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19.07.08 / Maximale Unterstützung / Europäische Union der Flüchtlinge und Vertriebenen in Litauen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-08 vom 19. Juli 2008

Maximale Unterstützung
Europäische Union der Flüchtlinge und Vertriebenen in Litauen

Vergangene Woche beendeten Vertreter der „Europäischen Union der Flüchtlinge und Vertriebenen“ (EUFV) eines dreitägigen Besuch in Litauen.

Die von Generalsekretär Massimiliano Lacota geleitete Delegation des europäischen Vertriebenen-Verbandes führte in der Hauptstadt Wilna sowie in der Stadt Kaunas mehrere Gespräche, wobei Begegnungen mit den Verbänden der litauischen Vertriebenen und der Deportierten der sowjetischen Besatzungszeit stattfanden, während im Hauptbüro des „Genocide and Resistance Research Center of Lithuania“ (Lietuvos Gyventoju Genocido ir Rezistencijos Tyrimo Centras) mit der Generaldirektorin Dalia Kuodyte eine Vereinbarung gegenseitiger Kooperation und gemeinschaftlicher Zusammenarbeit getroffen wurde.

Im Rathaus von Wilna einigte man sich des weiteren auf eine Reihe gemeinsamer Maßnahmen mit dem Ziel, ein internationales Informationsnetzwerk über die in Europa noch offenen Problematiken zu schaffen, während von den litauischen Behörden dem Antrag der EUFV, bei der Europäischen Union eine ständige, außerordentliche Kommission für Flüchtlinge und die Lösung ihrer Rechtsfragen einzurichten, maximale Unterstützung zugesichert wurde.

Gegenstand der Gespräche war des weiteren die Rolle Wilnas als Europäische Kulturhauptstadt 2009 nicht nur im wirtschaftlichen und finanziellen Kontext Nordosteuropas, sondern auch als internationales Dokumentationszentrum für das tragische Schick-sal der mehr als 90000 litauischen Deportierten und der mehr als 200000 Gefangenen, die in sibirischen und russisch-asiatischen Gulags jahrelang Zwangsarbeit leisten mußten.

Während seines Aufenthaltes in der baltischen Republik wurde Lacota vom italienischen Botschafter Giulio Prigioni im Rahmen eines Arbeitsessens und vom Apostolischen Nuntius, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, in dessen Amtssitz in der litauischen Hauptstadt empfangen. Mit dem Vertreter des Heiligen Stuhls fand ein Gespräch zur Situation der ethnischen Minderheiten (Polen, Deutsche und Ukrainer) auf litauischem Boden und dem Problem der Emigration statt.

„Der Besuch war positiv“, so Lacotas Resüme auf der Pressekonferenz vor seiner Rückkehr nach Italien, „und ein weiterer Beweis für das große Interesse, das dem Projekt, an dem wir gegenwärtig arbeiten, entgegengebracht wird: Die formelle Unterstützung seitens der litauischen Institutionen nur wenige Monate nach derjenigen der Regierung Estlands besitzt auch im Hinblick auf die Entwicklung der EUFV in Richtung Ukraine, Russische Föderation und Kaukasus eine besondere Bedeutung.“         EUFV


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