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24.05.08 / »Ganz schön Busch« in Neu-Ulm / Erstmals in Süddeutschland: Wilhelm Busch als Maler, Zeichner und Bildhauer

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-08 vom 24. Mai 2008

»Ganz schön Busch« in Neu-Ulm
Erstmals in Süddeutschland: Wilhelm Busch als Maler, Zeichner und Bildhauer

Im vergangenen Jahr wurde sein 175. Geburtstag begangen. In diesem Jahr ist sein 100. Todestag Anlaß für zahlreiche Ausstellungen. Die Rede ist von Wilhelm Busch (1832–1908). Dem Karikaturisten, einem der Urväter des Comics, wird in diesem Zusammenhang erstmals in Süddeutschland eine Ausstellung gewidmet, in der auch seine Gemälde gezeigt werden. Und noch eine Premiere gibt es in Neu-Ulm: Alle Plastiken, die der vielseitige Künstler geschaffen hat, sind erstmals in einer Ausstellung versammelt. Seine Skulpturen sind heute in der Regel in Museumsdepots verschwunden. Busch als Bildhauer – damit wird ein kaum bekanntes Talent des Ausnahmekünstlers, der in München an der Kunstakademie studiert hatte, vorgestellt.

Das Edwin Scharff Museum am Neu-Ulmer Petrusplatz widmet dem populären Zeichner und Dichter bis 17. August eine Ausstellung unter dem Motto „Stets findet Überraschung statt / Da, wo man’s nicht erwartet hat“ und beleuchtet dabei „Bekanntes und Unbekanntes von Wilhelm Busch“.

Wilhelm Buschs Bildergeschichten sind nach wie vor in fast jedem Haushalt zu finden. Seine Figuren kennt jeder: Ob Max und Moritz, die Fromme Helene oder Hans Huckebein – alle sind sie keck und skurril, spielen genüßlich Streiche, haben manchmal ernste Absichten oder einfach „nur“ komische.

Die Ausstellung, speziell für Neu-Ulm in Zusammenarbeit mit dem Wilhelm-Busch-Museum Hannover zusammengestellt, richtet ihr Augenmerk auf den populären Urvater des Comics und stellt ihn in die Tradition früherer Zeichner von Bildsatiren bis zurück ins 16. Jahrhundert.

Das Team des Edwin Scharff Museums um Museumsleiterin Dr. Helga Gutbrod würdigt darüber hinaus eine kaum bekannte Seite von Wilhelm Busch: den Maler von Genrebildern und Landschaften und den Bildhauer. Seine Münchner Zeit, in der Busch begann, Karikaturen zu zeichnen, und seine bekanntesten Bildergeschichten schuf, bildet einen Schwerpunkt der Neu-Ulmer Ausstellung.

„Bekanntes und Unbekanntes von Wilhelm Busch“ stellt auch Erstausgaben von „Max und Moritz“, seinem bekanntesten Werk, vor und zeigt den Künstler als Ideengeber für zahlreiche Nachahmer seiner Figuren und Streiche. Sie weist aber auch auf die rege Verbreitung seiner Bildgeschichten in Übersetzungen hin. Wer tiefer eintauchen will, kann sich in einen Ohrenbackensessel zurückziehen und sich durch den kompletten Busch lesen.

Die heitere Sommerausstellung des Edwin Scharff Museums wird durch ein umfangreiches Begleitprogramm für Kinder und Erwachsene mit Workshops und Ateliers, Museumswerkstätten für Kindergärten und Schulen sowie poetischen Führungen durch die Schau abgerundet. So rezitiert zum Beispiel Jürgen Wenzel Satirisches, Lyrisches und (Un)moralisches von Wilhelm Busch zwischen den Bildern.

Doch damit nicht genug. Im Mai und Juni wird zudem noch ausgiebig gefeiert: Zum Museumsfest anläßlich des Markts für Kunsthandwerk am 31. Mai und 1. Juni und zur Langen Nacht der Museen am 28. Juni gibt es jeweils ein thematisch passendes Begleitprogramm zu Busch.

Am 6. Juli soll schließlich ein eigener Museumssonntag mit einem prallen Busch-Programm Besucher ins Museum locken. esm

Die Wilhelm Busch-Ausstellung im Edwin Scharff Museum, Petrusplatz 4, 89231 Neu-Ulm, ist dienstags, mittwochs, freitags und sonnabends von 13 bis 17, donnerstags von 13 bis 19 und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, Eintritt 3,50 / 2,50 Euro, bis 17. August.

Foto: Wilhelm Busch: Der gewandte, kunstreiche Barbier und sein kluger Hund (Münchner Bilderbogen, 1865, Ausschnitt)    


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