© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-08 vom 26. Juli 2008

Russische Touristen unbeliebt
Die »Komsomolskaja Prawda«, Lokalausgabe Königsberg, fällt durch die Behandlung von Tabuthemen aus dem Rahmen
von Wolf Oschlies

Die „Komsomolskaja Prawda“, Lokalausgabe Königsberg, ist schon länger ein Geheimtip für Kenner, weil sie immer wieder Berichte bringt, die sich in der restlichen russischen Presse nicht finden. Seit Ende Juli übertrifft sie sich selber – mit Aussagen über das „Prestige“ russischer Touristen im Ausland. Anlaß war eine Untersuchung der Niederländerin Esme Wisser, der zufolge 40 Prozent aller Niederländer russische Touristen nicht ausstehen können, „und Niederländer sind nur das Lakmuspapier für viele Westeuropäer“. Niederländische Reiseunternehmen versprechen „Touren ohne Russen“ oder „Urlaub nur in Gemeinschaft mit westeuropäischen Gästen“. Russen, wissen Manager aus internationalen Touristikzentren „benehmen sich oft aggressiv, sprechen keine Fremdsprache, lärmen, sind häufig betrunken“. Russinnen sind zwar keine „Kühe“ mehr, „wie sie es in frühen Zeiten waren“, aber dafür „riechen sie wie ein Parfümladen“ und bändeln mit Fremden an, weil „ihre betrunkenen Männer ihnen keine Aufmerksamkeit schenken“. Russische Männer plündern Büffets, wobei sie derart bekleidet sind, „daß schwedische Gäste in Ohnmacht fallen“. Hotels auf den Malediven haben Russen bereits ausgesperrt, nachdem dort tagelang „russisches Pack“ in der Bar Bowling spielte, „mit Flaschen statt Kegeln und so die ganze Bar zertrümmerte“. Russische Kinder sind auch nicht besser, wenn sie Ponies im Nichtschwimmerbecken baden und in ihren Zimmern schlafen lassen wollen. Kurz: Russen „vedut sebja po-svinski“ (benehmen sich wie Schweine), weswegen zum Beispiel in Ägypten Hotels damit werben: „Komfort garantiert, keine Russen zugelassen“. Die Königsberger Zeitung, die ihre Russen kennt, kann da nur seufzen: „Wann endlich kriegt unsere Intelligenz das Geld für einen Urlaub im Ausland zusammen!“