19.03.2024

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24.05.08 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-08 vom 24. Mai 2008

Leserforum

Das Mehr der Rentenerhöhung wurde doch bereits einkassiert
Betr.: „Wenn mit der Rente Politik gemacht wird“ (Nr. 17)

Man kann ja nur ausgeben, was auf dem Konto ankommt, und da sieht es bei Rentnern und Hartz-IV-Empfängern schlechter aus, als es Politiker darstellen, wenn sie sich wegen Fürsorglichkeit für untere Einkommensgruppen auf die eigenen Schultern klopfen. Das was zum 1. Juli 2008 überwiesen wird, ist wegen zwischenzeitlich erhöhter Abzüge für Krankenkasse und Pflegeversicherung noch 0,45 Prozent niedriger als vor fünf Jahren, als die Dämpfungen begannen. Darin sind nicht enthalten eine bereits angekündigte Erhöhung der Krankenkassenbeiträge, die mit hohen Bürokratiekosten für den verordneten Kassenlastenausgleich rechnen, Praxisgebühren oder höhere Medikamentenzuzahlungen. Da die „gefühlte“ Inflationsrate bei den unteren Einkommensgruppen wegen der stärkeren Preiserhöhungen beim lebensnotwendigen Grundbedarf größer ist als die, mit der die Politiker kürzlich die Erhöhung ihrer Gagen aus der Staatskasse begründeten, nämlich bis zu 15 Prozent in den vergangenen fünf Jahren, können zahllose Rentner damit rechnen, daß sie selbst bald für Zuzahlungen aus der Staatskasse in Frage kommen. Die Zahl der Betroffenen wird sprunghaft ansteigen, wenn das Wahlgeschenk, zweimalige Aussetzung des Riesterfaktors, nach der Wahl wieder kassiert wird. Und wenn dann sozialversicherten Arbeitnehmern, wie versprochen, weniger abgezogen wird, wird man das sicher mit höheren Mehrwert- und anderen Steuern reinzuholen verstehen. Der Berliner Laiengruppe wird da schon etwas einfallen!

Horst Dietrich, Wiesbaden

 

 

Bürger wollen sich beteiligen
Betr.: „Basisdemokratie auf bayrisch“ (Nr. 19)

Den großen Parteien laufen die Wähler davon, ohne daß viele Bürger aus der Politik ausscheiden. Im Gegenteil wollen sie stärker beteiligt sein, wollen Einfluß ausüben und mitbestimmen, was ihnen von den Parteien verwehrt wird. Die Einsicht ist verbreitet, daß Politiker keine Auslese sind, sondern vor allem Menschen, deren Ehrgeiz sie um persönlicher Vorteile willen in die Politik treibt. Die „Freien Wähler“ sind eine überzeugende demokratische Alternative gegenüber der Parteienarroganz und Duldsamkeit gegenüber den aus Brüssel zu uns gelangenden Dummheiten. Wir wollen nicht von Merkel, Beck und Co. wie Hunde an der Brüsseler Leine geführt werden. Wir wollen über unser Schicksal persönlich mitbestimmen.

H.-J. Kayser, Duisburg

 

 

Zweierlei Maß
Betr.: „Freie Bahn für Chaoten“ (Nr. 19) 

Wir erleben immer wieder den Haß linker Chaoten gegen unsere Polizei und den Rechtsstaat. Veranstaltungen rechter Gruppen dienen als Vorwand, um unsere Polizisten anzugreifen. Der mögliche Tod von Polizisten wird in Kauf genommen.

Es ist zu bezweifeln, daß diese Chaoten überhaupt politische Inhalte zur Bestimmung von Links oder Rechts wiedergeben können.

Nach meinem Eindruck wird die rechte Szene, die ich nicht für politisch gebildeter halte, regelrecht zur Gewaltausübung angestachelt. Verstärkt wird die Aufheizung rechtextremer Gewalttäter durch eine Öffentlichkeit, die ihr gesamtes Tun und Wollen diskriminiert. Eine redliche intellektuelle Auseinandersetzung findet nicht statt.

Der Kampf gegen Rechts wird öffentlich gefördert, linke Gewalttäter bleiben außen vor, was auch friedliche Bürger verbittert. Ich will, daß jede Gewalt bekämpft und abgelehnt wird, egal, in welches politische Mäntelchen sie sich hüllt. Nur so ist unser Staat glaubwürdig.

Marlies Faulbaum, Herne

 

 

Bush soll helfen
Betr.: „Streit um Christenrettung“ (Nr. 17)

Im Irak sind Christen nicht mehr sicher. Laut Innenminister Schäuble müssen wir hier helfen, eine Heimstatt bieten für zunächst 3000 bis 9000 Flüchtlinge. Deutschland ist wieder einmal in der Musterschülerrolle angelangt. Dabei sollte ganz klar sein, wer diese Flüchtlinge vorrangigst aufzunehmen hat: England und Frankreich. Beide hatten sich nach dem Ersten Weltkrieg die interessantesten Teile der osmanischen Türkei als Völkerbundmandat übertragen lassen, die unsinnigsten, mit dem Lineal gezogenen Grenzen etabliert, Palästina gleich zwei Parteien (Juden und Arabern) versprochen und dafür gesorgt, daß die vorhandenen Ölquellen in die richtigen Hände kamen. Die meisten Flüchtlinge aus dem Irak sollident Bush das „religiöseste Land der Erde“. Schließlich startete Amerika mit lügenhafter Begründung den völkerrechtswidrigen Krieg gegen den Irak.

Dr. Heinz P. Barth, Embsen-Oerzen

 

 

Hört auf, uns unsere Heimat schlecht zu reden!
Betr.: „Was wir an der Heimat haben“ (Nr. 14)

Sehr geehrte Redaktion, wir können nur auf andere zugehen, wenn wir selber auf festem Boden stehen, der unsere Heimat ist.

Vielen von uns ist die Heimat abhanden gekommen oder ausgetrieben worden, was mit der NS-Zeit und dem Zweiten Weltkrieg zusammenhängt. 63 Jahre nach Kriegsende rollt eine unaufhörliche Diskriminierungswelle über unser Land, die uns als Deutsche berührt. Kaum ein Tag vergeht, an dem wir nicht im Fernsehen Beiträge über die NS-Zeit geboten bekommen.

Die „Berliner Morgenpost“ präsentierte in einer Glosse für Guido Knopp Filmtitelvorschläge wie „Hitlers Autoreifen rollen die Geschichte neu auf“ oder „Der Führer und seine schönsten Laubsägearbeiten“ oder „Warum Hitler nicht wußte, daß er in der NSDAP war?“ Man lächelt. Aber es ist ein bitteres Lächeln, macht der Autor doch deutlich, was uns tagtäglich geboten wird.

Wie soll man ein Land lieben, sich zu ihm bekennen und sich in ihm zu Hause fühlen, wenn seine Menschen immer wieder die Vergangenheit aufgepackt bekommen, an der sie doch völlig unbeteiligt sind? Und nicht zu vergessen, die Aufpacker haben keineswegs ein enges Verhältnis zur Wahrheit.

Gerade war zu lesen, daß unser Land in aller Welt den besten Ruf hat, aber im eigenen Land werden wir fortlaufend mit Verbrechen in Verbindung gebracht.

Niemand will Geschichte umschreiben, da gibt es andere Meister, aber wir leben heute, und wir leben ein redliches und ehrenwertes Leben in unseren Familien, im Beruf und unter Freunden. Man soll endlich damit aufhören, uns unsere Heimat schlecht zu reden. Hitler ist lange tot, aber wir leben.

Gisela Pfeiffer, Berlin

 

 

Gerichte helfen
Betr.: „Wer war IM Schubert?“ (Nr. 16)

Sie schreiben, das Magazin „Kontraste“ hätte seinen Namen preisgegeben. Warum machen Sie das nicht? Haben Sie Angst, der Chefredakteur wandert dann ins Gefängnis? Ansonsten ist es eine Schweinerei, wie die Stasi und ihr Gefolge wieder in die Öffentlichkeit drängen. Von diesen Leuten wurde doch 40 Jahre lang verbreitet, bürgerliche Gerichte könnten nur „Klassenjustiz“ ausüben. Nun bedient man sich dieser Gerichte, um die untergegangene SED-Diktatur zu rechtfertigen.

Dr. Jörg Bilke, Bad Rodach

 

 

Nicht Wahl, sondern Ernennung
Betr.: „Spielball der Parteien“ (Nr. 17)

Man kann sich nur wundem, daß Politiker und Journalisten von der „Wahl des Bundespräsidenten“ reden, obwohl die stattfindenden

Diskussionen der Parteispitzen um die Wiederwahl von Horst Köhler jeden davon überzeugen müßten, daß es sich – wie immer die Entscheidung ausfallen wird – um einen Ernennungsvorgang und keinen Wahlvorgang handelt. Schade, daß Hans Heckel in seinem kritischen Beitrag die alte Frage, ob der Bundespräsident nicht besser vom Volk direkt gewählt werden sollte, nur kommentarlos erwähnt hat, statt die Direktwahl erneut zu fordern, um eine breite Diskussion darüber auszulösen. Noch immer scheint das Gespenst vom alten Hindenburg und von Hitler in den Köpfen ängstlicher Demokraten zu geistern, wie den Vätern des Grundgesetzes, die dieses Argument zum Anlaß nahmen, eine Direktwahl durch Artikel 54 auszuschließen, was quasi eine Entmündigung der Wahlberechtigten für alle Zeiten zur Folge hat. Wetten, daß eher ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als daß die Mitglieder der Bundesversammlung freiwillig auf ihr durch die Verfassung garantiertes „Wahlrecht“ verzichten?

Alfons Kuhn, Kassel

 

 

Der Transrapid eröffnet Visionen – Ein Plädoyer für den Hochgeschwindigkeitszug
Betr.: „Bummelzug“ (Nr. 14)

Ihr Artikel über die falsche Industrie- und Verkehrspolitik hinsichtlich des wiederholten Scheiterns des Transrapid in Deutschland trifft genau den Kern.

Es ist die Politik, die die Chancen und den Nutzen des Transrapid für unsere Volkswirtschaft nicht erkennt.

Der Transrapid ist mehr als eine schnelle Verbindung zwischen zwei Orten. Die betriebswirtschaftlichen Rentabilitätsrechnungen, Fahrgastschätzungen und so weiter wären bei der ersten realen Strecke nebensächlich. Ausschlaggebend für den Bau der ersten Strecke in Deutschland sind die volkswirtschaftlichen Nutzen- beziehungsweise die Synergieeffekte.

Die Technik der Magnetschwebebahn ist dem Rad-Schiene-System in allen Belangen weit überlegen und hat sich inzwischen bei Millionen Fahrkilometern in China bewährt. Auf mittellangen bis langen Strecken kann der Transrapid erst seine Stärken richtig beweisen. Die Magnetschwebebahn ist das ideale Hochgeschwindigkeitsverkehrsmittel überhaupt.

Der erste Bau, das Pilotprojekt, ist durch die hohen Entwicklungs- und Anlaufkosten besonders teuer. Das sollte alle dafür Verantwortlichen nicht davon abhalten, die erste Strecke in Deutschland zu bauen in der Gewißheit, daß der Transrapid bei Nachfolgeaufträgen sowohl hinsichtlich der Fahrstrecke als auch des eigentlichen Transrapids wesentlich günstiger angeboten werden kann. Deutschland sollte aber zunächst selbst ein Vorzeigeobjekt betreiben, damit der Transrapid ein Exportschlager wird.

Eigentlich sollten gerade Politiker sich für den Bau einer ersten Strecke in Deutschland einsetzten, denn der Sensationseffekt der Pilotstrecke zieht zusätzliche Millionen Besucher an. Alle Wirtschaftszweige partizipieren von den zusätzlichen Besuchern einschließlich der öffentlichen Hand durch vermehrte Steuereinnahmen.

Der Transrapid baut neue Wirtschaftsräume auf und stärkt alte, denn Schnelligkeit, Sicherheit, Bequemlichkeit und niedrige Transportkosten führen zur Ansiedlung von Wirtschaftsbetrieben jeder Art. Nicht nur Häfen sind attraktive Standortvorteile zur Ansiedlung von Betrieben.

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist seit Jahren viel zu hoch. Auch aus konjunkturpolitischen Gründen sind Baumaßnahmen im großen Stil für unsere Volkswirtschaft zu begrüßen, denn derartige Investitionen bewirken, gemessen an dem Investitionsvolumen, ein zusätzliches, mehrfaches Volkseinkommen und verhelfen dem Staat zu Steuermehreinnahmen.

Sollte der Transrapid wirklich auf der Münchener Strecke nicht gebaut werden, sollte umgehend eine idealere, längere Strecke, auf der der Transrapid seine Schnelligkeit noch nutzbringender einbringen kann, gefunden werden. Und hier bietet sich die Wiederbelebung der Strecke Hamburg–Berlin mit Haltepunkt Schwerin oder Parchim (Frachtflugplatz) an. Das Planfeststellungsverfahren war damals fast abgeschlossen und könnte durch entsprechende Gesetze wiederbelebt werden. Vor allem geht es hierbei um den Aufbau Berlins als Fadenkreuz eines Hochgeschwindigkeitsverkehrsnetzes mit der Anbindung an Hamburg und Weiterführung nach Osten über Warschau nach Moskau, nach Süden über die Metropole Dresden nach Wien und nach Norden nach St. Petersburg. Die politischen und wirtschaftlichen Dimensionen dieses Gedankens lassen sich hier nicht einmal andeuten.

Der Aufbau Ost bekäme für Mecklenburg die entscheidenden Impulse zum selbsttragenden Ausbau der Region, denn Schwerin wäre direkt an die Wirtschaftmetropolen Hamburg und Berlin angeschlossen und damit ein Teil von ihnen.

Der Transrapid kann in Deutschland nur verwirklicht werden, wenn wir uns für ein Verkehrsfadenkreuz, ein Hochgeschwindigkeitsverkehrsnetz mit dem Transrapid entscheiden. Dabei dürfen die alten Fehler der Vergangenheit nicht gemacht und streckenweise betriebswirtschaftliche Kosten-Nutzenanalysen in den Vordergrund gerückt werden, die den Blick für jeden globalen Synergie-effekt versperrt. Der Transrapid eröffnet Visionen. Ihnen mit Hilfe eines volkswirtschaftlich vernetzten Denkens nachzugehen wäre der Schlüssel zur Realisierung des Projektes.

Dr. Albrecht Bähr, Hamburg

 

 

Leider kein Merkel-Nachfolger in Sicht
Betr.: „Rüttgers fordert Merkel heraus“ (Nr. 18)

Ist das nicht übertrieben? Merkel hat doch bewiesen, daß sie unliebsame Konkurrenten auszuschalten weiß.

Jürgen Rüttgers mag da zwar mal aufmucken und mit eigenen Ideen vorpreschen, aber wenn er das alleine tut, hat er gegen die „gerissene“ Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel doch keine Chancen.

Ich bin kein Merkel-Fan und würde mich freuen, wenn sich in der Union jemand fände, der an ihre Stelle treten und es besser machen könnte, aber leide sehe ich da niemanden.

Dieter Wöll, Lüdenscheid

 

 

Volkswirtschaften mitgerissen
Betr.: „Krieg der Spekulanten“ (Nr. 16)

Es ist für den Normalverbraucher schwer begreiflich, daß ganze Volkswirtschaften durch Spekulanten in Mitleidenschaft gezogen werden. Spekulanten lassen Millionen Menschen hungern, lassen uns immer höhere Benzinpreise zahlen und greifen so in unser persönliches Leben ein. Und wir sind wehrlos! Sind wir es wirklich?

Anton Steffen, Troisdorf

 

 

Genmanipuliertes Saatgut als Machtinstrument
Betr.: „Brüssel zwingt Gen-Mais auf“ (Nr. 20)

Die von der österreichischen Regierung im Interesse der Bevölkerung ausgesprochenen Importverbote für zwei Genmaissorten hat nun die EU-Kommission am 7. Mai auf Druck der USA und anderer Importstaaten aufgehoben, berichten die Medien.

Daß genmanipulierte Lebensmittel gesundheitsschädigend sind, wird von Interessenvertretern bestritten.

Aber die größte Gefahr, die von den genmanipulierten Lebensmitteln ausgeht, liegt auf rechtlichem Gebiet. Sind diese künstlichen Erzeugnisse, die zweifellos auch Vorteile bieten, wie Resistenz gegen Ungeziefer, erst einmal eingeführt und von den Landwirten akzeptiert, dann kommt der zweite Schritt: Die Landwirte erhalten das patentrechtlich geschützte Saatgut nur noch mit der Auflage, die Ernte vollständig zu verkaufen und keinen Teil als Saatgut zurückzuhalten.

Das Saatgut muß jedes Jahr von den Patentinhabern neu gekauft werden – zu Preisen, die allein die Patentinhaber festsetzen. Verwendet der Bauer eigenes Korn als Saatgut, wird er wegen Patentverletzung belangt und macht sich schadensersatzpflichtig. Dadurch können die Lebensmittelpreise und die gesamte Ernährungswirtschaft weltweit beherrscht werden.

Das nennt man Globalisierung (Stärkung der Großen, Schwächung der Kleinen), und über eine EU lassen sich diese Interessen leichter durchsetzen, als wenn man mit über zwei Dutzend Einzelstaaten verhandeln müßte.

Will man das in Brüssel nicht sehen?

Dr. Ferdinand v. Pfeffer, Lünen

 

 

Meinungsfreiheit unterdrücken
Betr.: „Sturm über Thüringen“ (Nr. 18)

Wieviel Haß gegen eine Wochenzeitung, die sich nicht unterordnet und ihre eigene Meinung vertritt.

Wir brauchen sie bei dem herrschenden Einheitsbrei zwingend. Bei ihr mitzuarbeiten, sollte eine Ehre sein, denn wir brauchen Journalisten, die nicht nach der Pfeife ihrer Bosse tanzen oder sich doch hüten, die vorgegebene Linie zu verlassen.

Wir sollten uns diejenigen genau ansehen, für die die ehemalige Tätigkeit bei der „Jungen Freiheit“ wie ein Verbrechen ist.

Sie sind es, die die Meinungsfreiheit in unserem Land unterdrücken und uns ihre Meinung aufzwingen wollen.

Monika Eikes Berlin

 

 

Eigene Meinung!
Betr.: „Die rot-rote Angst vor Sarrazin“ (Nr. 18)

Der Berliner Finanzsenator gibt Anlaß zu viel Freude! Auch wenn man seine Meinungen nicht teilt, ist hier doch ein Mann, der nicht mit den Wölfen heult, sondern den Mut hat, seine Meinung vor aller Welt und den eigenen Genossen zu vertreten. Bravo Sarrazin!

Rudolf Schiele, Hattingen

 

 

Straßennamen
Betr.: „Dutschke-Straße bleibt“ (Nr. 17)

Hat jemand anderes erwartet? Fahre man doch durch die ehemalige DDR und staune (oder auch nicht), was es da alles für Straßennamen gibt. Da gehören viele Namen nicht in ein demokratisches Land. Auch die Dutschke-Straße gehört da nicht hin. Aber der Name darf bleiben, weil deutsche Richter es so wollen. Es ist schlecht um die deutsche Demokratie bestellt.

Martin Hinz, Duisburg

 

 

Meinungsvielfalt
Betr.: „Peter Krause gibt auf“ (Nr. 19)

Viele Hunde sind des Hasen Tod. Hunde verhalten sich aber artgemäß, was sich von den menschlichen Sprichwort-Hunden nicht sagen läßt.

Sie gehörten eigentlich in die Bedeutungslosigkeit, sind aber als Folge von Umständen, zu denen kräftige Ellbogen gehören, zu Bedeutung gelangt, was aber keinen Wert beinhaltet.

Daß zur Demokratie Meinungs- und Pressefreiheit gehören, gilt für diese Sprichwort-Hunde nicht beziehungsweise sie meinen, daß sie nur für sie zu gelten haben und ihre Sache die Auslegung ist.

Die „Junge Freiheit“ gehört wie die Preußische Allgemeine Zeitung oder „Die Welt“ oder die „Frankfurter Allgemeine“ zu den Zeitungen, aus denen sich Bürger orientieren können. Und das ist gut so, denn die Demokratie lebt von Meinungsvielfalt.

Rudi Haferkorn, Kiel

 

 

Der Staat verbeamtet, um an Beamten zu sparen
Betr.: Leserbrief „Politiker leisten keinen Beitrag zum Sozialsystem“ (Nr. 17)

Der Leserbriefschreiber geißelt in seiner Philippika die Pensionen der Politiker und auch der Beamten. Während seine Äußerungen über die Politiker in gewisser Weise auf Verständnis stoßen könnten, sind seine Feststellungen zu den Beamten ohne Widerspruch nicht hinnehmbar. Wenn schon die Beamtenpensionen mit den Angestelltenrenten verglichen werden sollen, so kann man nur dies mit den Angestellten des Öffentlichen Dienstes tun und hier wiederum nur mit denen, die den Beamten gleichrangig zugeordnet werden können. Dabei unterscheiden sich die Gegebenheiten in Bund und Ländern voneinander. Bleiben wir in Niedersachsen. Einem Regierungsrat gleichgestellter Angestellter erhält nach TL-V monatlich 172 Euro mehr an Bruttogehalt als der Beamte. Dies Verhältnis gilt für alle Rangstufen. Man begründet dies damit, daß der Beamte keine Sozialleistung zu entrichten hat. Hätte der Staat diesen Unterschiedsbetrag für jeden Beamten in einen Pensionsfond   eingebracht, müßte der Leserbriefschreiber sich nicht so erregen. Da der Staat stets mit spitzem Bleistift rechnet, hat er herausgefunden, daß der Beamte der „billigere“ Arbeitnehmer für ihn ist. Das gilt auch für die vielbeneidete Beihilfe  im Krankheitsfall. Allein schon aus der Tatsache, daß der beneidete Beamte seine Arztrechnung und Medikamente zunächst selbst bezahlen muß, resultiert schon ein gewisser Spareffekt. Beihilfen errechnen sich für den Staat sogar billiger, als die 50 Prozent Bezuschussung der Krankenkassengebühren für seine Angestellten. Diese Bezuschussung von 50 Prozent erbringt der Arbeitgeber, hier der Staat, für alle anfallenden Sozialleistungen (Arbeitslosen = Rentenversicherung). Das sei hier zur Vollständigkeit erwähnt. Es wird hier auch oft vom zweiten Arbeitslohn gesprochen. Da diese Leistungen bei den Beamten im aktiven Dienst entfallen, ist er mit Abstand die „preiswertere“ Arbeitskraft. Noch ein Wort zu den Pensionen, die vom Steuerzahler zu zahlen sind. Nicht nur der Beamte, auch der Pensionär ist lohnsteuerpflichtig. Dazu zahlt der Pensionär auch noch den 5,5prozentigen Solidarbeitrag monatlich. Beides entfällt bei der Rente.

Der von dem Leserbriefschreiber genannte Betrag des Staats von 34 Milliarden Euro zur Auszahlung der Ruhegehälter ist kleiner als der staatliche Zuschuß zur Rentenversicherung. Laut Pressemitteilungen werden hier wechselweise jährliche Zahlungen aus dem Steueraufkommen von 70 bis 90 Milliarden Euro genannt. Diese Zahlen sollten zu einem Vergleich auch heran gezogen werden.

Dr. rer. nat. Hans-Joachim Meyer, Alfeld

 

 

Sportfeste der Nationen
Betr.: „Blut und Spiele für Olympia“ (Nr. 15)

Sind Olympiaden nicht die Sportfeste der Nationen, oder werden sie neuerdings als Propagandamärsche für Irrläufer umfunktioniert? Wenn ja, haben sie Irak, Afghanistan und – bereits im Visier – Iran vergessen? Wären Großmächte von diesen wenigen Irrläufern abhängig, wäre es um die Stabilität schlecht bestellt! Schon 30 Jahre lang ein ergebener Leser einer Zeitung, wo man weiß, daß der „deutsche Herzschlag“ unübersehbar ist.

Gerhard Mittelstaedt, Sutton, Kanada

 

 

Schloß Cecilienhof für Vertriebene
Betr.: „Der Kompromiß“ (Nr. 13)

In der PAZ hat Wilhelm v. Gottberg einen Vorschlag gemacht, der hoffentlich von allen noch lebenden Vertreibungsopfern (Deutschen und allen anderen) volle und in den Medien sichtbare Unterstützung erhält. Ich meine die Anregung, das Schloß Cecilienhof im Neuen Garten in Potsdam zur Gedenkstätte für alle Vertreibungen des 20. Jahrhunderts zu machen.

Die Aushilfslösung, zu der sich Kultusminister Neumann in Abstimmung mit Wolfgang Thierse und Monika Griefahn kürzlich durchgerungen hat und welche von der Bundesregierung in Form einer Erinnerungsstätte im „Deutschlandhaus“ unter dem Motto „Sichtbares Zeichen“ inzwischen auch „beschlossen“ worden ist, kann den Grundgedanken des Bundes der Vertriebenen, der in der vor zwei Jahren in Berlin im ehemaligen Kronprinzenpalais unter dem Titel „Erzwungene Wege“ als konzeptueller Vorläufer für eine umfangreichere Erinnerungsstätte für die Opfer aller Vertreibungen zum Ausdruck kam, wohl kaum entsprechen. Dafür liegen die Inhalte und die vermittelte Botschaft, der nun als Modell dienen sollenden Bonner Ausstellung „Flucht, Vertreibung, Integration“ und die „Erzwungenen Wege“ zu weit auseinander. Das deutlich sichtbar gewordene Heraushalten der Vertretung der Vertriebenen wirft ein eigenartiges Licht auf unsere entscheidungsmächtigen Politiker. Die Rückkehr der Barbarei im vorigen Jahrhundert ist, soweit Hitler und seine Schergen verantwortlich sind, nachhaltig gebrandmarkt, bei uns im Lande wie auch weltweit. Unser Land und seine Menschen haben für Ausmaß und Grausamkeit der Nazi-Verbrechen in einem Umfang gebüßt, wie er in der Geschichte der Neuzeit ebenfalls Einmaligkeit beanspruchen kann. Die brutale Zerschlagung der in vielen Jahrhunderten gewachsenen Strukturen, die von der Vielfalt der Ethnien entwickelten Formen des Zusammenlebens in Zentral- und Osteuropa durch die Beschlüsse der damaligen Herren der Welt in Teheran und Yalta, hat bislang noch nirgendwo zu einer Mahnstätte gegen Vertreibungen Anlaß gegeben. Ausmerzung von Volksgruppen und die unmenschlichen Methoden der Durchsetzung solcher von den politischen Spitzen beschlossenen und gebilligten Maßnahmen, im Potsdamer Abkommen vom Sommer 1945 zynisch „Umsiedlungen“ genannt, waren leider typisch im Europa des 20. Jahrhunderts und seinen Randgebieten, wie Nordafrika und Kleinasien. Die Zahl hiervon durch Tod oder Vertreibung betroffener Menschen beträgt ein mehrfaches der Deutschen, die Leben oder Hab und Gut und ihre Heimat verloren.

Hat sich die Welt seit 1945 so gewaltig zum Guten verändert, daß wir ein starkes Fanal gegen Gewalt, Unrecht und Vertreibung auf breitest möglicher Basis nicht nötig hätten? Cecilienhof wäre genau der Ort, um die ganze Welt zu mahnen, die Scheußlichkeiten des 20. Jahrhunderts nicht wieder zuzulassen.

Lienhard Schmidt, Hamburg

 

 

Glück weniger
Betr.: „Humanität im Krieg ist möglich!“ (Nr. 16)

Die einige 1000 ausgetauschten Kriegsgefangenen waren wie ein Tropfen auf den heißen Stein, jedoch ein Glück für diese Kameraden. Wo aber blieb die Humanität nach 1945? Auf den sogenannten Rheinwiesen sind Hunderttausende deutsche Soldaten verhungert, verdurstet, erfroren im Schlamm ver….t! (siehe das Buch „Der geplante Tod“ von James Bacque, er spricht von rund einer Million!) Der vielgelobte Herr Eisenhower ließ die in der Schweiz liegenden Lebensmittel nicht herein.

Uns wird jedes kleine Vergehen an anderen Menschen (nicht Nazi) in der Vorkriegszeit immer wieder vorgehalten, noch nach 65 Jahren! Über die Vergehen unserer ehemaligen Feinde (heutigen Freunde) darf nicht gesprochen werden.

Alfred Götzfried, Friedberg


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