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17.05.08 / Sonnige Zeiten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-08 vom 17. Mai 2008

Klaus D. Voss:
Sonnige Zeiten

Man kann sich im Leben nicht alles leisten, und jetzt wird es schon beim Sommer eng. Einmal nachgerechnet: 8760 Stunden hat ein Jahr, aber so richtig ins Geld werden die 1000 Stunden gehen, in denen die Sonne scheint. Fällt nämlich Sonnenlicht in Deutschland auf Solarzellen, dann kommen aus diesen Anlagen unweigerlich Kilowatt-Stündchen heraus. Energie der Luxusklasse, für 47 Cent die Kilowattstunde. Ein Kraftwerk vom guten alten Schlag macht’s schon für fünf Cent; nur soviel zum Thema Sparen. Geschickt gemacht wird bei diesen staatlich garantierten Abnahmepreisen ein feines Geschäft daraus – und Bundessubventionsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat viele feine Freunde, die das genauso sehen. Und mit ihm das schöne Lied singen vom besten Klimaschutz aller Zeiten.Nur, es will nicht mehr so laufen mit Gabriels feinen Klimaplänen. Gerade hat er sich von seinen Biosprit-Träumen trennen müssen, um sich nicht das Debakel „Teller oder Tank“ aufladen zu müssen. Schon droht der neue Ärger: Wenn die Strompreise galoppieren und wir mißtrauisch nach der Sonne schauen müssen, geht uns doch jede Sommerlaune ab. Vor allem, weil uns jeder Sonnenstrahl sofort auf die Stromrechnung gesetzt wird. Und wenn jetzt noch herauskommt, daß wir uns den beliebten frischen Wind nicht mehr leisten können? Denn die Wind­räder drehen sich zwar auch 1000 Stunden im Jahr, haben aber dennoch viele feine Freunde. Die Geschäfte mit dem Wind laufen genauso gut wie das Ding mit der Sonne. Man kann sich eben nur noch eines leisten: schönes Wetter oder Gabriels gutes Klima-Gewissen. Wir haben die Wahl, spätestens im September 2009.


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