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16.08.08 / Miteinander statt gegeneinander / Sonderschau im Kulturzentrum Ostpreußen ist ein Zeichen der Normalisierung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-08 vom 16. August 2008

Miteinander statt gegeneinander
Sonderschau im Kulturzentrum Ostpreußen ist ein Zeichen der Normalisierung
von Manfred E. Fritsche

Burgen und Schlösser des Deutschen Ordens in Ost- und Westpreußen“ heißt die neue Sonderschau, die nun im Rahmen der „Ellinger Trakehner Tage“ im Kulturzentrum Ostpreußen eröffnet wurde. Die Ausstellung mit Aquarellen von Zbigniew Szczepanek wurde in Zusammenarbeit mit dem Museum Graudenz geschaffen.

„Das deutsch-polnische Verhältnis ist auf einem guten Weg, einige störende Faktoren äußern sich nicht mehr so laut. Deshalb ist die Ausstellung ein Zeichen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, die besonders mit Polen gut funktioniert“ – so begrüßte der Direktor des Kulturzentrums Ostpreußen in Ellingen, Wolfgang Freyberg, zahlreiche Gäste zur Eröffnung im Westflügel des Ellinger Barock­schlosses. Namentlich erwähnte Freyberg Sophie und Erewein von Aretin für das fürstliche Haus Ellingen, dem Landtagsabgeordneten Gerhard Wägemann, Ellingens Bürgermeister Walter Hasl und Dr. Lothar Hyss vom Westpreußischen Landesmuseum in Münster-Wolbeck.

„Polen hat viele historische Gebäude mit viel Geld restauriert, sie sind heute in gutem Zustand“, sagte der Künstler Zbigniew Szczepanek. Im Gegensatz zu den Bauwerken, die sich im russischen Teil Ostpreußens befinden und dort zum großen Teil bereits völlig verfallen oder zerstört seien, sei der polnische Staat an seiner Vergangenheit interessiert, so der Aquarellmaler weiter, der sich dafür bedankte, seine Gemälde nach der Schau im Westpreußischen Landesmuseum in Münster nun auch in Ellingen ausstellen zu dürfen.

Burgen und Schlösser des Deutschen Ordens in Ost- und Westpreußen sind auf den zahlreichen großformatigen Aquarelle in mehreren Räumen zu sehen. Bei einigen Bauwerken zeigt Szczepanek neben dem heutigen Zustand auch Bilder, die zeigen wie diese Gebäude vor mehreren hundert Jahren ausgesehen haben , soweit dieses rekonstruierbar ist. So findet man neben der Marienburg die Festungsbauten von Stuhm und Allenstein in der Gegenüberstellung, dazu kommen bekannte Orte wie Marienwerder, Frauenburg, Mehlsack, Thorn und Graudenz.

Zbigniew Szczepanek, 1933 in Gdingen geboren, gehört zu den renommiertesten Aquarellmalern in Polen. Ab 1951 diente er bei der polnischen Marine, promovierte als Navigationsoffizier auf dem Gebiet der Astronavigation und hielt danach Vorlesungen auf der Marinehochschule. 1976 begann er zu malen und zu zeichnen, seit 1981 ist Szczepanek Mitglied des Verbandes polnischer Künstler. Seit 1983 nur noch Maler, verlegte er seinen Wohnsitz nach Kazimierz an der Weichsel und kehrte 1991 wieder nach Gdingen zurück. 2006 hat das Museum in Graudenz 73 Werke des Künstlers erworben, darunter auch zahlreiche Arbeiten mit den Burgen und Schlössern des Deutschen Ordens im Preußenland.

Hierzu erwähnte der Direktor des Graudenzer Museums Ryszard Boguwolski in seiner Einführung, daß sein Museum bereits 1998 zusammen mit Dr. Lothar Hyss vom Westpreußischen Landesmuseum eine Ausstellung über Städte, Landschaften und Menschen in diesem ostpreußischen Landstrich zusammengestellt habe. Boguwolski bezeichnete Szczepanek als einen hervorragenden Maler, einen der bekanntesten polnischen Künstler auf dem Gebiet der Aquarellmalerei. Seine Werke aus der Kulturlandschaft des Nordens Republik Polen sind geprägt von den Burgen in monumentaler Größe. Nachdem die Ausstellung Szczepaneks schon in verschiedenen polnischen Museen zu sehen war, wurde nun das Thema neu gestaltet. Der Künstler selbst, so der Graudenzer Museumsdirektor, bereite inzwischen schon ein neues Projekt vor, nämlich die Deutschordensbauten nach Luftaufnahmen im Aquarell zu zeigen.

Die Ausstellung „Burgen und Schlösser des Deutschen Ordens in Ost- und Westpreußen“ im Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen ist dort bis zum 1. März 2009 täglich außer Montag von 10 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr zu sehen. Ab dem 1. Oktober ist das Museum am Nachmittag nur von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Weitere Informationen findet man auf der Internetseite www. kulturzentrum-ostpreussen.de.

Foto: Die Marienburg: Beeindruckendes Zeugnis der deutschen Geschichte der Heimat


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