© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-08 vom 28. Juni 2008

Inspirationen
Marie-Luise Blersch-Salden stellt in ihrer Heimat aus
von Silke Osman

Meisterhaft gelingt es der Künstlerin, die Maserung des Druckstocks in ihre Komposition mit einzubeziehen. So entstehen zum Beispiel Landschaften, die keineswegs ein reines Abbild der Natur sind. Ihre Farbholzschnitte hat Marie-Luise Blersch-Salden mit verschiedenen Farben eigenhändig auf einem einzigen Druck-stock eingewalzt und zarte, fast filigran wirkende Blätter geschaffen.

Ihre Themen sind vielfältig, manchmal dramatisch wie die erste Begegnung mit der Heimatstadt Elbing nach dem Krieg (1977), manchmal auch lyrisch wie eine Folge nach Goethezitaten. Nachhaltig beeinflußt wurde Marie-Luise Blersch-Salden auch durch ihre zahlreichen Auslandsaufenthalte. So besuchte sie mehrfach Japan und Australien, wo sie der Kunst der Aborigines begegnete, und hatte 1998 eine Gastprofessur am Forschungsinstitut der Staatlichen Kunstakademie Kanazawa in Japan inne. Gern gibt sie ihr Wissen auch an andere weiter, etwa bei Kursen des Kölner Käthe-Kollwitz-Museums.

Wie reichhaltig das Schaffen der 1939 in Elbing geborenen Künstlerin ist, davon kann man sich immer wieder auf Ausstellungen im Ausland und in der Bundesrepublik Deutschland überzeugen.

Bis zum 27. Juli nun sind Farbholzschnitte, Zeichnungen und Papier-Schöpfungen von Marie-Luise Blersch-Salden im Centrum Sztuki Galerie EL in ihrer Vaterstadt zu sehen. Die Ausstellung unter dem Titel „Inspirationen“ zeigt Arbeiten aus den Jahren 1970 bis heute. Die Galerie befindet sich übrigens in der ehemaligen St. Marienkirche (erbaut ab 1246), in der Marie-Luise Salden 1939 getauft wurde.

Im Anschluß wird die Ausstellung vom 8. August bis zum

5. September in den Räumen des alten Gutes Krockow, Kreis Putzig, zu sehen sein, der 1999 eröffneten Außenstelle des Westpreußischen Landesmuseums in Polen.

Foto: Marie-Luise Blersch-Salden: Mädchen und Schüssel (Holzschnitt)