© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-08 vom 03. Mai 2008

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Deutschland als Reiseziel immer beliebter

Frankfurt / Main – Reisen nach Deutschland werden immer beliebter. Im Jahr 2007 haben rund 55 Millionen ausländische Gäste die Bundesrepublik besucht, teilt die Deutsche Zentrale für Tourismus mit. Mit 362 Millionen Übernachtungen konnte die Bilanz des WM-Jahres 2006 sogar übertroffen werden. Deutschland ist nach Frankreich und Spanien nun das drittbeliebteste Reiseland der Europäer. Größte Gruppe bei den ausländischen Deutschlandbesuchern sind die Niederländer mit neun Millionen Gästen.

»Zauberer« droht die Todesstrafe

Riad – In Saudi-Arabien ist ein Mann wegen des Verdachts der „Zauberei“ verhaftet worden. Dies berichtet die Zeitung „Al Watan“. Bei einer Razzia im Haus des 60jährigen seien „Beweismittel“ gesichert worden: Sechs Ringe, weißer Faden und Watte sowie Zettel mit angeblichen Beschwörungsformeln. In der Vernehmung erklärte der Mann, er sei ein Heiler. Zauberei ist in Saudi-Arabien ein Straftatbestand und wird mit dem Tode bestraft.

»Martin Luther des Islam« / Naturwissenschaftler, Historiker, Philosoph und Islamgelehrter: Geht das zusammen?

Sein Buch „Die dynamische Natur des Universums“ hatte sogar der iranische Revolutionsführer Ayatollah Khomeini gelesen und als vorbildliche Bereicherung für den Islam befunden.

Der Autor Abdolkarim Sorush wurde 1945 in Teheran geboren. In den 60er Jahren hatte er als Schüler des Schriftgelehrten und engen Vertrauten Khomeinis, Ayatollah Motahari (gest. 1979), die klassischen Disziplinen der schiitischen Theologie und islamische Philosophie studiert. Er studierte später an der Teheraner Universität Pharmazie, Mitte der 70er Jahre in London und Oxford analytische Chemie und Wissenschaftstheorie.

Sorush vertritt einen moderaten Islam, in einem niederländischen Radiointerview wagt er sich nun aufs Glatteis, begab sich in Lebensgefahr und erzürnte den islamischen Klerus. Er bezeichnet den Koran gar als menschliche Schöpfung und möglicherweise fehlbar. Das naturwissenschaftliche und historische Wissen des Religionsstifters Mohammed sei genauso begrenzt gewesen wie das seiner Zeitgenossen – eine unglaubliche Behauptung für Millionen streng gläubiger Muslime.

Soroush darf seit zehn Jahren nicht mehr im Iran lehren. Nach Angaben des Instituts für Islamfragen in Bonn hat Soroushs Ansatz, daß Teile des Korantextes prinzipiell kritisiert werden können, auch Konsequenzen für die Bewertung des islamischen Gesetzes, der Scharia. Sowohl Kritiker als auch Unterstützer bezeichneten Soroush als „Martin Luther des Islam“. M.A.