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06.09.08 / Kupfer aus der Lausitz / Hohe Preise machen Förderung rentabel

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-08 vom 06. September 2008

Kupfer aus der Lausitz
Hohe Preise machen Förderung rentabel

Mit den steigenden Rohstoffpreisen an den Weltmärkten werden deutsche Bodenschätze wieder interessant, so etwa Kupfer. Im April hatte der Kupferpreis mit 8800 US-Dollar pro Tonne ein neues Rekordhoch erreicht, 1999 waren es noch 1500 Dollar. Nun soll im brandenburgisch-sächsischen Grenzgebiet mit dem Kupferabbau begonnen werden.

In der Lausitz lagern schätzungsweise anderthalb Millionen Tonnen von dem Buntmetall. Zum Vergleich: Die USA fördern pro Jahr gut eine Million Tonnen. Die mit Abstand größten Kupfervorkommen lagern in Chile, dort werden über vier Millionen Tonnen jährlich gewonnen.

Auch in anderen lateinamerikanischen Staaten finden sich größere Kupfermengen. So ist es kein Wunder, daß mit dem Minera-Konzern eine Firma aus Panama federführend ist bei der Wiederaufnahme des Kupferabbaus in Deutschland. Die Minera-Tochter KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH will bis zu 700 Millionen Euro in der strukturschwachen Region investieren. Schon im nächsten Jahr soll es losgehen.

Am 11. September will die Firma ihre Pläne in Berlin näher erläutern. Die Bergbaubehörden der beiden betroffenen Bundesländer haben bereits ihre Zustimmung zur Erkundung erteilt. Bekannt sind noch weitere Vorkommen in der Region. Östlich der Neiße, rund um das niederschlesische Liegnitz, wurde noch in kommunistischer Zeit Kupfer abgebaut. Damit war es vorbei, als die Rentabilitätskriterien des Weltmarkts bestimmten, wo noch gefördert werden konnte.

Auch das Lausitzer Kupfer war den DDR-Machthabern bereits bekannt. In den 60er Jahren gab es Veröffentlichungen darüber, in den 70er und 80er Jahren sogar Probebohrungen. In 1800 Metern Tiefe vermuten Geologen ein Vorkommen, das von Brandenburg über Sachsen bis Hessen und Bayern reicht.        Harald Fourier


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