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26.04.08 / Hühneraugen – eine Sache für Experten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-08 vom 26. April 2008

Hühneraugen – eine Sache für Experten

Hühneraugen können den kürzesten Spaziergang vermiesen. Die dicken Hornhautkegel, die durch Druck und Reibung in den Schuhen entstehen, drücken beim Gehen permanent auf die Nervenbahnen der unteren Hautschicht. „Dieser ständige Druck-reiz ist sehr schmerzhaft und unangenehm. Die Patienten fühlen sich ungefähr so gepiesackt wie einst die Prinzessin auf der Erbse“, erklärt Annette Ebel vom Zentralverband der Podologen und Fußpfleger Deutschlands.

Um Hühneraugen zu vermeiden, sollte man immer bequeme Schuhe tragen. „Zu enges oder auch zu weites Schuhwerk kann die Hornhautansammlungen auslösen – auch schon nach einmaligem Tragen“, sagt die Berliner Podologin. Auch Schuhe mit Ziernähten könnten Probleme verursachen.

Um die schmerzhafte Stelle erst einmal abzupolstern, kann man im Fachhandel Schaumgummiringe erwerben. Diese lassen sich passend zurechtschneiden und werden um das Hühnerauge herum gelegt. „Auch aus Watte läßt sich ein effektives Polster basteln“, sagt Annette Ebel.

Sie rät Patienten mit Hühneraugen, zu deren Entfernung unbedingt einen Experten aufzusuchen. „Die im Handel angebotenen Hühneraugenpflaster enthalten hohe Mengen an Salicylsäure, die das Hühnerauge auflösen soll. Wenn man diese aber nicht ganz exakt auf den Hornhautkegel aufbringt, wird die gesunde Haut um die Problemstelle herum verätzt“, sagt die Podologin. Vor allem bei Patienten mit Diabetes Mellitus könne dies gefährlich werden, da sie durch eine Sensibilitätsstörung an den Füßen die Verätzungen möglicherweise erst sehr spät bemerken.

Auch der Versuch, das Hühnerauge mittels einer Rasierklinge selbst herauszuschneiden, kann böse Verletzungen und Entzündungen nach sich ziehen.

„Bei der medizinischen Fußpflege wird der Hornhautkegel exakt über der Hautschicht, in der die Blutgefäße verlaufen, mit dem Skalpell abgetrennt – dafür braucht man eine ruhige, geübte Hand“, sagt Ebel. Mit diesem kleinen Eingriff sei das Problem dann erst einmal beseitigt.

„Wenn man danach jedoch wieder in dieselben Quälschuhe steigt, kann das Hühnerauge jederzeit wiederkehren“, warnt Annette Ebel.   ddp


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