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03.05.08 / Blumen für die Dame / Der Muttertag ist nicht nur für Fleurop das große Geschäft

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-08 vom 03. Mai 2008

Blumen für die Dame
Der Muttertag ist nicht nur für Fleurop das große Geschäft
von Silke Osman

Wer an diesem Sonntag bereits den Blumenstrauß für die Mutter gebunden (oder bestellt) hat, der ist eine Woche zu früh. „Wieso“, wird der aufmerksame Kalenderleser fragen, „hier steht doch: 4. Mai Muttertag“. In der Tat: In vielen Kalendern der Republik ist der Muttertag in diesem Jahr auf den 4. Mai vorverlegt worden, weil der zweite Sonntag im Mai bereits von Pfingsten „besetzt“ ist. Nicht, daß man nicht auch zwei Feiertage gleichzeitig feiern kann, das war nicht das Problem. Einmal ist der Muttertag kein gesetzlicher Feiertag, sondern wurde einst von den Floristen ins Leben gerufen, zum anderen müssen Blumenläden an einem kirchlichen Feiertag wie Pfingsten geschlossen bleiben. Eigentlich ...

Die Floristen bangten um ihren Umsatz und wollten den Muttertag kurzerhand verlegen, schließlich ging es um schlappe 100 Millionen Euro, die geben die Deutschen an Muttertag für Blumen aus. Schließlich aber einigte man sich in den Bundesländern und bekam eine Sonderregelung für die Ladenöffnung. Muttertag ist und bleibt am zweiten Sonntag im Mai, also in diesem Jahr am 11. Mai.

Für einige Kalender-Redaktionen kam diese Entscheidung allerdings zu spät, so daß der 4. Mai als Muttertag notiert blieb. Damit die jetzt schon bestellten Blumen allerdings nicht verderben, kann man sie unbesorgt auch schon an diesem Sonntag verschenken. Die Mutter wird’s ganz gewiß freuen (Ehefrau, Tochter, Freundin natürlich auch). Ein zweiter Strauß oder eine andere kleine Überraschung (wie wär’s mit ein wenig geschenkter Zeit zum Zuhören, bei einem Spaziergang?) kommen dann auf jeden Fall am 11. Mai an.

Wer auf Nummer sicher gehen will, der kann natürlich auch einen Strauß per Fleurop verschicken. Das kostet ein wenig mehr, ist aber auch auf der sicheren Seite. Ein Jahrhundert ist die Idee jetzt alt, Blumen zu verschicken. Doch halt, es sind ja nicht die Blumen, die auf die Reise gehen, sondern nur die Aufträge. Im Jahre 1908 hatte der Berliner Florist Max Hübner den genialen Einfall, nicht die Blumen selbst zu verschicken, sondern lediglich Aufträge an Blumenfachgeschäfte vor Ort. Dort werden die gewünschten Blumen ganz frisch zusammengestellt und dem Empfänger überbracht. Später erfolgt dann die Verrechnung zwischen den beiden beteiligten Floristen. Von Berlin aus zog die Fleurop-Idee um die ganze Welt. Heute, im Zeitalter von Telefon, Fax und Internet, vergehen von der Bestellung bis zur persönlichen Lieferung eines Blumengeschenkes nur wenige Stunden. Schade nur, daß viele Blumenhändler sich von dieser Idee wieder verabschiedet haben. Angeblich mußten sie zu lange auf die Begleichung ihrer Unkosten warten, wie die PAZ erfuhr.

Dennoch sind die Zahlen beachtlich: Weltweit freuen sich jedes Jahr über 25 Millionen Menschen über Blumen von Fleurop. Mehr als 50000 Partnerfloristen in 150 Ländern der Erde arbeiten Hand in Hand und sorgen dafür, daß jeder Strauß zur gewünschten Zeit an fast jedem Ort der Welt persönlich dem Empfänger überreicht wird. Der erste Fleuropgruß überhaupt ging 1908 von Berlin nach Potsdam.

Qualität, Fachkompetenz und Service werden noch heute groß geschrieben. Selbst die Stiftung Warentest bescheinigte Fleurop im vergangenen Jahr eine Bestnote. Mit den sogenannten Fleurop-Stars gibt Fleurop seit August 2005 den Partnergeschäften zudem ein besonderes Zertifizierungsprogramm an die Hand. Ähnlich wie die Sterne als Qualitätszeichen der Hotellerie, stehen die Fleurop-Stars für die qualitativ herausragende Stellung eines Blumenfachgeschäfts.

Fleurop ist mit der Zeit gegangen, denn Blumengrüße kann man inzwischen natürlich auch per Internet bestellen.

Einen Blick auf die vergangenen 100 Jahre hat der  Journalist Frank Wendler geworfen und in einem Buch für den Nicolai Verlag, Berlin, zusammengefaßt (178 Seiten, zahlr. Abb., geb. mit Schutzumschlag, 24,90 Euro).

Es ist viel geschehen, seit Hübner seine geniale Idee hatte. Eines jedoch ist geblieben – die Liebe der Floristen zu ihrem Produkt, den Blumen.

Foto: Nicht nur am Muttertag: Blumengrüße von Haus zu Haus


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