19.04.2024

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21.06.08 / Berlin feiert

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-08 vom 21. Juni 2008

Berlin feiert
von Harald Fourier

In der „Trabrennbahn Karlshorst“ waren    gerade deutsch-russische Festtage. In der Kulturbrauerei feierte am vergangenen Wochenende die neue Linkspartei eine riesige Party, während in der Wuhlheide ein Politikkongreß für Jugendliche tagte. Dazu  gastiert der Zirkus Varekai in der Hauptstadt. Und ständig laufen Konzerte, Ausstellungen, Filmpremieren – übertönt derzeit nur vom ständigen Gehupe der Autofahrer, wenn gerade mal wieder jemand bei der Fußball-Europameisterschaft gewonnen hat.

Neulich hatten wir Besuch aus Westdeutschland und wurden gefragt: „Was ist mit dem Kunstfestival? Habt ihr da schon Karten?“ Hm! Räusper. „Was denn für ein Kunstfestival?“, fragte ich zurück.

Berlin kann einen ganz schön fertig machen. Immer diese ewige Feierei. Diese Superlativausstellungen: Moma, Goya, Dalí und wie sie alle heißen. Wer in die Hauptstadt kommt, kann sich das eine Woche lang antun. Aber wir, die wir hier leben,  können beim besten Willen nicht auf jeder Hochzeit tanzen, zu jeder Buchvorstellung hetzen oder jede Ausstellung mitnehmen. Wir müssen auch mal schlafen.

Aber hier kommt etwas, das sich lohnen könnte: In der kommenden Woche steht das Gedenken an die Luftbrücke auf dem Kalender. Das Deutsche Historische Museum zeigt zum Beispiel eine Fotoausstellung dazu.

Und das Kennedy-Museum erinnert am  26. Juni (mit ermäßigtem Eintritt) an den Besuch des US-Präsidenten von 1963, als er seine „Isch-bin-ein-Berliner“-Rede hielt. Die hielt er nämlich genau 15 Jahre nach dem Beginn der Luftbrücke 1948. Die Amis hatten schon immer ein Gespür für Jubiläen.

Die nächste, noch größere Feier kommt bestimmt. Im kommenden Jahr begeht die Stadt das 20jährige Mauerfall-Jubiläum. Ja, richtig: So lange ist das schon her! Dann  werden, das hat der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit gerade verkündet, mehrere Festlichkeiten stattfinden. Der Höhepunkt wird eine Party am Brandenburger Tor sein, bei dem lauter Dominosteine umfallen, die dann ein großes Feuerwerk auslösen.

Zum Glück haben wir bis November 2009 noch ein wenig Zeit, um uns vorher auszuruhen.

Und ein wenig in den Archiven zu schmökern: Im November 2009 werden die Polit- und anderen Prominenten Berlins uns allen erzählen, was für ein Glück Einheit und Mauerfall für uns alle bedeuten.

Die meisten von ihnen sind natürlich lange über 40 Jahre alt und hatten auch von dem Revolutionsjahr 1989 schon eine Meinung zur Teilung, zum Umgang mit dem Honecker-Regime und zum Ziel der deutschen Einheit. Das wird bei vielen Promis bestimmt spannend, mal nachzulesen, welche Meinung das war.


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