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06.09.08 / Dittchenbühne begeistert

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-08 vom 06. September 2008

Dittchenbühne begeistert

Trotz heftigen Regenwetters waren mehr als 200 Besucher in das kleine, aber feine einzige ostpreußische Amateur-Theater Deutschlands in Elmshorn, die „Dittchenbühne“, gekommen und harrten bis zum Ende, nach etwa vier Stunden, aus.

In dem Schauspiel von Charlotte Niese „Das Wolfskind“, das in Holstein während des 30jährigen Krieges spielt, geht es um die Aufklärung der Identität des verschleppten „Wolfskindes“ Burga, das nach vielen Irrungen und Wirrungen in der Familie Rantzau ihr richtiges zu Hause findet. Obwohl es ununterbrochen „Bindfäden“ regnete, beeindruckte die Premiere unter der gelungenen Regie von Frank Breitenreiter, Petra Maruska und Femke Marsch im Innenhof der Elmshorner Kultureinrichtung alle Besucher sehr. Es gab zum Dank viel stürmischen Beifall.

Im Grunde genommen paßte das regnerische Ambiente sehr gut zur Szene und zeigte um so deutlicher, mit welchen Schwierigkeiten wie Angst, Armut und Hunger die Menschen in den Zeiten des Dreißigjährigen Krieges zu kämpfen hatten. Die Handlung spielt im Jahr 1645 in Holstein. Der Dreißigjährige Krieg verwüstete das Land sehr. Kaiserliche, Schweden und auch Dänen machten den Holsteinern das Leben schwer.

Die brillante Mischung aus Kultur, Unterhaltung und Bildungsarbeit beeindruckte das Publikum sehr, das sich aus allen Schichten der Gesellschaft zusammensetzte. Die Autorin dieses Stückes, Charlotte Niese, 1851 in Burg auf Fehmarn geboren und 1935 in Hamburg-Altona gestorben, hatte noch sieben Geschwister. Auf Grund der damals herrschenden gesellschaftlichen Konventionen war ihr eine fundierte Ausbildung verwehrt, und sie unterrichtete nach dem Examen die Kinder betuchter Familien. Erst nach dem Tod ihres Vaters 1881 traute sie sich, mit dem Schreiben zu beginnen.

Die nächsten Aufführungen finden am 5. und 6. September, jeweils um 20 Uhr, statt. Karten können bei der Dittchenbühne unter Telefon (04121) 89710 vorbestellt werden.        Ilse Rudat


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