19.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
19.07.08 / Zu Besuch in Kiel

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-08 vom 19. Juli 2008

Zu Besuch in Kiel
von Hans Dzieran

Eine seiner ersten Auslandsreisen unternahm der dieses Jahr neu gewählte Tilster Oberbürgermeister Viktor Smilgin an die Kieler Förde. Die Zusammenarbeit mit der Partnerstadt Kiel sei ihm sehr wichtig, unterstrich er in seinen Gesprächen mit Vertretern des Kieler Magistrats. Bei einem anschließenden Besuch in der Geschäftsstelle der Stadtgemeinschaft Tilsit versicherte er dem Stadtvertreter Horst Mertineit, daß er der guten Zusammenarbeit mit den Tilsitern auch in Zukunft große Bedeutung beimessen werde. Er sei dafür, der Hohen Straße in Tilsit ihr historisches Antlitz zurückzugeben, und der Park Jakobsruh solle wieder zu einem Schmuckstück werden. Sogar an die Errichtung des Luisendenkmals an alter Stelle wird gedacht.

Absoluten Vorrang für den neuen Oberbürgermeister hat die Behebung des Wohnungsnotstandes. Einen Plan für ein Neubaugebiet an der Kastanienstraße hat er bereits in der örtlichen Presse vorgestellt. Dort sollen als erstes 1425 Wohnungen mit entsprechenden Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten, einem Sportplatz und einem Heizwerk entstehen. Als Starthilfe versprach Königsbergs Gebietsgouverneur Georgij Boos 18 Millionen Rubel (eine knappe halbe Million Euro) Altschulden der Stadt aus dem Gebietshaushalt zu tilgen. Besonders jungen Ehepaaren soll der Wohnungserwerb erleichtert werden. Die Stadt hat zu diesem Zweck an mehrere Dutzend Familien Hypothekenkredite vergeben. Auch der Bau von Eigenheimen wird gefördert. Baufällige Häuser sollen aus dem Stadtbild verschwinden. In den nächsten vier Jahren ist der Abriß von 16 Häusern vorgesehen.

In der Tilsiter Bevölkerung könne man große Zustimmung beobachten. Als zum diesjährigen Maifeiertag die Stadtoberen mit Anhängern der Partei „Einiges Rußland“ und deren Jugendorganisation „Junge Garde“ durch die Stadt gezogen seien, hätten sich zahlreichen Abordnungen von Betrieben, Schulen sowie kulturellen und medizinischen Einrichtungen angeschlossen. So viele Menschen seien seit 15 Jahren nicht mehr zu sehen gewesen, stellte der Oberbürgermeister in einer pro­gram­matischen Ansprache mit Genugtuung fest. Das zeuge vom Glauben an die Zukunft und vom Streben nach Besserung. In Tilsit solle Normalität einziehen, gepaart mit einer Erhöhung der Lebensqualität. Nur wenn zivilisierte Bedingungen hier herrschten, würden junge Leute nach dem Studium in die Stadt zurückkehren. Interessante Arbeitsplätze, moderne Wohnbedingungen, großzügige Kindereinrichtungen und vielfältige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, der kulturellen und sportlichen Betätigung – diese Ziele stünden auf der Tagesordnung. Sie gelte es zu verwirklichen.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren