© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-08 vom 07. Juni 2008

MELDUNGEN

Polen will mehr Einfluß

Warschau – Polen will seinen Einfluß auf die Deutsch-Polnische Stiftung der Wissenschaft ausweiten. In der Tageszeitung „Rzeczpospolita“ beklagt Professor Mariusz Muszynski, daß die polnische Seite in den Gremien der Stiftung nur eine Stimme habe, die Deutschen aber drei. Die Stiftung finanziert gemeinsame Wissenschaftsprojekte, vor allem in Slubice gegenüber von Frankfurt / Oder. Muszynski war bisher als Berater der antideutsch eingestellten Ex-Außenministerin Anna Fotyga bekannt geworden; Fotyga hatte eine Schlüsselrolle im Kabinett Kaczynski. Jetzt soll die neue Bildungsministerin Anna Kudrycka Polen zu mehr Gewicht in der Stiftung verhelfen. Die Ministerin setzt auf die Unterstützung der deutschen Polen-Beauftragten Gesine Schwan. Ausgeschlossen hat Warschau allerdings, seinen finanziellen Beitrag aufzustocken: Polen trägt fünf Millionen der Stiftungsgelder, Deutschland 50 Millionen Euro.         

Brot wird knapp in Pakistan

Islamabad – Pakistan, das mehr Getreide produziert, als es selber verbrauchen kann, erlebte in den letzten Monaten exorbitante Preissteigerungen beim dortigen Grundnahrungsmittel, dem Fladenbrot. Schuld daran sind aber weder Ernteausfälle noch die politischen Probleme des Landes, sondern eine Verknappung bei Brotgetreide, und die wiederum hat zwei Gründe: Die Großproduzenten im Süden – darunter die Latifundien des Bhutto-Klans – verlegen sich auf den Export, weil auf dem Weltmarkt höhere Preise zu erzielen sind. Und die Kleinbauern im Norden schleppen ihre Produkte nach Afghanistan, wo sie gut doppelt soviel erlösen können. Die Lage dürfte sich noch verschärfen, denn die Golf-Staaten sind zwecks Eigenversorgung dazu übergegangen, Agrarland aufzukaufen, darunter auch in Pakistan. Auch beim Biosprit-Geschäft gilt eben: Den letzten beißen die Hunde.         RGK