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14.06.08 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-08 vom 14. Juni 2008

Leserforum

Südafrika war ein Fehlgriff für die WM 2010
Betr.: „Schwarze gegen Schwarze“ (Nr. 21)

War schon die Wahl Chinas für die Austragung der Olympischen Spiele ein Fehlgriff, ist es die Wahl Südafrikas als Austrabungsort der Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2010 nicht minder.

Es muß doch vorausgesetzt werden können, daß die Austragung derartiger Wettkämpfe an Vorbedingungen geknüpft ist, zu denen die Achtung der Menschenrechte und innerer Frieden gehören.

Gottfried Kohl, Jena

 

 

Sich an die Spielregeln halten
Betr.: „Rom gegen Roma“ (Nr. 21)

Bei uns würde die öffentliche Republik Kopf stehen, der Staat in seinen Grundfesten erschüttert, wäre Berlin gegen Roma. Aber haben die Römer nicht gute Gründe für ihr Tun? Ist nicht von jedem Gast oder Mitbürger zu erwarten, daß er sich an die allgemeinen Spielregeln des Zusammenlebens hält? Wenn das die Roma nicht tun, müssen sie die Folgen tragen. Das hat mit Diskriminierung nichts zu tun und sollte alle treffen, die gegen das Gebotene in einer menschlichen Gemeinschaft verstoßen.

Monika Eckhardt, Bocholt

 

 

Benzinfresser
Betr.: „Niveau einer Hetzkampagne“ (Nr. 21)

Diesem Urteil möchte ich nicht so zustimmen, sondern finde es richtig und notwendig, daß über die Dienstwagen einmal nachgedacht wird. Natürlich sollen Politiker deutsche Autos fahren. Warum aber haben sich die deutschen Hersteller nicht schon seit vielen Jahren bemüht, Autos mit ausreichend niedrigem Benzinverbrauch auf den Markt zu bringen. Der Benzinpreis steigt und steigt und soll noch ungebremst weiter steigen. Da kann doch die Antwort nur lauten: Autos mit niedrigem Verbrauch auf den Markt. Und wenn dann Politiker gegenwärtig keine Benzinfresser führen und sich mit kleineren deutschen Pkw begnügten, die nicht ihr Ansehen widerspiegeln, könnten sie doch ein Beispiel geben. Soll Mercedes doch einen standesgemäßen Wagen produzieren, der wenig verbraucht. Außerdem sollten Politiker mit ihren Leistungen überzeugen.

Heinrich Deiste, Freiburg

 

 

Alte Ufa-Stars
Betr.: „Sein Lied ging um die Welt“ (Nr. 19)

Hiermit möchte ich mich recht herzlich bei Ihnen bedanken, daß endlich mal auch jemand über die längst in Vergessenheit geratenen Künstler schreibt. Mit sehr großem Interesse habe ich in der PAZ in der Rubrik Lebensstil den Artikel über den Tenor Joseph Schmidt gelesen, der sehr aufschlußreich war. Ich wünschte und würde mich sehr freuen, wenn öfter solche Lebensläufe von unseren alten Künstlern und Ufa-Legenden, die noch wußten, was Kunst bedeutet, veröffentlicht werden, denn auch sie haben es verdient, nicht vergessen zu sein. Weiter so! Andreas Goldau, Berlin

 

 

Kurt Beck kann an der Linken nicht vorbei
Betr.: „Bodennebel“ (Nr. 18)

Klaus D. Voss hat ein politisches Gespür par excellence, ob Gesamtschau, ob Einzelfragen und ihre Auswahl! Sehr anspruchsvoll in Sicht und Darstellung sein Artikel „Bodennebel“. Das Thema veranlaßt mich, auf einen entworfenen Leserbrief zurückzugreifen: Ein Wort für Kurt Beck.

Kurt Beck ist eine politische Naturbegabung. Wahrnehmung von Gegebenem mit Urteil und Aufzeigen dessen, was zu tun ist – natürlich basierend auf seiner Grundeinstellung. Allerdings macht ihm seine Partei seit geraumer Zeit Schwierigkeiten. Es geht um die beiden von Kurt Beck schnell und sicher angesprochenen Problemfelder: Afghanistan und Die Linke. Den Afghanistan-Krieg hat er als erster deutscher Politiker mittelbar nicht gewinnbar und nicht als im deutschen Interesse liegend gekennzeichnet, auch den einzig richtigen Weg zu einer Lösung gewiesen: Alle Beteiligten, auch gemäßigte Taliban, sollten über eine Beendigung konferieren. Trotz mehrheitlicher Zustimmung versagte die SPD ihrem Vorsitzenden die Unterstützung. Seltsam gelähmt fehlte der Mut, in diesem Punkt nunmehr die Vasallentreue gegenüber den USA zu verlassen.

Das zweite Problem besteht im Umgang mit der Linken. Beck konnte nicht empfehlen, mit ihr grundsätzlich nicht zu koalieren, denn es zeichnet sich ab, daß sie bei Wahlen zulegen wird und dann braucht er sie.

Warum nimmt die Linke diese Entwicklung? Es ist die Schuld der Großen Koalition! Vom ersten Tage an warf sie mit dem Geld nur so um sich (den hoch zu schätzenden Finanzminister ausgenommen) und griff der Bevölkerung, die bereits durch den Euro sehr geschädigt ist, hemmungslos in die Tasche. Seitdem sind viele nicht mehr bereit, staatliches Sparen durch persönliches Stillhalten zu unterstützen. Ein unverantwortliches Haben-wollen kam in Schwung – wie es Die Linke herausfordert.

Gudrun Schlüter, Münster

 

 

Es gab »so’ne und solche« bei der DDR-Justiz
Betr.: „Die Verharmlosung geht weiter“ (Nr. 17)

Ich bin alles andere als ein Verharmloser der Stasi. Diese Ost-Gestapos der rotlackierten Nazis (K. Schumacher) waren Verbrecher. Aber es gab und gibt „so‘ne und solche“. Bei meinen Vernehmungen in Potsdam (§ 213) saß ich meiner Vernehmerin am Schreibtisch gegenüber. (Klarname seit Einsicht in meine Stasi-Unterlagen bekannt.) Sie tippte eigenhändig die Protokolle, nicht eine Sekretärin. Sie änderte auch, wenn ich Einwände hatte. Sie bot mir auch Kaffee und auch von ihrem Frühstück Buttersemmeln an. Natürlich war ich für sie ein Gegner, aber ein

U-Häftling, kein Staatsfeind wie für die Gefängnisleitung und den Aufseher. Aber auch da gab es welche, die mir zum Beispiel Grüße meiner einsitzenden Freundin ausrichteten. Die Vernehmerin gab auch in Gesprächen eigene Interna bekannt, zum Beispiel, daß sie zwei schulpflichtige Kinder hat, und ließ sich von mir (Sonderschullehrer, Logopäde) auch Ratschläge zur Erziehung geben. Meine schwerhörige Mutter durfte stets meine Schwester oder meinen Bruder als Begleitung mit zu den Gesprächen bringen. Weil das viele Mitgebrachte nicht auf die Zelle gebracht werden durfte, schloß sie immer vieles ein und rief mich dann zu „Vernehmungen“, um es mir auszuhändigen. Beim Sprechen mit einer Freundin kontrollierte sie nicht die übergebenen Süßigkeiten. Diese Frau riskierte sehr viel, versuchte sich ans sogenannte Recht zu halten (so menschenfeindlich es auch war). Auch der Staatsanwalt, den ich wegen Schikanen der Gefängnisleitung anschrieb, schiß in meiner Gegenwart den Hauptmann zusammen, weil dieser gegen ihr „Recht“ verstieß. Den „Roten Terror“ lernte ich dann in Cottbus kennen. Ich war zwar nur 13 Monate meiner Strafe eingesperrt, ehe ich freigekauft wurde, aber es war natürlich alles andere als ein Zuckerschlecken. Trotzdem muß ich sagen, wie es mir in diesen Zeiten ging. Jede/r erlebte es anders. Das ändert nichts daran, daß dieses System menschenfeindlich war.

Reiner Schneider, Berlin

 

 

Ehre der PAZ-Leser gerettet
Betr.: Leserbrief „Die PAZ steht in demokratischer Tradition“ (Nr. 20)

Ich fühle mich als langjähriger Leser und Abonnent von dem ehemaligen erfolgreichen, gestandenen und zündenden Chefredakteur verteidigt. Danke, Herr Mahlitz, für diese flammende Stellungnahme, mit der Sie die „grobe Beleidigung der Redakteure, Autoren und sonstigen Mitarbeiter, des Herausgebers (also der Landsmannschaft Ostpreußen) und der gesamten Leserschaft“ nicht auf sich beruhen lassen.

Als Leserbriefschreiber der Preußischen Allgemeinen Zeitung stellte mich der Landtagsabgeordnete von Baden-Württemberg, Stephan Braun, auf seinen Netzseiten an den Pranger, denn das „Ostpreußenblatt, das 2003 in Preußische Allgemeine Zeitung umbenannt wurde“, sei „revanchistisches Organ der Landsmannschaft Ostpreußen“.

Der SPD-Verfassungsschutzexperte nennt mich und andere PAZ-Leser in Verbindung mit der Wochenzeitung „Junge Freiheit“.

Wie Hans-Jürgen Mahlitz verwahrte ich mich gegen solche Diffamierungen beim Landtagsabgeordneten Stephan Braun und auch beim Wolfgang Bundesinnenminister Schäuble.

Wehrlos und rechtlos komme ich mir vor, denn weder Politiker noch Institutionen reagierten auf meinen Protest.

Ruf- und Geschäftsschädigung für unsere Wochenzeitung sind nicht auszudenken.

Was soll bei diesen Restriktionen und Denkverboten aus dem Geist der nachwachsenden Generationen werden?

Meine Familie schüttelt mit dem Kopf: unser Vater ein „Rechtsradikaler“. Wo steuern wir hin?

Der bekannte Journalist, eine der Edelfedern Ihre Blattes, Hans-Jürgen Mahlitz, hat gegengesteuert.

Ditmar Hinz, Berlin

 

 

Ja zu Königsberg!
Betr.: „,Geben Sie Königsberg seinen Namen‘“ (Nr. 20)

Es ist die in vielen Generationen tief eingewurzelte herzenswarme Heimatliebe, die zu der Bitte „Geben Sie Königsberg seinen Namen“ an den neuen russischen Präsidenten Medwedjew und an Ministerpräsident Putin führt. Ich, 1930 in Ostpreußen geboren, kenne Königsberg vom Hörensagen, von Bildern, bewunderte es aus der Ferne. Es ist die Stadt, in der der tiefgläubige Herzog Albrecht die Universität gründete, in der Immanuel Kant die Menschen in Europa und darüber hinaus mit seiner Weisheit zu einem ausgeglichenen-frohen-erhabenen Menschsein erleuchtete. Wo das köstliche Marzipan gebacken wurde und der Klops so gut schmeckte. Als Kind hörte ich im südlichen Ostpreußen, daß die Russen 1914 – während der Besetzung – sich sehr kinderliebend zeigten, diese so gern auf dem Schoß hatten. Es hieß: „Der Russe ist gut – der Russe ist gut …“

Wir Bewohner auf Gottes schöner Welt sollten uns das leuchtend-wunderbar-hilfreiche Rote Kreuz des Henri Dunant zum Vorbild nehmen, wo in Nächstenliebe soviel wohltuende Brüderlichkeit ist.

„Wo die Liebe beginnt, hört die Gewalt auf – Liebe siegt über alles“, Leonardo da Vinci

Elfi Hardt, Bad Münder

 

 

Abschaffung der Titel durch ihre Inflation
Betr.: „Titelhuberei“ (Nr. 18)

So begrüßenswert grundsätzlich der Vorschlag ist, Professoren- und Doktortitel um die Andeutung der verleihenden Uni zu erweitern, so aussichtslos ist er vermutlich realisiert zu werden, weil letztere alles rückgängig machte, was sich die Linken im Sinne ihrer Ideologie bereits erkämpft haben.

Weil Ihnen Titel ein Dorn im Auge sind, müssen sie abgeschafft werden.

Wie schafft man ab? Indem man inflationiert – dann sind sie nichts mehr wert. Wie Sie ausführlich darlegen, haben sie das exzessiv praktiziert.

Und diese bislang erfolgreichen Bemühungen um Nivellierung sollen nun indirekt wieder unterlaufen werden dürfen? Das ist doch wohl kaum zu erwarten.

Und das in einem Land, dessen einzige „Rohstofflagerstätte“ im Wissen seiner Bürger besteht! Viele Hochqualifizierte werden zur Abwanderung bewogen, obwohl der Charme ihrer Wissensreserve und Leistungsfähigkeit darin besteht, daß sie – zumindest für die Politik – kostenlos ist. Man kann zwar grundsätzlich einwenden, daß man Titeln im Ausland auch keinen hohen Stellenwert beimißt. Das ist zwar – zum Teil – richtig, dafür „stimmen“ dort aber wenigstens die Einkommen, wogegen unser Land aus ideologischen Gründen (netto) nicht konkurrieren kann.

Und wem die Auswanderung nicht gefällt, der sollte sich sagen lassen: Ein Land, das so mit seinen Leistungsträgern umgeht, hat es nicht besser verdient!

Dr.-Ing. (TH/Uni KA) Hans-Joachim Kucharski M.A. (Uni DU-E), Mülheim


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