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17.05.08 / Rote Karte für Spekulanten / Steigende Energiekosten bringen Privathaushalte in Schwierigkeiten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-08 vom 17. Mai 2008

Rote Karte für Spekulanten
Steigende Energiekosten bringen Privathaushalte in Schwierigkeiten
von Klaus D. Voss

Als sei das Leben noch nicht teuer genug: Die entfesselten Energiepreise werden die Budgets der Familien aus dem Lot bringen. Benzin und vor allem Diesel wurden in Jahresfrist bereits um 20 Prozent teurer. Das treibt auch die anderen Energiekosten weiter steil nach oben. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsförderung (DIW) sagt voraus, daß auch die Gaspreise bis zum Herbst um 20 Prozent anziehen werden. Auch die Kosten für Strom werden noch steigen – in den zurück­­­liegenden fünf Jahren hatte sich die Energie aus der Steckdose bereits um 70 Prozent verteuert.Damit sind die sogenannten Warenkörbe, mit denen das Statistische Bundesamt die Familienbudgets einteilt und die Inflationsraten bemißt, weltfremd geworden. Gerade ein Drittel des verfügbaren Geldes, so die Vorgabe der Statistiker, sollen die Familien für Wohnung, Gas, Wasser und Brennstoffe ausgeben, rund 14 Prozent des Familieneinkommens für Auto und öffentlichen Verkehr – die Wirklichkeit sieht anders aus. Die Preissteigerungen treffen die Familien weit härter, als es die aktuelle Inflationsmarke von 3,1 Prozent vorgibt (März 2008). Was die Preise so extrem nach oben treibt, ist bekannt: Staatliche Eingriffe, etwa unter den Vorzeichen Klimaschutz und CO2-Abwehr. Daneben gibt es eine chaotische Planungslage bei der Stromversorgung. Das DIW dazu: „Wir boykottieren alles – Windparks, den Netzausbau, Kernkraftwerke und die Kohle. Am Ende bleibt nichts mehr übrig.“ Die Experten erwarten auch beim Strom zweistellige Preissprünge.Fast so viel wie bei der globalen Spekulation mit den Energieträgern Erdöl und Erdgas. An der Versorgung des Marktes kann die Preisentwicklung nicht hängen – es gibt genug Öl, versichert die Opec, in der die wichtigsten Ölförderstaaten zusammengefaßt sind. Das Versprechen, die Fördermenge sofort zu erhöhen, wenn höherer Bedarf bestehen sollte, hat der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Mohammed Al Hamli, soeben erneuert.Es ist Zeit, den Spekulanten die Rote Karte zu zeigen. Nach vorsichtigen Schätzen halten Spekulanten schon 45 Prozent der Öl-Kontrakte in ihren Händen und konnten damit den Preis für ein Faß Öl auf mehr als 120 US-Dollar treiben. Öl und Gas haben, wie es im feinen Börsendeutsch heißt, als „strategische Investition an Attraktivität“ gewonnen und werden Kapitalanlegern wärmstens empfohlen – von Immobilien und reinen Geldgeschäften sind viele schon abgekommen.Allerdings gibt es erste Anzeichen, daß bald auch Währungen in das Zentrum der Spekulationen rücken könnten: Manche Marktbeobachter nehmen an, daß der extrem billige US-Dollar jetzt zu einer Spekulationswelle gegen den Euro einladen könnte. Marktdaten aus den USA wie die deutlich sinkenden Einfuhren dort und die spürbaren Verschiebungen in den Handelsbilanzen deuten darauf hin.Für die deutschen Verbraucher wäre ein stärker werdender US-Dollar das Gegenteil von Gut: Alle Energieimporte werden in der US-Währung abgerechnet – je teurer der Dollar, desto teurer das Öl..

Foto: Mitglieder des Vereins „Potsdamer Rokoko“ vor Schloß Sanssouci: Die Epoche des Rokoko oder Spätbarock (etwa 1720 bis 1770) hat es 14 Potsdamern angetan, die sich in einem Verein zusammengeschlossen haben. „Ziel ist es, dieses Zeitalter wieder aufleben zu lassen, vor allem auch durch seine Tänze“, erklärt der Vorsitzende Frank Ditzel. Der Potsdamer Rokoko e.V. sei der erste seiner Art in Brandenburg. (ddp)


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