© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-08 vom 16. August 2008

MELDUNGEN

Druck wegen toter Zivilisten

Kabul – Immer mehr Opfer unter der einheimischen Zivilbevölkerung zwingen den afghanischen Präsidenten Hamid Karsai US- und Nato-Truppen zum Umdenken aufzufordern. Statt afghanische Dörfer anzugreifen, sollten lieber Stellungen der Terroristen in den pakistanischen Stammesgebieten bombardiert werden. Bei Luftangriffen und Gefechten gegen die Taliban nördlich der afghanischen Hauptstadt sind in den letzten Monaten über 100 Menschen ums Leben gekommen, genaue Zahlen sind nicht zu erhalten, da selbst der afghanische Verteidigungsminister immer wieder versucht, zivile Opfer der Kämpfe als Aufständische zu deklarieren. Zwar sind auch manchmal echte Terroristen unter den Opfern, doch dieser Erfolg ist so teuer erkauft, daß die afghanische Bevölkerung diesen Blutzoll nicht mehr zu akzeptieren bereit ist und somit der Druck auf Karsai zunimmt.

Israel verspricht Rückzug

Tel Aviv – Die israelische Tageszeitung „Haaretz“ berichtete, daß der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert dem Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas vorgeschlagen habe, die israelische Armee aus 93 Prozent des besetzten Westjordanlandes zurückzuziehen. Weitere von israelischen Siedlungen besetzte 5,5 Prozent des umstrittenen Gebietes will Israel gegen eigenes Land tauschen, das an den Gazastreifen angrenzt. Allerdings ist in diesem Friedensplan das strittige Thema der Aufteilung Jerusalems ausgeklammert worden. Da die Israelis eine Teilung der Stadt absolut ausschließen, erweist sich die Erfüllung des Wunsches der Palästinenser, im besetzten Ost-Jerusalem die Hauptstadt ihres zu gründenden unabhängigen Palästineserstaates zu errichten, als nicht umsetzbar.