29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
02.08.08 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-08 vom 02. August 2008

Leserforum

Eher in die Mütter als in Fremdbetreuung investieren
Betr.: Leserbrief „Kinderhorte haben zahlreiche Vorteile“ (Nr. 29)

Wenn es unbestritten ist, daß Liebe und Fürsorge entscheidende Grundlage für eine gedeihliche Entwicklung unserer Kinder sind, dann muß der Staat mit den nötigen finanziellen Mitteln dafür sorgen, daß zumindest ein Elternteil, meist die Mutter, auch die Möglichkeit für diese Zuwendung hat, anstatt das Geld in Fremdbetreuung zu stecken.

Die 1000 Euro pro Monat für einen Krippenplatz für ein- bis dreijährige Kleinkinder wären besser angelegt für die Unterstützung der mütterlichen Erziehungsarbeit. Wenn solche Vorschläge aber als „Herdprämie“ oder „Aufzuchtprämie“ diffamiert werden, dann wird klar, daß es nicht um das Wohl der Kinder, sondern um ideologischen Feminismus beziehungsweise sozialistische Erziehungsideale geht.

Allerdings muß der Staat präventiv einschreiten, wenn elterliche Aufsicht nicht im ausreichenden Maße wahrgenommen wird.

Dem Leser ist seine Meinung unbenommen, allerdings geht er zu weit, wenn er Herrn Schönbohm in der Nähe von Nationalsozialisten ansiedeln will. Solchen Versuchen der Ehrabschneidung muß entschieden entgegengetreten werden.

Dr. G. Teska, Bobenheim am Berg

 

 

Heimat für Konservative?
Betr.: Zitat zu „Warum Jörg Schönbohm das Entstehen einer neuen konservativen Partei befürchtet“ (Nr. 29)

Er sollte das Entstehen einer neuen konservativen Partei nicht fürchten, sondern begrüßen, denn die Union braucht dringend neben sich eine wirklich konservative Partei, die die ehemaligen Unionswähler auffängt, die Merkel auf ihrem Kurs nicht folgen. Und das sind nicht wenige. SPD, Linke und Grüne sind linke Parteien, die das ehemalige Ost-Berlin so dominieren, daß die Berliner CDU kaum noch zu bemerken ist. Soll das unsere Zukunft sein?

Niklas Jörgson, Herne

 

 

Sie steht für nichts
Betr.: „Merkel kann nur verlieren“ (Nr. 28)

Kürzlich meldeten die Medien, daß Frau Merkel unangefochten die beliebteste Politikerin der Deutschen sei. Aus Berlin hören wir immer wieder, daß die Berliner – für mich nicht nachzuvollziehen – den rot-roten Wowereit zu ihrem beliebtesten Politiker auserkoren haben.

Schaue ich mich in deutschen Landen und in Berlin um, dann sehe ich im Bund neben Frau Merkel noch niemanden, die oder der an ihre Stelle treten könnte. Ähnlich ist es in Berlin, das nicht einmal zu einem Wowereit eine Alternative zu haben scheint.

Frau Merkel ist gerade als Folge ihrer Konturlosigkeit für nahezu jeden Deutschen wählbar. Sie steht mit nichts oder doch für sehr wenig, womit sie niemandem auf die Füße tritt. Aber natürlich kann man das aus der eigenen Partei auch vorwerfen und wird es tun, wenn sie Schwächen zeigt.

Das ist sicher bei Wowereit nicht so, er profitiert allein von der Leere der Berliner. Luft.

Viktor Klaus, Karlsruhe

 

 

Mutterkreuz-Keule
Betr.: Leserbrief „Kinderhorte haben zahlreiche Vorteile“ (Nr. 29)

Jörg Schönbohm empfiehlt als Vorbeugung gegen Jugendgewalt die Stärkung der Elternrolle. Da-rauf fragt ein Leserbriefschreiber sich, „ob eine solche Denkhaltung Fragmente aus einer Zeit sind, in der das Mutterkreuz verliehen wurde“. Es ist doch die natürlichste Sache der Welt, daß Eltern ihre eigenen Kinder großziehen. So sahen das auch die Väter des Grundgesetzes. „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht“, heißt es in Artikel 6. Wie weit sind wir gekommen, wenn das Selbstverständliche nicht mehr als solches wahrgenommen wird und jedem, der auf diesen Mißstand hinweist, mit subtilen Formulierungen eine Nähe zum Nationalsozialismus unterstellt wird? Herr Schönbohm befindet sich da in Gesellschaft, auch Eva Herman wurde mit der „Mutterkreuz-Keule“ platt gemacht. Ich kann nur hoffen, daß viele Eltern auf solche Frechheiten pfeifen und ihr Recht in Anspruch nehmen!

Silvia Perbandt, Lehrte

 

 

Zentrales Gedenken
Betr.: Zentrum gegen Vertreibungen

Ein Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin ist längst überfällig. Da Vertreibungen als Mittel der Politik schon seit der Antike genutzt werden, müssen sie endlich auch stärker geächtet werden! Was uns heimatvertriebenen Schlesiern, Pommern und Ostpreußen aber besonders schmerzt, daß das Zentrum auf Verlangen von polnischen und tschechischen Historikern und sonstigen Experten in einer Abteilung des Deutschen Historischen Museums versteckt werden soll.

Das oft bemühte „Sichtbare Zeichen“ des Vertreibungsverbrechens bleibt ohne tätige Mitwirkung der Heimatvertriebenen und ihrer Präsidentin Erika Steinbach eine Farce. Dies bleibt eine grundsätzliche Forderung, gerade weil Frau Steinbach von den Vertreiberstaaten in alter stalinistischer Manier verhöhnt und gedemütigt worden ist. Die Charta der Heimatvertriebenen besteht seit langem, doch der verinnerlichte Schuldkult hat die geschichtliche Wahrheit verfälscht oder verdrängt. Gesten der Versöhnungsbereitschaft, Anerkennung eigener Schuld der anderen Seite sind Mangelware. Das panslavistische Konzept der ethnischen Säuberung östlich einer Linie von Stettin bis Triest besteht schon seit Ende des 19. Jahrhunderts. Wir Schlesier, Pommern und Ostpreußen – also Ostdeutschen – lehnen es auch ab, von den Vertreiberstaaten schuldig gesprochen zu werden, nur weil wir seit Jahrhunderten in Gebieten gewohnt haben, wo man uns nicht haben wollte. Echte Aussöhnung darf keine Einbahnstraße sein! So bleibt uns nur die Hoffnung, daß in Polen und Tschechien Zeichen der Einkehr und Betroffenheit wachsen, die es uns deutschen Vertriebenen gestatten, an einer zentralen Gedenkstätte um unsere Toten und die verlorene Heimat zu trauern.

Gerd Manfred Gabler, Lübbecke

 

 

Lieber linke Sozis und SED-Erben als die CDU?
Betr.: „CDU im internen Possenkrieg“ (Nr. 26)

Wenn wir im Bundesland Brandenburg wie schon lange im Land  Berlin eine rot-rote Koalition erwarten dürfen, dann zeichnet auch die Brandenburger CDU wie die Berliner dafür verantwortlich, daß viele bundesdeutsche Bürger diesen Irrweg beschritten haben.

Man fragt sich, wie schlecht es um einen Landesverband der Union bestellt sein muß, wenn die Wähler ihm eine Absage erteilen und die Koalition linker Sozis mit den Erben der SED vorziehen.

Walter Steinberg, Osnabrück

 

 

Funktionierendes Schulsystem wurde und wird zerstört
Betr.: „Hat bald jeder Anspruch auf einen Schulabschluß?“ (Nr. 28)

Es ist erschreckend, wenn man einerseits die großtönenden Reden und Worte der Entscheidungsträger im Bildungssektor hört und andererseits oft in der gleichen Zeitung über die Realität etwas erfährt. „Zukunftsschule“, „Bildungsoffensive“, „Bildungsgerechtigkeit“ und derlei mehr stehen auf der einen Seite. Wachsender Analphabetismus, auch Leseinkompetenz genannt, völliges Versagen schon in den Grundrechenarten, naturwissenschaftliches Desinteresse und derlei mehr auf der Gegenseite. Wenn das dreigliedrige Schulsystem nur Versager hervorgebracht hätte, wäre eine Suche nach einer Verbesserung notwendig gewesen. Aber hier wurde und wird weiter ein gut funktionierendes Schulsystem politisch und ideologisch gewollt zerstört.

Dabei wird die Bevölkerung ja über die Ergebnisse dieser „Revolution“ regelmäßig informiert, siehe oben. Dazu wächst die Zahl der Studienabbrecher und ein Mangel an Fachkräften wächst ebenfalls. „Repetitio est mater studiorum“ frei übersetzt bedeutet dies etwa: „Wiederholtes Üben ist Voraussetzung für Wissen.“

Für die Schule früher bedeutete das: viele Klassenarbeiten. Diktate wurden zum Beispiel jede Woche geschrieben. Wenn ein Mathe-Buch beispielsweise neun Lernbereiche enthielt, dann gab es mindestens neun bis zehn Klassenarbeiten. Dies ließe sich leicht auf alle Fachbereiche übertragen. Für den Lehrer bedeutete es, daß er über den Leistungsstand jedes Schülers informiert war. Für die Schüler bedeuteten viele Arbeiten, daß die Zensur einer Arbeit kein riesiges Gewicht erhielt. Jetzt meint man, daß vier Arbeiten pro Schuljahr ausreichen. Selbst von den weniger gegliederten Landschulen konnten fleißige Schüler noch bis zum Studium gelangen. Diese Schüler trugen noch die alten Werte in sich: Fleiß, Aufmerksamkeit, Ordnung, Rücksichtnahme, Disziplin.

Heute seien die Schüler anders, wird entschuldigend gesagt. Dabei wird aber übersehen, daß das Fehlverhalten vieler Schüler das direkte Ergebnis der Politik ist und kein Naturereignis darstellt. Leider ist jede Verbindung zwischen den politischen Entscheidungsträgern und dem gemeinen Volk abgebrochen. Andere Ansichten und Meinungen, zum Beispiel damals bei der Ablehnung der sogenannten Rechtschreibreform, werden allenfalls als störend wahrgenommen.

„Jeder trägt den Marschallstab im Tornister“ hieß es einst. Sicherlich aber wurde damals Chancengleichheit anders gesehen als heute, wo es möglich ist, als Krawallmacher ohne Ausbildung bis auf einen Ministersessel zu gelangen. Es ist höchste Zeit, daß sich etwas ändert!

Hermann-Rudger Wellmer, Westensee

 

 

Gegen das Nichtvergessen: Zeitzeuge an Schulen
Betr.: „Wenn nicht wir – wer denn sonst?“ (Nr. 25)

Mit großer Freude habe ich den Artikel gelesen. Er zeigt, wie wichtig es ist, von den damaligen Erlebnissen zu berichten. Es gibt Dokumente und Filme, aber die werden gelesen und dann bald vergessen. Was Herr Potz jedoch macht, bleibt den Schülern in Erinnerung und hinterläßt bleibende Eindrücke. Es regt auch an, immer wieder nachzufragen, wie es damals war. Wenn nicht wir – wer denn sonst? Und wenn nicht jetzt – wann dann? Wir sind die letzten Zeitzeugen, die über die schreckliche Flucht von 1945 erzählen können. Nicht jedem liegt es, über diese schwere Zeit zu berichten, aber sicher könnte hier und da doch noch etwas mehr für das „Nichtvergessen“ getan werden. Die Reaktionen der Schüler besagen, daß es ein wichtiger Gedanke ist. Um so größer der Dank an Herrn Potz, der sich in um diese Aufklärung verdient gemacht hat. Herr Potz ist ein Heimat- und Schulkollege von mir. Außerdem haben wir vor 15 Jahren zusammen den „Freundeskreis Popelken“ gegründet. Alle Mitglieder gratulieren auf diesem Wege herzlich zu dem Vorhaben und wünschen, daß Herr Potz noch lange diese Vorträge halten kann. Ich selbst habe im Gymnasium meiner Enkelin während der Geschichtsstunde auch über meine Fluchterlebnisse berichtet und erfuhr ebenfalls, daß die 17jährigen Schüler mit Interesse gelauscht haben und sich erst jetzt Gedanken machen und fragen, wie es damals war. Frau Geede hat den Artikel so beeindruckend geschrieben, daß jeder, der ihn liest, tiefbetroffen an die Zeit erinnert wird. Aber wir dürfen nicht schweigen. Gebe Gott, daß unsere Nachkommen davor bewahrt bleiben, Ähnliches zu erleben. Herzlichen Dank an Frau Geede und Herrn Potz im Namen des „Freundeskreises Popelken“.

Elsbeth Prütz, Niefern

 

 

Gegen Einfluß der Kommunisten
Betr.: „Schulung gegen die NPD“ (Nr. 29)

Die Brandenburger Landesregierung macht sich lächerlich. Ist es nicht ein sehr schlechter Witz, daß in einem Bundesland, in dem die PDS-Linke so viele Anhänger hat und als Koalitionspartner für die SPD bereit steht, Beamte des öffentlichen Dienstes darin trainiert werden, wie sie den Wahlkampf der NPD behindern können.

Aber vielleicht ist es ja auch gar kein Witz, sondern bundesdeutsche Wirklichkeit, in der die Kommunisten in Landesregierungen sitzen oder einziehen werden.

Wir brauchen dringend eine rechtskonservative Partei. Hierin sollten sich die Bürger gegen den Einfluß der Kommunisten in der bundesdeutschen Politik wehren können.

Markus Thernann, Bonn

 

 

Falsche Wortwahl macht Vertriebene zu Bewohnern Polens
Betr.: Leserbrief „Polens Problem“ (Nr. 29)

Der letzte Satz dieses Briefes „Das Schicksal der aus Polen vertriebenen Deutschen …“ sagt der jungen Generation, daß die Vertriebenen nie in Deutschland gewohnt hatten. Wir sind aber durch Flucht / Vertreibung von Ost- nach Mittel- und Westdeutschland gekommen. Seit aus Mittel- Ostdeutschland geworden ist, haben wir keine Identität mehr.

Es heißt im günstigsten Fall „aus dem ehemaligen Ostpreußen“; aber wir kommen real aus Ostpreußen / Deutschland; denn wir leben noch. Diese Titulierung unserer wirklichen Heimat unter anderen „Wortfindungen“ passiert in Deutschland, das sich ein Antidiskriminierungsgesetz gegeben hat. Wo bleibt da die Würde, zu der die Identität gehört und die im Grundgesetz als unantastbar festgelegt ist? Die deutschen Vertriebenen sind von Grund- und Antidiskriminierungsgesetz ausgeschlossen. Was ginge es mir seelisch gut, wenn ich eine Ausländerin in Deutschland wäre; denn dann würde meine Identität sogar von den „Gutmenschen“ verteidigt werden.

Elisabeth Krahn, Celle

 

 

Schlechte Karten für die Moral
Betr.: „China läßt sich Olympia nicht verderben“ (Nr. 29)

China hat gerade mit Rußland zusammen Simbabwe und seinen Verbrecher-Präsidenten vor einer Verurteilung durch den Sicherheitsrat bewahrt, auch im Sudan haben diese beiden Staaten ihre schmutzigen Hände, und sicher auch noch anderswo.

Tibet ist schon längst kein Thema mehr.

Mit der Durchführung der Olympischen Spiele in China ist ein riesiger Markt für westliche Produzenten verbunden, auch für deutsche. Und wenn es um das Geschäft und um Geld geht, hat die Moral schon immer schlechte Karten gehabt.

China führt uns vor, wie Olympische Spiele in einer Diktatur gemanagt werden.

Wir dürfen Beifall klatschen.

Johann Mölling, München

 

 

Deutsche hinterließen »Spuren« in China
Betr.: „Wo die Olympioniken segeln“ (Nr. 28)

Mit Interesse und Freude habe ich Ihren Artikel über die Stadt Tsingtau gelesen.

Zu Ihrem interessanten Bericht ist noch zu ergänzen, daß mein Großvater Geheimrat Julius Rollmann vor dem Ersten Weltkrieg den Hafen im kaiserlichen Auftrag gebaut hat. Er hat dort mit seiner Familie viele Jahre gelebt und mein Vater Dr. Julius Rollmann ist dort aufgewachsen.

Die preußischen Spezialisten (Beamte, Ingenieure, Techniker, Kaufleute usw.) waren in Tsingtau hoch angesehen und haben bedeutende kulturelle sowie bauliche „Spuren“ hinterlassen.

Vielleicht leben noch „China-Deutsche“, die sich persönlich oder aus Erzählungen an diese Zeiten einer außergewöhnlichen Völker-Freundschaft erinnern.

Herwig Rollmann, Hamburg

 

 

Sparen als Ziel?
Betr.: „Die Regierung als Preistreiber“ (Nr. 29)

Es ist sicher ein hehres Ziel, endlich keine Schulden mehr zu machen und dann auch Schulden abzubauen. Das sind wir unseren Nachkommen schuldig. Bravo! Frau Merkel, Bravo! Herr Steinbrück!

Aber ist das sture Festhalten zum Beispiel an der Pendlerpauschale oder an den Benzinsteuern wirklich der Weisheit letzter Schluß?

Das Autofahren hat für viele Bürger einen hohen Stellenwert, ohne Auto geht oft viel Zeit verloren, Freiheit wird eingeschränkt. Wenn ich heute lese, daß Bekleidungs- und Möbel-Industrie darunter leiden, daß die Bürger weniger bei ihnen kaufen, dann schlägt der Benzinpreis durch.

Und soll das wirklich so hingenommen werden, Frau Merkel und Herr Steinbrück?

Gibt es wirklich im Bundeshaushalt nicht noch Einsparmöglichkeiten, die es erlauben, die Spritsteuern zu senken und die Pendlerpauschale wieder voll einzusetzen?

Manfred Ertel, Lippstadt

 

 

Unsere Dummheit
Betr.: „Das andere Gesicht des Faruk Sen“ (Nr. 28)

Ihren Ausführungen folgend, haben wir es hier mit einem Subjekt zu tun, dessen schädliches Wirken auf der Dummheit der deutschen Seite beruht, die dazu neigt, vor Ausländern erst einmal den Hut zu ziehen, statt ihnen verdient in den Hintern zu treten. Wie Sie schreiben, wäre es ein Leichtes gewesen, Herrn Sen ob seiner zwei Gesichter zu überführen, da ja von ihm reichlich schriftliche Zeugnisse vorlagen, die ihn als türkischen Nationalisten überführen.

Wir Deutschen haben es mit unseren türkischen Mitbürgern wirklich nicht leicht, obwohl jeder von uns nette und liebenswürdige Türken kennt, die sie oder er jederzeit als Nachbarn akzeptieren würde.

Aber da gibt es eben auch viele andere, die sich nicht integrieren, ungebildet sind, die doppelte Staatsbürgerschaft nur zu ihrem Vorteil nutzen und einer Religion anhängen, die sich mit der unsrigen nur dann verträgt, wenn sie liberal ausgeübt wird.            

Regina Heese, Minden

 

 

China läßt sich nicht wegen Olympia schwächen
Betr.: „China läßt sich Olympia nicht verderben“ (Nr. 29)

Warum sollte es? China ist ein kommunistisches Land, das darüber hinaus in den letzten Jahren eine Entwicklung genommen hat, die bewunderungswürdig ist. Daß es nicht möglich ist, dieses riesige Land in wenigen Jahren auf einen westlichen Standard zu bringen, sollte einem jeden klar sein. Was mich an der Berichterstattung über China stört, ist folgendes: Man erwartet von China etwas, was die Weltpresse anderen Ortes großzügig übersieht. China soll Tibet die Autonomie geben! Das ist natürlich wünschenswert, und es würde den USA auch sehr gelegen kommen! Oder glaubt jemand, der Aufstand in Tibet wäre spontan aus dem Volk gekommen? Wir wissen doch, wie orange Revolutionen gemacht werden, siehe die Ukraine. Die Rechnung ging nicht auf, man glaubte wohl, mit Blick auf Olympia würde China stillhalten.

Am Ende des Ersten Weltkrieges nach der Zerschlagung des Osmanischen Reiches versprachen die Siegermächte den Kurden Selbständigkeit. Aus dem Versprechen wurde nichts, wie wir wissen. Ein Volk von mehr als 30 Millionen Menschen wurde auf drei Länder verteilt. Wohl der größere Teil dieses Volkes lebt innerhalb der Türkei und beansprucht Autonomie, die es nicht bekommt. Jahrelang durften diese Menschen nicht einmal ihre Sprache sprechen. Wenn nun Kurden in die Berge gehen und gegen ihre Unterdrückung kämpfen, dann sind es „Verbrecher“.

Wäre die Nato, sprich die USA, an der kurdischen Freiheit interessiert, dann wären es Freiheitskämpfer. So aber darf die Türkei mit den Kurden umgehen, wie sie will. Die Türkei wird als Vorposten gegen Rußland gebraucht.

Diese Verlogenheit schreit zum Himmel.

Adolf Fröhlich, Hamburg

 

 

Treffen für Ostpreußen-Getreue
Betr.: „Wahrheit macht frei!

Und unser Kant mahnt uns, auch niemals die Wahrheit der Politik zu opfern. Christlich heißt wahr sein! Und wir Ostpreußen rufen nach einer Politik, wie sie unser verehrter Reichskanzler Otto von Bismarck einst gemacht hat. Noch ist Ostpreußen für Europa und für Russen und Deutsche eine Zukunftserwartung! „Darum vergiß nie die Heimat, wo Deine Wiege stand! Du findest in der Fremde kein zweites Heimatland!“ Wer so denkt, den lade ich ein, am 30. und 31. August nach Bad Wörishofen ins Café Schwermer und in den Hartenthaler Hof-Gasthof zu kommen. Wir treffen uns das 7. Mal schon dort. Spoaßkemoaker und Ziehsackspieler sind besonders willkommen. Hier gibt es wirklich Gemeinschaft. Alles weitere könnt Ihr bei mir erfahren. Euer Lorbaß vom Fischmarkt Gerhard Thal, Stifterweg 38, 89075 Ulm, Telefon (07 31) 9 50 83 30.

Gerhard Thal, Ulm

 

 

Kriege waren sein Markenzeichen
Betr.: „Der Knicks der Linken vor Obama“ (Nr. 24)

Die Einlassungen zum Erscheinungsbild des Barack Obama sind nicht nachvollziehbar. Was ist verzeihlicher: Wenn „Linke und linksliberale Kreise“ einen Knicks vor Obama machen, oder das Gebaren jener Pseudo-Demokraten, die vor Bush devot auf dem Bauch kriechen, statt ihn durch Verweigerungshaltung in die Schranken zu weisen?

Mit Bush wird der elfte US-Präsident nach dem Zweiten Weltkrieg die Bühne der Weltpolitik verlassen. Sie alle führten in ihrer Amtszeit, ohne selbst angegriffen zu sein, Kriege zum Erhalt der USA-Rolle als Weltgendarm. So verwandelten sich Ströme von Blut und Tränen in Profite der Rüstungskonzerne. Bush war der eifrigste und brutalste unter ihnen. Die unter Mißachtung des Weltsicherheitsrates und damit gegen das Völkerrecht geführten Aggressionskriege, die Mißachtung der internationalen Kriegsrechtkonvention – nicht nur bewiesen an Abu Graib und Guantanamo –, das sind die Markenzeichen dieses Präsidenten, über den die Geschichte den Stab schon gebrochen hat.

Nach philosophischen Grundsätzen bedingt die Anhäufung von Quantität den Umschlag in eine neue Qualität. Barack Obamas Visionen von einer besseren Welt sind als das direkte Ergebnis aus Bushs summarischen Fehlleistungen aufzufassen. Das rationale Denken im Sinne des Humanismus für den Frieden in der Welt hat eine Chance bekommen. Obama hat verstanden: Die Welt ist auf Amerika nicht angewiesen, wohl aber Amerika auf die Welt. Deshalb sein Slogan im Wahlkampf „Change! Yes we can!“, der im amerikanischen Volk so großen Widerhall findet.

Die Konterkräfte gegen Obama haben sich mit ihrem Kandidaten John McCain im Lager der neokonservativen Rechten versammelt. Sie sind die Verfechter der Schule des aus Deutschland 1937 emigrierten Philosophen Leo Strauss. Für Strauss ist der Mensch von Natur aus böse, darum braucht er Herrschaft. Herrschaft und Kriege sind somit „das Schicksal“ der Menschheit. Barack Obama oder John McCain, mit dieser Wahl steht Amerika wie nie zuvor am Scheideweg seiner weiteren Existenz als Demokratie. Die Menschheit darf hoffen!

Dieter Bock, Burgstall

 

 

Entgegensetzen
Betr.: „Gefährlicher als Kommunisten“ (Nr. 28)

In keinem der 57 islamischen Länder gibt es Religionsfreiheit nach westlichem Verständnis. Das hindert Muslime in unserem Lande nicht, die bei uns herrschende Religionsfreiheit für sich zu nutzen und auszunutzen, zu unserem Nachteil, wie ich meine. Wenn der Nachteil zur Gefährdung wird, erhebt sich die Frage, ob wir für unsere eigene Beerdigung selber die Grube graben sollen, oder ob wir doch nach Wegen suchen, der Ausbreitung des Islam in unserem Land Widerstand entgegenzusetzen und von allen Zuwanderern zwingend zu verlangen, nach den Regeln unserer Verfassung zu leben. Den Bau von muslimischen Gotteshäusern sollten wir nur gestatten, wenn christliche Gemeinden in islamischen Ländern dies gleichermaßen tun dürfen.

Bernd Bielitzer, Berlin

 

 

Die Tschechen haben zugestimmt
Betr.: „Serbien präsentiert die Rechnung“ (Nr. 29)

Wolf Oschlies schreibt in dem obengenannten Artikel, daß „die Tschechoslowakei im Münchner Abkommen … ohne Anhörung oder Einspruchsmöglichkeit gezwungen“ worden sei, auf ihr Territorium (gemeint ist das Sudetengebiet) zu verzichten. Das ist unrichtig!

Im Münchner Abkommen 1938 wird eine Abtretung nicht beschlossen, es werden lediglich die Modalitäten der Räumung festgelegt!

Nachdem Lord Runciman eine Abtretung der deutschen Gebiete ohne Abstimmung befürwortet und die Meinungslage in England dem zuneigt, fordern am 19. September 1938 England und Frankreich die tschechische Regierung auf, die deutschen Gebiete abzutreten. Am 21. September 1938 stimmt die tschechische Regierung nach Verhandlungen zu, da sie auf weitere Unterstützung nicht mehr hoffen kann.

In Ziffer 2 des Münchner Abkommens ziehen Großbritannien und Frankreich ihre Zustimmung zur Besetzung des Sudetengebietes faktisch zurück und revidieren damit Versailles und St. Germain.

Markus Krämer, Allendorf / Eder


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren