© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-08 vom 16. August 2008

MELDUNGEN

Digitale Gräber

München – Zu Deutschlands größtem Friedhof im Internet hat sich das im April gestartete Internet-Portal www.eMORIAL.de entwickelt. Bisher seien fast 100000 digitale Gräber entstanden, teilte das Unternehmen mit. Auf der Seite www.emorial.de können Angehörige kostenlos Erinnerungsseiten mit Namen, Geburts- und Sterbedatum erstellen. Wer es etwas aufwendiger haben will, kann gegen eine einmalige Bearbeitungsgebühr von 19 Euro auch Fotos, Audio- oder Video-Dateien und längere Texte einstellen. Gründer des Internetportals sind die Diplom-Ingenieure Martin Kunz (48) und Anton Stuckenberger (47). Kunz ist auch Ressortleiter beim Nachrichtenmagazin „Focus“. Beide hatten es bedauert, daß von vielen Angehörigen und Freunden, die vor mehreren Jahren verstorben waren, keine Spuren im Internet existieren. Den Name eMORIAL setzten die Gründer aus den lateinischen Wörtern für Unendlichkeit (Eternitas) und Erinnerungsbuch (Memorialis) zusammen. In Deutschland sterben jährlich etwa 850000 Personen. Für sie werden etwa 400000 Traueranzeigen geschaltet.   idea

Anglikaner weiter gespalten

Canterbury – Mit Mühe hat die anglikanische Weltgemeinschaft eine Spaltung vermieden. Trotzdem sind die Gräben zwischen theologisch Konservativen und Liberalen auch nach der Weltbischofskonferenz, die im südenglischen Canterbury tagte, nicht überbrückt. Bei Teilnehmern und Beobachtern herrscht Skepsis, daß die in Gesprächen ohne Abstimmungen gefundene Basis von Dauer sein kann. Im Zentrum der Spannungen in der rund 70 Millionen Mitglieder zählende Kirchengemeinschaft steht der Umgang mit Homosexualität. Die vorige Weltbischofskonferenz hatte 1998 festgestellt, daß praktizierte Homosexualität unvereinbar mit der Bibel und der kirchlichen Lehre sei. Gleichwohl hatte die US-Episkopalkirche 2003 den in einer schwulen Partnerschaft lebenden Geistlichen Robinson zum Bischof von New Hampshire geweiht. idea