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12.07.08 / Die UdSSR griff nach der Mongolei

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-08 vom 12. Juli 2008

Die UdSSR griff nach der Mongolei

Die Gründung der modernen Mongolei war gekennzeichnet vom Epochenwechsel in der Geschichte seiner beiden großen Nachbarn, China und Rußland, Anfang des 20. Jahrhunderts. Dabei gelang es letztlich den Sowjetrussen, die Mongolei 1921 weitgehend unter ihre Kontrolle zu bringen. Die 1924 ausgerufene Mongolische Volksrepublik war der erste „Satellitenstaat“ der Sowjetunion.

Nach der russischen Oktoberrevolution 1917 stand Sibirien  unter der Kontrolle antikommunistischer „Weißgardisten“, die sich unter ihrem dortigen Anführer Semjonow jedoch gegen die Hauptstreitkraft der Weißen stellten und für einen eigenen  fernöstlichen Staat kämpften.

Unter ihnen war der baltendeutsche Offizier Robert von Ungern-Sternberg (1886–1921), der sich 1920 von Semjonow trennte und als eigener Kriegsherr etablierte. Ungern-Sternberg marschierte in die seit 1919 von chinesischen Truppen besetzte Mongolei ein und vertrieb die Chinesen aus Ulan-Bator.

Am 21. März 1921 wurde auf seine Initiative hin die Mongolei als souveräne Monarchie ausgerufen, mit einem hohen mongolischen Geistlichen als religiösem und ihm, Ungern-Sternberg, als politischem Oberhaupt. Die buddhistischen Lamas unterstützten den neuen Staat.

Kurz darauf griff der mongolische Kommunistenführer Damdin Süchbaatar an, der mit sowjetrussischer Hilfe Ungern-Sternberg bezwingen konnte, woraufhin dieser von der Tscheka hingerichtet wurde.

Nun begann die jahrzehntelange Dominanz der Sowjet-union über das Steppenland, mit allen Schattenseiten: 1937 und 1938 etwa wurden 38000 Mongolen, beinahe die Hälfte buddhistische Mönche, im Zuge der stalinistischen Säuberungen ermordet, fast alle Klöster zerstört.

1992 fanden schließlich die ersten freien Wahlen statt, aus denen die „Reformkommunisten“ als Sieger hervorgingen. 1996 folgte die „Demokratische Partei“; ab 2004 regieren beide Parteien in Großer Koalition. Seit der Demokratisierung wurden die Beziehungen zu China, vor allem auf wirtschaftlichem Gebiet, wieder enger. H.H.


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