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13.09.08 / Milliardär-Fabrik Asien / Indiens und Chinas Geldadel überholt Japaner

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-08 vom 13. September 2008

Milliardär-Fabrik Asien
Indiens und Chinas Geldadel überholt Japaner

Das derzeitige sprunghafte Wachstum der chinesischen und indischen Wirtschaft läßt auch die Zahl der fernöstlichen Dollar-Milliardäre rapide steigen. Dabei sind in dieser Weltregion auch zwei Drittel der globalen Armut konzentriert, und zahlreiche Naturkatastrophen schwächen die dortige Wirtschaft.

Beide Länder verdoppelten in nur einem Jahr die Zahl ihrer Superreichen auf den internationalen Hitlisten, der 1000 reichsten Menschen, die inzwischen übrigens ein Gesamtvermögen von mehr als vier Billionen Dollar ihr eigen nennen.

Allein Indien plazierte dieses Jahr 19 neue Mehrfach-Milliardäre, China 28, Rußland wartet mit 53 neuen Superreichen auf – 2009 dürften weitere Asiaten nach vorne drängen.

Fast alle dieser „Tycoone“ in Fernost haben es aus eigener Kraft geschafft. So begann etwa Shau Kee in den 50er Jahren als Emigrant in Hongkong mit dem Handel von Plastikblumen. Heute ist er der Welt größter Unternehmer im Containergeschäft, besitzt wertvolle Immobilien, Ölbeteiligungen und ist zudem in der Telekommunikation tätig. Auch andere Chinesen haben solche Bilderbuchkarrieren hingelegt, etwa Li Ka-shing aus Hongkong. Er gründete Star-TV und verkaufte die Gesellschaft für satte 950 Millionen. Heute ist er 23 Milliarden Dollar schwer. 

Während Europas Superreiche und Reiche schon aus Angst vor der Steuer und der Gefahr von Entführungen ihren Reichtum eher verstecken, prunken die Asiaten damit.

So machte etwa Hongkongs Joseph Lau von sich reden, indem er bei Boeing für 135 Millionen Dollar ein komfortables 787 VIP Großflugzeug für seinen privaten Gebrauch orderte.

Der in der Hongkong-Presse als Playboy apostrophierte Tycoon besitzt bereits drei Großflugzeuge im Wert von rund 170 Millionen Dollar.

Lau werden auch zweifelhafte Kontakte zur Unterwelt, wie etwa dem berüchtigten Gangster Yip Kai foon, nachgesagt.

Analysten bewerten allerdings die Explosion des Reichtums in Asien differenziert. Sie sehen in der Entwicklung der indischen Ökonomie eine solidere Basis als in China, auch für die Zukunft.

Zwar nehmen Analysten an, wie die führende chinesische Wirtschaftszeitung „The Standard“ prognostiziert, daß Chinas Wachstum Indien in den nächsten Jahren übertreffen wird. Aber, so die Analysten, Indien habe eine lebendigere, atmende Wirtschaft, die bessere Kreditwirtschaft und einen interessanteren Aktienmarkt.

Während das überhitzte Wachstum im Reich der Mitte von ausländischen Investoren angeschoben wird, die wiederum vor allem für den Export sorgen, sind Indiens riesige Binnenmärkte kräftiger entwickelt – eine Schlüsselposition der Stabilität für die Zukunft und ein Garant für weniger Abhängigkeit von den Schwankungen internationaler Konjunkturen und Währungen.             J. F.


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