19.04.2024

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19.04.08 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-08 vom 19. April 2008

Leserforum

Wähler sollten Koalitionen bestimmen können
Betr.: „Indirekte Entmachtung der Wähler“ (Nr. 14)

Sie schreiben über eine indirekte Entmachtung der Wähler, da neue Koalitionen Parteiprogramme überflüssig machten. Dies wäre nicht so, wenn eben der Wähler, also doch der eigentliche Souverän, in seinem Recht gestärkt würde. Schlage daher vor, das Wahlrecht dahingehend zu erweitern, daß nicht nur Parteien beziehungsweise Spitzenkandidaten, sondern auch Koalitionen bindend gewählt werden können. Heutzutage meinen die Parteien bereits aus den abgegebenen Wahlstimmen für sie Präferenzen um Intentionen für Koalitionen herauszulesen – das ist aber zumindest pure Spekulation, die mit der Änderung des Wahlrechts zu einer reinen Tatsachenfeststellung würde. Mir ist bewußt, daß die Parteien die Letzten wären, die diesem Vorschlag zustimmen würden beziehungsweise Bestimmungen dem entgegenstehen. Aber da der Wille des Souveräns doch über dem der nachrangigen Organisationen zu stehen hat, sollte eine Volksabstimmung darüber entscheiden oder das Bundesverfassungsgericht. Vielleicht hätte dies auch einen positiven Einfluß auf die sogenannte Parteienverdrossenheit der deutschen Bevölkerung.

Johann A. Sajdowski, Heusenstamm

 

 

Nicht Rentner, sondern Manager bekämpfen
Betr.: „Machterhalt statt Nachhaltigkeit“ (Nr. 13)

Von einigen jüngeren Leuten, vornehmlich jüngeren Politikern aus Union und FDP, wird fortwährend und lautstark gegen jegliche kleinste Rentenerhöhung für die heutigen Rentner agitiert.

Diesen Jüngeren möchte ich folgendes sagen: Agitiert zuerst einmal gegen die asozialen Manager auch Euren Alters, die zur reinen Gewinnmaximierung Eure Arbeitsplätze ins Ausland verlagern, ohne jegliche Rücksichtnahme auf die sozialen Folgen. Geht endlich gegen die sozialen Mißstände in unserem Land „auf die Straße“, so wie wir es getan haben, als wir jung waren. Vielen von Euch scheint es aber klüger, lieber schön angepaßt Egoist zu sein, um sich möglichst viel „Fun“ leisten zu können. Wir Alten haben uns keine Protzautos oder Flugreisen durch die ganze Welt geleistet. Wir haben mit unserem verdienten Geld die heutige Infrastruktur dieses Landes neu aufgebaut, die all diese jungen Egoisten heute als selbstverständlich mit benutzen.

Meine Kritik richtet sich selbstverständlich nicht gegen alle unsere jungen Leute, aber gegen all diese lauten Agitatoren, die sonderbarerweise immer zu den „Bestbetuchten“ gehören.

D. Schmekies, Bad Vilbel

 

 

Jeder mit jedem
Betr.: „Indirekte Entmachtung der Wähler“ (Nr. 14)

Welche Macht haben denn die Wähler? Sie dürfen wählen, oft Parteien, die sie nicht schätzen oder ablehnen, so daß sie das für sie kleinere Übel oder gar nicht wählen. Wer die Union wählt, muß nicht die Grünen mögen, die ja nur zu Teilen wirklich grün sind, aber dafür oft kräftig rot und anti-national. Ich würde niemals die Union wählen, wenn ich wüßte, daß sie mit den Grünen zusammengehen würde.

Aus Berlin ist zu hören, daß der Bürgermeister sich einen Dreck darum scheren will, was eine Abstimmung zur Offenhaltung des Flughafens Tempelhof ergibt. Deutlicher kann man nicht dokumentieren, daß der deutsche Wähler nichts zu melden hat. Unbegreiflich für mich, daß die Berliner diesen Mann immer wieder zu ihrem beliebtesten Politiker küren. Wie heißt das doch: Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Schlächter selber.

Harald Benz, Greifswald

 

 

Zur Kasse, bitte!
Betr.: „Steuerzahler bleibt auf den Schulden sitzen“ (Nr. 14)

Immer weniger Bürger können sich für SPD und CDU / CSU begeistern und wandern zu anderen Parteien oder in die Unbestimmtheit ab.

Natürlich haben auch sie dafür zu zahlen, wenn Deutschlands Banken von ihren Bossen, die im vergangenen Jahr zirka zwei Prozent mehr eingesteckt haben, an die Wand gefahren werden und nun vom Steuerzahler gerettet werden müssen, der sich nicht dagegen wehren kann.

Ich würde die Verantwortlichen gern von ihren Posten entfernt und in persönliche Verantwortung genommen sehen.

Keine Abfindungen für Mißwirtschaft!

Wenig begeisternd auch, daß das deutsche Parlament und die Bundesregierung bald nichts mehr zu melden haben, im fernen Brüssel werden wir von Leuten regiert, zu denen wir keine demokratisch fundierte Verbindung haben.

Hans Wildermuth, Erlangen

 

 

In Vergessenheit
Betr.: „,Selbstkritik ist unentbehrlich‘“ (Nr. 13)

Leider gehört die Selbstkritik wie die Redlichkeit, die Ehrlichkeit wie der Anstand, die Uneigennützigkeit oder die Höflichkeit wie die Dankbarkeit oder das Mitgefühl zu Verhaltensweisen, die in Vergessenheit zu geraten drohen. Sie alle machen das menschliche Leben leichter, nur wird das nicht mehr begriffen. Wer in unsere Medien schaut, wird keinen Zweifel an dem, was ich gerade schrieb, haben.

Hartwin Kügler, Heilbronn

 

 

Theologen dienen Antifa als nützliche Idioten
Betr.: „Mogelpackung Antifaschismus“ (Nr. 13)

Vielen Dank für diese Kolumne. Das hätte so leicht keiner gewagt wegen deren einflußreichen Freunden. Bei der Nennung der Einheitsfront von Lenins / Antifas nützlichen Idioten könnte man noch eine weitere Gruppe anführen. Immer wenn ein neuer öffentlicher Unfug verzapft wird, immer wenn die Antifa ein neues Bündnis schmiedet, mit DGB und anderen „Anständigen“, um eine verdienstvolle Persönlichkeit zu entehren oder wieder eine Sau durchs Dorf zu treiben, dann biedern sich progressive Theologen an, sozusagen aus echt christlicher Feindesliebe.

Bei der Erlebnis-Generation war das noch anders. Damals waren die Kirchen die einzigen, die die gebeutelten Deutschen vor Besatzungswillkür zu schützen wagten. Aber die Zeiten von Probst Grüber, den Kardinalen Faulhaber, von Galen, Frings und später Bischof Dibellius, Pastor Brüsewitz und Erzbischof Dyba sind längst vorbei.

Kritische Theorie und 68er Kultur-Revolution haben den Deutschen, laut Röhl, das Rückgrat gebrochen – vor allem den Theologen! Wenn sie nicht mehr glauben, machen sie eben in (linker) Politik. Bei der Wiedervereinigung mußten im Westen die meisten der ansonsten mahnlaut-gestreßten Glocken schweigen. Auch Kirchen-Präsident Peter Beier schrieb im April 1990 an einen rheinischen Pfarrer vom „unaufgebbaren Humanum des Sozialismus“.

Mit ihrer Begeisterung für unbegrenzte Zuwanderung haben die politisch korrekten Kirchen sich um die Ausbreitung des Glaubens verdient gemacht – allerdings nicht des christlichen.

Lehmann, Sterzinski und ZdK-Thierse waren gegen ein Vertriebenen-Denkmal, vermutlich wegen Verwicklungen der polnischen Kirche. Dazu Thierse in der „FAZ“: „Wir vermeiden jeden Verdacht, die Deutschen wollten sich von einem Volk der Täter zu einem Volk der Opfer stilisieren.“

Ich weiß nicht, ob  Thierse Täter war, vielleicht als Kulturfunktionär? Ich jedenfalls war keiner und verbitte mir solche Unterstellungen!

Felix Schecke, Hannover

 

 

Wowereit gestärkt
Betr.: „Schwarz-Grün für Berlin“ (Nr. 13)

Herr Pflüger geht Wege, für die ihm die Gefolgschaft fehlt. Liest man Umfragen, wird überdeutlich, daß die Berliner mit ihm und seinen Zielen nichts anfangen können. So kann Wowereit nahezu machen, was er will, denken wir nur an seine Selbstherrlichkeit in der Tempelhof-Affäre. Wowereits unverdientes Ansehen dokumentiert den Mißerfolg Pflügers.                

Albert Schmitt, Berlin

 

 

Männliche und weibliche Eigenschaften sind ein Naturgesetz
Betr.: „Sie wagten sich zu emanzipieren“ (Nr. 12)

Es wird das Schicksal zweier Frauen beschrieben, die in einer Zeit lebten, die 250 Jahre zurück liegt. Wie heute üblich, wird diese Zeit mit der heutigen verglichen und nach heutigen Maßstäben bewertet.

Und so werden dem Zeitgeist entsprechend „Kindererziehung“, die heute eher einer Kinderbetreuung entspricht, sowie „Kochen, Waschen, Nähen und Putzen“ im negativen Sinne erklärt. Desgleichen erfolgt eine negative Besetzung des Begriffes „hausfrauliche Tugenden“.

Inwiefern die „Gesellschaft“ frauliche Pflichten festlegen kann, bleibt allerdings unbeantwortet. Selbst der in der Soziologie verwandte Begriff „rollenkonform“ wird für das Verhalten der Frauen verwendet.

Keine Frage, die beschriebenen Frauenschicksale haben eine beispielhafte Biographie. Daß hier aber auch noch auf Klassenunterschiede wie Unter- und Mittelschicht hingewiesen wird, macht allerdings die „individuelle Durchsetzungskraft“ dieser beiden Frauen erst richtig deutlich.

Natürlich gibt es hochbegabte Frauen mit einer beispielslosen Lebensleistung. Nur kann dies sicherlich nicht für alle Frauen zutreffen, ebenso wenig wie für alle Männer. Es gibt nun einmal leistungsstarke und leistungsschwache Individuen und dies in allen Abstufungen. Falsch ist zu meinen, man könnte die Gesellschaftsformen umkrempeln und schon gebe es nur noch „starke Frauen“. Es ist nicht allein die Herkunft und das Umfeld, in dem ein Mensch aufwächst, die die Voraussetzungen schaffen für die Gestaltung eines über das Mittelmaß hinausgehende Lebensbild.

Vielmehr ist es die von Geburt mitbekommene Leistungsfähigkeit wie auch eine spezielle Begabung. Vieles kann zwar später durch Training gefördert werden, doch die Basis muß schon von Geburt her vorhanden sein.

Was das Rollenspiel zwischen Frau und Mann angeht, so wird vergessen, daß der Mensch ein soziales Wesen ist. In einer Gemeinschaft gibt es nun einmal unterschiedliche Aufgaben, die aufgrund von Begabungen und Leistungsfähigkeiten in unterschiedlichen Funktionen wahrgenommen werden müssen. Daß nur die Frau, das weibliche Element in der Natur, die Kinder bekommt, hat der Mensch ganz sicherlich nicht mittels einer politischen vorgefaßten Gesellschaftsform vorbestimmt. Wäre es menschengemacht, könnten die Verhältnisse nach Belieben geändert werden. Dem ist aber nicht so. Auch eine Ideologie wird daran nichts ändern. Allerdings möchte die „linke“ Ideologie heute einen neuen Menschen schaffen, dem nicht die Fortpflanzung wichtig ist, sondern der Gelderwerb, eine möglichst hohe soziale Stellung zu erlangen.

Wieso gibt es in der gesamten Natur denn diese Unterscheidung weiblicher und männlicher Merkmale? Es gibt sie nun einmal, diese Tatsache muß man einfach akzeptieren. Es ist nun einmal ein Naturgesetz und wer dagegen verstößt, wird früher oder später ganz sicher bestraft werden. Deshalb kann man die Frau innerhalb einer Familie auch nicht als rollenkonform bezeichnen. Dann ist auch der Mann in seinem Beruf rollenkonform zu benennen. Auch für ihn gibt es ebensowenig eine Alternative. „Hausmann“ zu sein ist ganz sicherlich nicht der Ausweg. Denn auch die Psyche hat einen Einfluß auf die seelische Gesundheit. Vergewaltigt man diese, kann es auch hier nur noch in Krankheit enden. Wobei nicht bestritten werden soll, daß es Männer gibt, die die Fähigkeit besitzen, auch die Rolle einer Frau zu übernehmen (abgesehen vom Kinderkriegen), wie umgekehrt auch Frauen die Fähigkeiten besitzen können, großartige technische Erfindungen zu machen.

Worin bestehen nun die Begünstigungen der von der Natur angeblich so bevorzugten Männer? Festzustellen bleibt: Männer haben genauso wenig absolute Freiheiten und sind den gleichen Lebenszwängen ausgesetzt! Nur die wenigsten Männer können zum Beispiel nicht fremdbestimmte Tätigkeiten ausüben. Selbst Manager von Großkonzernen sind nur bezahlte Marionetten. Die ureigenste Aufgabe des Mannes im Leben aber ist, eine Familie zu bilden und sie zu schützen. Für sie hat er die Verantwortung zu tragen. Dies ist nicht minder „rollenkonform“.  Wann endlich begreift man, daß ein Leben nur in einer Kooperation zwischen Mann und Frau möglich ist, nicht in Neid und schon gar nicht in Feindschaft, in absoluten Konkurrenzbestrebungen. Große „Gefühle“ haben keine Bedeutung. Letztlich geht es in der Natur nicht um Menschen und ihre „Selbstverwirklichung“ und ein möglichst hohes soziales Ansehen im Leben zu erlangen, sondern einzig und allein um den Nachwuchs, um die Kinder selbst. Ihnen, und nur ihnen sind eigene Befindlichkeiten unterzuordnen. Die Gesundheit der Kinder, die körperliche wie die seelische, haben vor allem anderen unbedingten Vorrang. Denn nur dies ist die Vorrausetzung für ein späteres normales soziales Verhalten, das dann auch in der Lage ist, wiederum normale Beziehungen zu anderen Menschen eingehen zu können.

Klaus Glagau, Münster

 

 

DDR-Vergangenheit nicht verharmlosen – CDU ist keine linke Partei
Betr.: „Pflüger will auf Ost-Wähler zugehen“ (Nr. 14)

Friedbert Pflüger hat der Berliner CDU bislang noch nichts gebracht und beschwört mit seinem DDR-Kuschelkurs die Gefahr herauf, daß Stammwähler ob seiner Politik abwandern.

Viele Berliner Christdemokraten können sich noch an die Mauer und ihre Durchfahrt durch die DDR mit ihren Schikanen erinnern.

Natürlich bringt man die Schikanen nicht mit allen Bewohnern der ehemaligen DDR in Verbindung, die sich einzurichten hatten, wie es auch zu Hitlers Zeiten notwendig war und es uns auch heute nicht ganz fremd ist.

Nicht zu vergessen ist aber die Stasi mit ihren vielen Zuträgern und die SED, die uns nach der Wiedervereinigung in neuem Kleide begrüßte.

Daß sie von den Bürgern der ehemaligen DDR in so großer Zahl gewählt wurde und wird, stößt bei uns auf Unverständnis.

Die CDU ist keine linke Partei und das sollte sie bitte nicht vergessen. 

Bertold Höhn, Berlin

 

 

Olympia-Boykott als Gebot der Moral
Betr.: „Olympia bedeutet Frieden“ (Nr. 13)

Olympia, Frieden und Völkerfreundschaft sind identisch. Zwischen ihnen darf es keine Lücke geben. Darum ist der Boykott der Olympischen Spiele in China auch kein Knüppel der Politik, sondern ganz einfach ein Gebot der Moral und des olympischen Geistes.

Wer für Olympia trainiert hat, sollte sich fragen, ob er sich zum Aushängeschild einer Diktatur machen lassen will, in der Menschen wie sie oder er ihrer Freiheit beraubt sind und mit militärischer Gewalt unterdrückt, eingesperrt und getötet werden.

Die Sportfunktionäre des IOC können sich als Brechmittel verdingen.

Doris Pritschig, Offenburg

 

 

Es liegt keineswegs nur an der Schule
Betr.: „Droht Schülern eine freudlose Jugend?“ (Nr. 14)

Das würde ich nicht mit mehr oder weniger Schuljahren in Verbindung bringen wollen, weit eher mit öffentlicher Fremdbetreuung, mangelnder Zuwendung und Liebe und auch mit dem übermäßigen Ehrgeiz von Eltern, die ihre Kinder von Termin zu Termin hetzen. Natürlich hat auch die Schule großen Einfluß, die Fähigkeit ihrer Lehrer, die vernünftige Belastung mit dem zu Lernenden, die Arbeitshaltung des Schülers. Auch Schule ist nicht freudlos. Und nicht zu vergessen: Eine große Rolle spielt für jeden Menschen, auch den Schüler, wie er an eine Aufgabe herangeht. Der sich Verweigernde stöhnt unter einer Last, die der andere locker schultert.

Bertold Meißner, Friedrichshafen

 

 

Geld regiert
Betr.: „Sponsoren halten an Olympia fest“ (Nr. 14)

Nur Toren können wirklich noch daran glauben, daß die Olympischen Spiele Feste der Völkerfreundschaft und des Friedens sind.

Knallharte Interessen beherrschen diese Spiele, in die Funktionäre der Spiele wie die der heimischen Sportverbände einbezogen sind.

In einem Lied meiner Jugend hieß es: „Geld nur allein regiert die Welt, dazu verhilft Betrügen …“ Wie wahr!

Nora Bornagius, Recklinghausen

 

 

Wie Kapitulation
Betr.: „Die Schreckensherrschaft“ (Nr. 14)

Die Aufregung um das Wilders- Video spiegelt vor allem Feigheit und vorauseilende Unterwerfung wider, zeigt es doch keine Fälschungen, sondern nur, was belegt und beliebig ergänzt werden kann. Richtig ist Ihre Feststellung, daß es Aufgabe aller muslimischen Gruppen und Organisationen wäre, unzweifelhaft deutlich zu machen, daß sie Mord- und Gewalttaten im Namen des Islam aus der muslimischen Gesellschaft ausmerzen wollen, daß sie den Religionswechsel als Teil menschlicher Freiheit achten, sich auch in muslimischen Ländern zur Religionsfreiheit bekennen und die Meinungsfreiheit respektieren. Wenn ich lese, daß ein deutscher Fußballverein kein Kreuz auf seinem Trikot zeigen darf, dann kommt das einer Kapitulation unseres christlich-bestimmten Europas gleich. Viel schlimmer geht es wirklich nicht mehr!

Hans-Dieter Otto, Grevenbroich

 

 

Wer weiß das noch: Schüler vereitelten Attentat auf Adenauer
Betr.: „Mutter der jüdischen Seefahrt“ (Nr. 12)

Dankenswert ist, daß die PAZ immer wieder auch über solche Begebenheiten berichtet, die zwar nicht von epochaler Bedeutung sind, aber doch das Leben im Deutschland des vergangenen Jahrhunderts anschaulicher machen. So wie zum Beispiel Jan Heitmanns Essay über die Hamburger Fairplay-Reederei. Zu dem was über Lucy Borchards Tüchtigkeit, ihre Firma und das Vermögen 1938 vor dem Zugriff der Nazis zu bewahren, während „andere jüdische Reederfamilien ihr ganzes Hab und Gut verloren“, möchte ich folgendes ergänzen: In Deutschland war schon bald nach dem Krieg das Thema der Wiedergutmachung von primärer Bedeutung. Bereits am 21. März 1952 hat die von Bomben zerstörte Bundesrepublik Deutschland unter Konrad Adenauer in Den Haag Wiedergutmachungsverhandlungen mit Israel aufgenommen. Es wurde erreicht, daß jüdische Unternehmen und Privatpersonen so angemessen wie möglich entschädigt wurden. Die vom Nachkriegsdeutschland geleisteten Entschädigungen fanden internationale Beachtung und Anerkennung. Leider wurde die Sühneaktion durch kriminelle Handlungen mit Todesfolge überschattet. Weitgehend in Vergessenheit geraten sind zwei Attentate, die unmittelbar nach Verhandlungsbeginn auf den Leiter der deutschen Delegation in Den Haag und auf den damals amtierenden Bundeskanzler Adenauer verübt worden sind. Die „Organisation jüdischer Partisanen“ bekannte sich unmittelbar danach zu den Anschlägen und nannte als Tatmotiv die Wiedergutmachungsverhandlungen mit Israel.

Beide Attentate schlugen fehl. Adenauer entging dem Anschlag. Jedoch nur weil zwei Münchner Schüler besonders aufmerksam waren. Die beiden, Bruno Bayersdorf und Werner Breitschopp, wurden von einem Unbekannten gebeten, ein Päckchen zur Post zu bringen. Als die cleveren Burschen die Adresse von Konrad Adenauer lasen, schöpften sie Verdacht und brachten das Päckchen zur Polizei. Wie sich herausstellte, enthielt das Päckchen tatsächlich einen hochgefährlichen Sprengsatz. Der Sprengmeister Karl Reichert kam beim Versuch die Paketbombe zu entschärfen ums Leben. Frage an die Leser: „Wer weiß das noch?“

Die Entschlossenheit der Schüler ging damals durch die Presse. Sie wurden als Helden gefeiert. Konrad Adenauer hat sie nach Bonn eingeladen und jedem eine goldene Uhr geschenkt. Die Attentäter sind nie gefunden worden. Sind sie etwa noch unter uns!?

Peter Kopyciok, Kipfenberg

 

 

Hilfsbereite PAZ-Leser
Betr.: Leserbrief „Monte Rosa“ (Nr. 12)

Nach 63 Jahren Flucht über die Ostsee zu berichten fand ich sehr gut. Heute möchte Herrn Strotmann Danke sagen für alle Hilfe bei der Spurensuche des Schiffes „Monte Rosa“, das auch ihn gerettet hat. Danke an die Preußische Allgemeine Zeitung, die unseren Artikel veröffentlichte. Herr Strotmann hatte mit derart großer Anteilnahme an dem Schicksal der vielen Menschen nicht gerechnet. Viele haben ihre persönlichen Erinnerungen erzählt, es gab auch Hinweise über entsprechende Literatur. Da Herr Strotmann durch sein hohes Fieber 1945 nicht alles verfolgen konnte, was da geschah, war die Spurensuche erfolgreich. Mosaikartig konnte Herr Strotmann durch die unterschiedlichen Berichte das unvorstellbare Drama im Hafen nachvollziehen. In einem Brief aus Hamburg wurden von einem damals 17jährigen Soldaten ähnliche Erfahrungen niedergeschrieben. Eine Rote-Kreuz-Schwester aus Oldenburg schrieb auch über die „Monte Rosa“.

Wir sehen, die PAZ-Leser antworten auf offene Fragen. Für diese Antworten dankt Herr Strotmann besonders, auch wenn sich aus seiner Ersatzpioniereinheit Höxter noch keiner gemeldet hat. Es hat wohl niemand überlebt!

Karl Heinz Lohmann, Osnabrück

 

 

Garstige Folgen für ein garstiges Volk
Betr.: „Der Kompromiß“ (Nr. 13)

Seit geraumer Zeit berichtet auch die PAZ über das angedachte Berliner „Zentrum gegen Vertreibungen“. Der Plural dieses letzteren Begriffes relativiert bereits die umfängliche Einmaligkeit dieser mörderischen Barbarei auf jahrhundertealtem deutschen Staatsgebiet samt dessen Raub. Alle unerschrockene Standhaftigkeit und die respektgebietenden Kämpferqualitäten der so engagierten BdV-Vorsitzenden haben nicht verhindern können, daß das nunmehr beschlossene „Sichtbare Zeichen“ nicht mehr das Projekt der deutschen Vertriebenen ist, sondern auch der „Versöhnung“ dienen solle. Was haben die deutschen Vertriebenen, was die Deutschen insgesamt hiervon zu erwarten? Nun,  eine Auswahl garstiger Folgen für ein garstiges Volk in einem garstigen Land; mit einem ähnlichen Akzent wohl, wie ihn die siegerlizensierten Schulbücher der Besatzungsmächte von 1946 dem deutschen Nachwuchs vorsetzten, mit dem Ziel transatlantischer wie sozialistischer „reeducation“ bei Verinnerlichung deutscher Häßlichkeit, mit der daraus resultierenden Dauerverpflichtung zur Reue. Was so von einer Dokumentation des Erlebten der direkt Betroffenen beziehungsweise von diesem Teil deutscher Geschichte übrigbleiben wird, wird ein Gemälde in den rot-weiß-(blauen) Farben der östlichen Nachbarn sein mit dem Büßerviolett deutscher Täterschaft; die „Gustloff“: Selbst schuld! Lamsdorf, Schwientochlowitz, Potulitz: Selbst schuld! Dresden, Hamburg, Swinemünde, Köln, Würzburg: Selbst schuld! Sibirische Gulags: Selbst schuld! Zweieinhalb Millionen Vertreibungstote, ein Viertel Deutschlands im Osten amputiert: Selbst schuld! Selbst schuld! Mea maxima culpa, vom Säugling bis zum Greis! Deutsches Leid? Gibt es nicht …

Da wende ich mich doch lieber nach Leipzig zu den Grabsteinen der Gedächtnisstätte Borna. Trauer muß Elektra tragen – nicht rechte oder linke, sondern Trauer, die kein Volk der Erde seinen Toten versagt. In Wahrheit, die allein frei macht.

Stephanie Heidelmeyer, Alzenau

 

 

Alle sind gleich
Betr.: „Gericht erzwingt Gebetsraum“ (Nr. 12)

Ein deutsches Gericht sollte unabhängig urteilen und nicht, wie im angeführten Fall einzelne Personen beziehungsweise Gruppen bevorzugen!

Wenn muslimische Schüler – hier ein einziger – für sich einen Gebetsraum beanspruchen können, dann ist dieses ein Verstoß gegen das Gleichheitsprinzip. Dieses gleiche Gericht ist doch, um die Gleichbehandlung der Bürger, die in unserem Staat leben, zu gewährleisten, verpflichtet, Kindergärten, Schulen, Gymnasien anzuweisen, daß für katholische Kinder in Kindergärten, in Schulen, für Gymnasiasten katholischen Glaubens Gebetsräume bereitgestellt werden, in denen sie, wie in katholischen Familien üblich, ihre Tisch- und Angelusgebete, ohne verunglimpft zu werden, verrichten können. Was müßte ein Steppke von, sagen wir fünf Jahren, über sich ergehen lassen, wenn er vor der Mahlzeit aufstehen, sich bekreuzigen und ein Tischgebet sprechen würde? Leben wir noch in unserer Kultur oder in einer von muslimischer Dominanz geprägten? Dieses Dilemma mit der Überfremdung haben wir doch den Roten-Grünen zu verdanken. Die arbeiten doch schon seit Jahren daraufhin, unsere abendländische Kultur auszurotten.

Paul Narkus, Magdeburg

 

 

Beachtung der Opfer, nicht Schuld der Täter
Betr.: „,Gustloff‘“ (Nr. 10)

Die „Gustloff“-Tragödie läßt mich als 1942 Geborenen nicht unberührt, hatte meine Familie – nach Panzerbeschuß vor Elbing knapp dem Tod entronnen – in jenen Tagen Gotenhafen tangierend gerade das noch nicht überrannte Pommern erreicht, wo in Köslin unsere Verwundungen versorgt wurden. Verbrechen an der Menschheit waren seinerzeit an der Tagesordnung – Goebbels und Konsorten bekamen den totalen Krieg, den sie 1943 beschworen und bejubelt hatten. Bloß so hatte sich dieser Schwätzer das nicht vorgestellt. Wer sich entziehen wollte, auf den warteten schon die Kettenhunde.

Die durch den Film angestoßene Diskussion, ob die Versenkung der „Gustloff“ ein Kriegsverbrechen sei, führt zu nichts. Sie war Eskalationsstufe und Überreaktion in der Dynamik einer grauenhaften Periode. Auch bei dem gleichzeitig stattfindenden Todesmarsch der Fünftausend von Königsberg nach Palmnicken, bei dem nicht zehn, sondern nur 0,3 Prozent überleben konnten, entzieht sich die Schuldfrage der Diskussion.

Man sollte annehmen, daß nach dem Krieg irgendwann wieder menschliche Vernunft einkehren und Achtung der Opfer und nicht der Täter gezollt werden würde. Der Film wurde diesem Anspruch kaum gerecht. Bomber-Harris Statuen und die spektakuläre Zur-Schau-Stellung des Todesbringers S13 von Torpedo-Marinesko im Marinemuseum Kaliningrad auch nicht.

Dietrich Peylo, Oberstenfeld


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