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30.08.08 / Endlich wieder zu haben / Fundgrube für Heimat- und Familienforscher – Das »Ortsregister Ostpreußen« erscheint in Neuauflage

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-08 vom 30. August 2008

Endlich wieder zu haben
Fundgrube für Heimat- und Familienforscher – Das »Ortsregister Ostpreußen« erscheint in Neuauflage

Von Dietrich Langes „Ortsregister Ostpreußen“ gibt es eine Neuauflage. In dem Standardwerk für Heimat- und Familienforscher sind erstmals in einem Band alle Orte Ostpreußens „einschließlich des Memelgebiets, des Soldauer Gebiets und des Regierungsbezirks Westpreußen (1919–1939)“ in alphabetischer Reihenfolge nach ihren deutschen Namen aufgeführt. In drei gleichfalls alphabetisch geordneten Anhängen taucht ein Teil der Orte mit seiner litauischen, polnischen beziehungsweise russischen Bezeichnung ein zweites Mal auf. In diesen drei Registern wird dann auf den deutschen Namen verwiesen, unter dem sich die weiteren Ortsangaben im Hauptteil finden lassen. Zu jedem Ort enthält das Buch standardisiert in Stichworten Informationen zu elf Sachverhalten.

Es beginnt jeweils mit dem Typ (1), sprich der Art des Ortes, gefolgt vom Landkreis (2) und dem Regierungsbezirk (3), in dem der Ort liegt. Es schließen sich an eine grobe geographische Beschreibung (4) sowie Richtung und Entfernung von der zugehörigen Kreisstadt (5). Die Angabe über die amtliche Nummer des Meßtischblattes (6), auf dem  der Ort zu finden ist, wird ergänzt durch eine Konkretisierung, in welcher von neun Zonen des Meßtischblattes er zu finden ist (7). Bei jenen Orten, die auch Gemeinde waren, ist die Anzahl der Einwohner nach dem Stand von 1939 angegeben (8). Ist die Rubrik leer, so ist meist ein Hinweis auf die zugehörige Gemeinde unter „Bemerkungen“ zu finden. Unter dem Punkt „Bemerkungen“ (9) sind Besonderheiten angegeben. Falls bekannt, wird das Gründungsdatum angegeben. Weitere Einzelheiten, so wie sie auf dem Meßtischblatt ersichtlich sind – beispielsweise Kirche, Schule, Wirtshaus oder Windmühle –, sind hier auch zu finden. Vor den „Bemerkungen“ finden sich noch Hinweise auf die litauische, polnische beziehungsweise russische Bezeichnung des Ortes (10) sowie gegebenenfalls alte Ortsnamen (11).

Falls der Ort im Laufe der Zeit umbenannt wurde, so sind hier die alten Namen oder Schreibweisen aufgeführt; ältester Name zuerst, jüngster zuletzt. Rechts daneben stehen Änderungsgrund und Datum. Die Änderungsgründe sind dabei in folgende Kategorien unterteilt: Änderung der Zusatzbezeichnung, Feststellung der Schreibweise, Feststellung einer Zusatzbezeichnung, Namensänderung, Neubildung, Wegfall durch Eingliederung, Wegfall der Zusatzbezeichnung, Zusammenfassung. Bei den amtlichen Änderungen des Namens oder der Schreibweise ist als zusätzliche Information ein volles Änderungsdatum angegeben. Viele der Orte haben sich im Laufe der Zeit in der Schreibweise allmählich verändert oder bekamen den Zusatz „Groß“ oder „Klein“, oder diese Zusätze fielen fort. Anstelle eines vollen Datums steht dann nur die Jahreszahl mit einem Zusatz; beispielsweise „vor“, „nach“ oder ähnlich. Die Anzahl der alten Namen beziehungsweise Schreibweisen ist in der Regel auf ein Dutzend begrenzt. Wurden mehr davon festgestellt, so wurden nur die markantesten Abweichungen zur Anlistung ausgewählt. Manche Orte erhielten schon bei der Gründung den zuletzt gültigen amtlichen Namen, der aber von den Einwohnern nicht angenommen wurde. In diesen Fällen wird dies unter „Bemerkungen“ erwähnt. Ein bestimmter Name oder eine bestimmte Schreibweise des Namens kann im Laufe der Jahrhunderte mehrfach aufgetreten sein. Trotzdem wird in diesem Register jedoch jeder Name oder jede Schreibweise nur einmal angeführt.

An diesem umfangreichen Nachschlagewerk mit seinen akribisch zusammengetragenen Detailinformationen führt für jeden, der sich häufiger einmal über Orte in Ostpreußen informieren will oder muß, kein Weg vorbei. Es ist in allen gut sortierten Bibliotheken einsehbar. Nähere Auskünfte erteilt gerne der SOL Verlag Erika Meyer-Borrmann & Günter Borrmann GbR, Kleikamp 6, 38154 Königslutter, Telefon und Fax (0 53 53) 9 65 21, ohne den dieses einzigartige Nachschlagewerk möglicherweise nie erschienen wäre. Andere Verlage hatten die Veröffentlichung des Werkes nämlich vorher abgelehnt, weil sich selbst eine kleinere Druck-auflage nicht rechnen ließ. Für die Entscheidung von „Slices Of Life“, das Werk mit dem System Book-on-Demand, sprich Buchproduktion nach Bestellung, interessierten Familien- und Heimatforschern bereitzuhalten, ist hingegen ausschlaggebend, daß er als Biographieverlag, der schon viele Geschichten aus Ostpreußen publiziert hat, Dietrich Langes Arbeit für ein wichtiges Dokument der Heimatgeschichte hält – und das mit vollem Recht.

Dietrich Lange: „Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebiets, des Soldauer Gebiets und des Regierungsbezirks Westpreußen (1919–1939)“, 2., überarb. Aufl., SOL, Königslutter 2005, ca. 1000 Seiten, 118,80 Euro


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