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02.08.08 / Bürgerstiftungen leben

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-08 vom 02. August 2008

Bürgerstiftungen leben von Ehrenamtlichen

In Bürgerstiftungen können sich alle Menschen engagieren. Denn dieses Modell ermöglicht es auch Normalverdienern, wohltätig zu sein. „Wenn viele sich zusammentun, können sie die Stiftung mit einem soliden Kapital ausstatten“, sagt Burkhard Küstermann, Projektleiter der Initiative Bürgerstiftungen. In Münster beispielsweise haben über 200 Stifter das Grundkapital für die Stiftung „Bürger für Münster“ aufgebracht. „Mit Hilfe einer Stiftung können Bürger in verschiedenen Bereichen vor Ort tätig werden, ohne Pflichtaufgaben der Gemeinde zu übernehmen“, erläutert Küstermann. Die Bürgerstiftung in Stuttgart zum Beispiel organisiert Runde Tische zu Themen wie Alter und Jugend, bei denen sich engagierte Laien, Experten, Institutionen und Initiativen vernetzen können. Andere Bürgerstiftungen fördern sozial benachteiligte Jugendliche oder engagieren sich beim Umweltschutz. Bestehende Stiftungen brauchen Geld, Zeit und Ideen. „Wer finanziell helfen will, kann dies durch eine Zustiftung tun“, sagt der Projektleiter. Das Geld fließt dann in das Stiftungskapital ein. Für laufende Ausgaben werden jedoch auch Spenden benötigt. Bürgerstiftungen leben zudem davon, daß Menschen regelmäßig ehrenamtlich mitarbeiten oder Ideen für neue Initiativen einbringen.

Für Bürgerstiftungen gibt es keine juristische Definition. Daher hat der Arbeitskreis Bürgerstiftungen zehn Qualitätsmerkmale herausgearbeitet, die eine Bürgerstiftung kennzeichnen sollten. Dazu gehört zum Beispiel, daß transparent gearbeitet wird und die Stiftung wirtschaftlich und politisch unabhängig ist. „Der Bundesverband Deutscher Stiftungen vergibt das Gütesiegel an Bürgerstiftungen, die den zehn Merkmalen entsprechen“, sagt Küstermann.

Weitere Informationen gibt es bei der Initiative Bürgerstiftungen, Haus Deutscher Stiftungen, Mauerstraße 93, 10117 Berlin, Telefon (0 30) 89 79 47 90, www.die-deutschen-buergerstiftungen.de.


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