.: „Verhängnisvolle Würstchen“ (Nr. 10)

Die Schuldirektorin hat die Situation überhaupt nicht begriffen.

1. Von einem Neunjährigen kann man nicht erwarten, daß er weiß, aus welchem Fleisch ein Würstchen besteht, und daß Muslime kein Schweinefleisch essen dürfen.

2. Der Drittkläßler hat den unbeschwerten Weg eines Kindes genommen, nämlich, mit lieben Freunden das Essen zu teilen, was bedeutet, soziale Kontakte zu pflegen.

3. Die muslimischen Schüler hätten aufgrund ihrer Erziehung das Würstchenangebot zurück-weisen müssen. Stattdessen langten sie genauso unbekümmert zu.

4. Da die Schule nichts mit den Würstchen zu tun hatte, ging sie Angebot und Annahme auch nichts an.

5. Es gab also einen Aufpasser, der die Würstchenesser „aufklärte“.

6. Der kindliche Wissensstand von Geber und Nehmer war also gleich. Demnach hätten auch die muslimischen Schüler zu Reinigungsarbeiten herangezogen werden müssen.

7. Die Direktorin hat damit den Samen für das Miteinander der Schüler vernichtet. Der „Würstchenverteiler“ wird nun, um Fehler und Strafe aus dem Weg zu gehen, sein soziales Verhalten einstellen, die Freundschaft wird verkümmern, und der Platzkampf auf dem Schulhof ist programmiert.

8. Die Direktorin ist nicht fähig, die Psyche von Kindern, das daraus resultierende Verhalten und deren Einordnung zu beurteilen. Eine kurze Erklärung: „Teilt lieber Obst und Süßigkeiten miteinander; aber keine Würstchen“, wäre für alle Beteiligten nachvollziehbar gewesen. Ich kann über soviel Dummheit nur den Kopf schütteln.

Elisabeth Krahn, Celle


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