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24.05.08 / Jochen-Konrad Fromme: Heimatvertriebene haben sich nie in Rache verstrickt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-08 vom 24. Mai 2008

Jochen-Konrad Fromme: Heimatvertriebene haben sich nie in Rache verstrickt

Ich bringe Ihnen zu dieser Kundgebung die Grüße der CDU / CSU-Bundestagsfraktion namentlich unseres Vorsitzenden Volker Kauder und seines Vertreters Dr. Peter Ramsauer.

Die Tatsache, daß wir als Fraktion eine eigene Arbeitsgruppe für die Fragen der Vertriebenen, Flüchtlinge und Spätaussiedler eingerichtet haben, mag Ihnen als deutliches Zeichen dafür dienen, daß wir in diesem Politikfeld auch heute noch eine wichtige Aufgabe sehen. Warum tun wir das? Erstens ist Ihr Verhalten nach dem Kriege vorbildlich gewesen, die Charta der Heimatvertriebenen wurde eben angesprochen, Sie haben sich damals auf die Verhältnisse eingestellt. Sie haben sich nicht in Rache und Resignation verstrickt. sondern nach vorn geblickt und die Ärmel aufgekrempelt und mit den „Einheimischen“ Deutschland wieder aufgebaut. Ich würde mir wünschen, daß dieses Vorbild einschließlich der Integration der Vertriebenen in den Jahren nach 1945 als Vorbild in der Welt dienen würde. Ich glaube, es würde in vielen Regionen der Welt vieles besser dastehen.

Meine Damen und Herren, es ist aber auch ein Zeichen an die junge Generation in zweierlei Hinsicht: Das eine ist, man muß richtige Wege beschreiten, in einer schwierigen Situation nach vorne blicken. Das andere ist, man darf die Ursachen nie übersehen, die zu der Katastrophe des Nationalsozialismus geführt haben. Das gilt heute ganz besonders, wenn ich mir manches Wahlergebnis der letzten Landtagswahlen anschaue. Ganz wichtig ist, daß junge Menschen begreifen, Frieden, Freiheit, Demokratie sind nichts Selbstverständliches, sie kommen nicht von alleine, sondern sie müssen ständig wieder errungen und erarbeitet werden. Das kann und muß man anhand der Geschichte lernen. Wir müssen immer wieder die Fehlentwicklungen und ihre Ursachen anhand der Geschichte verdeutlichen, damit man sieht, wo das hinführen kann.

Wichtig ist es aber auch, die Bedürfnisse nach Aufarbeitung und Verarbeitung der Geschichte zu befriedigen. Sie sind größer als je zuvor. Dies zeigen die Zuschauerzahlen bei den Darstellungen der Flüchtlingsgeschichte im Spielfilmformat im deutschen Fernsehen, die hohen Einschaltquoten bei den Spielfilmen „Die Flucht“ oder „Die Gustloff“ mit 13 oder acht Millionen Zuschauern.

Meine Damen und Herren, das können nicht nur Betroffene gewesen sein, das ist das ganze Volk. Deshalb ist es so wichtig, daß wir uns an die Dinge erinnern, daß wir sie als Mahnung nehmen und daß wir daraus die richtigen Konsequenzen für die Zukunft ziehen.

Dieses tun Sie, und Sie setzen heute mit ihrer Kundgebung ein Zeichen. Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg, eine gute Kundgebung und ein Dankeschön der deutschen Gesellschaft für Ihre Arbeit.

Jochen-Konrad Fromme, MdB und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Vertriebene, Flüchtlinge und Spätaussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion


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