© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-08 vom 09. August 2008

MELDUNGEN

Disput um tote Touristin

Seoul – Nach der Erschießung einer südkoreanischen Touristin durch einen nordkoreanischen Soldaten befinden sich die Beziehungen der beiden Staaten auf einen Tiefpunkt. Hatte der seit Januar im Amt befindliche konservative Präsident Lee Myung-bak erst das Verhältnis zu Pjönjang abkühlen lassen, weil er im Gegensatz zu seinem linksliberalen Vorgänger die Wirtschaftshilfe an den Norden stärker an Gegenleistungen von Seiten des kommunistischen Regimes geknüpft hatte, so hatte er seit einigen Monaten versucht, sich dem nördlichen Nachbarn wieder anzunähern. Nach dem Vorfall mit der südkoreanischen Touristin jedoch haben sich die Fronten wieder verhärtet. Südkorea fordert eine gemeinsame Untersuchungskommission und eine Entschuldigung, doch Nordkorea sieht das nicht ein und fordert seinerseits eine Entschuldigung. So sei die Touristin aus dem „kapitalistischen“ Süden keineswegs nur eine Strandspaziergängerin gewesen, sondern hätte bewußt ein hinter einem Absperrzaun befindliches militärisches Gelände betreten.

In Tempel einmarschiert

Phnom Penh – Ein Streit um die historische Tempelanlage Ta Moan Thom an der Grenze zwischen Kambodscha und Thailand droht zu eskalieren. Nach kambodschanischen Angaben hat die thailändische Armee mit Soldaten die Anlage besetzt. Schon vor einigen Wochen sorgte ein Streit wegen einer anderen Tempelanlage namens Preah Vihear für internationale Aufmerksamkeit. Dieser en-dete allerdings mit dem Versprechen Thailands, seine Soldaten abzuziehen. Preah Vihear gehört laut Urteil des Internationalen Gerichtshof aus dem Jahre 1962 zu Kambodscha, auch wenn der Haupteingang auf der thailändischen Seite liegt. Die Haager Richter bezogen sich auf eine Landkarte aus Zeiten der französischen Protektoratsmacht in Indochina.