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31.05.08 / Multikulti droht Aus

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-08 vom 31. Mai 2008

Multikulti droht Aus
von Harald Fourier

Radio Multikulti darf nicht schließen. So tönt es aus allen Ecken des politisch korrekten Deutschland. Klaus Staeck, der  Präsident der Akademie der Künste, ereifert sich, die beabsichtigte Schließung des Kanals sei eine „unverantwortliche Absage der ARD an die kulturelle Vielfalt“.

Der RBB, zu dem Radio Multikulti gehört, ist in der Krise. Es fehlen 54 Millionen Euro. Um die Verluste zu begrenzen, sollen die Fernsehsendung „Polylux“ und der Rundfunkkanal Radio Multikulti eingestellt werden. Drastische Maßnahmen, die wir vom sonst  finanzkräftigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht kennen. Die ARD müßte nur einen Bruchteil der jüngsten Gebührenerhöhung in Richtung RBB umlenken, und schon wäre der Kanal, der „nur“ einige Millionen Euro pro Jahr verschlingt, nicht mehr in Gefahr.

Dies ist wahrscheinlich auch der wahre Grund für die drastische Maßnahme: Die RBB-Bosse wollen auf ihre desolate Lage  aufmerksam machen: Alle sollen sehen, daß es bei der Krise ans Eingemachte geht. Ganz nach dem Vorbild von Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD), der ja schon mal behauptet hat, Berlins Haushalt sei weniger solide als der Argentiniens. Ich befürchte: Am Ende wird uns Radio Multikulti erhalten  bleiben, weil noch nie ein öffentlich-rechtlicher Sender eingestellt wurde. Eher werden die GEZ-Gebühren angehoben.

Wiese „befürchten“? Nun, eigentlich wäre ein Sendestopp für Multikulti nur logisch. Der Kanal ist schlicht aus der Zeit gefallen. Er spiegelt die naive Idee einer multi­kulturellen Glückseligkeit, die längst an der Realität der Ghetto-Subkulturen und                 Integrationsproblemen gescheitert ist.

Auch die per Radio Multikulti angestrebte Einbindung der Migranten in die Medienwelt der deutschen Mehrheitsbevölkerung hat Schiffbruch erlitten. Deutsches Gutmenschen-Radio will offenbar niemand hören. Griechen schauen lieber griechisches Fernsehen, Italiener lauschen ebenso ihren Heimatsendern, Türken bevorzugen türkisches Fernsehen und so weiter. Internet, Kabelprogramme und Satellit machen’s möglich.

Wie machen wir es denn, wenn wir im Ausland sind? Im Hotelzimmer, egal ob in Israel oder auf Mallorca, wird solange mit der Fernbedienung gesucht, bis Sat1, ZDF oder dergleichen gefunden sind. Nur selten würde ein deutscher Ägyptenbesucher gezielt ein deutschsprachiges, aber in Ägypten gemachtes Programm suchen, zumal dann, wenn der Sender wie Radio Multikulti immer zeitversetzt in unterschiedlichen Sprachen sendet.

So gesehen wäre die Schließung des Senders wirklich kein Verlust. Alle mußten ihn bezahlen. Wenige haben ihn gehört, kaum jemand wird ihm eine Träne nachweinen.


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