24.04.2024

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13.09.08 / Vertrieben

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-08 vom 13. September 2008

Vertrieben
von Hans Heckel

Die Zahlen über die Vertriebenen beider Seiten des Georgienkonflikts gehen weit auseinander. Gleich und nur zu bekannt jedoch ist die Masche, mit der die Konfliktparteien eigene Vertreibungstaten zu realitivieren versuchen. Stets heißt es, die andere Seite habe den Konflikt verursacht und trage so die Haupt-, wenn nicht gar die Alleinverantwortung für alle Vertreibungen – auch die ihrer eigenen Leute. So versuchen sich die Täter aus der Verantwortung zu stehlen.

Die Methode hat Geschichte: Jahrzehntelang wollten (und wollen zum Teil heute noch) Kräfte im In- und Ausland den deutschen Heimatvertriebenen den Status als Opfer verwehren, weil Deutschland schließlich für den Zweiten Weltkrieg ursächlich gewesen sei.

Diese verschrobene Argumentation schien für die Vertreiber so gut aufzugehen, daß sie seit 1945 zahllose Nachahmer fand. Auch bei den Vertreibungen auf dem Balkan in den 90er Jahren redeten sich die Verantwortlichen mit dem Hinweis auf die angebliche politische Urheberschaft der Gegenseite heraus.

Solange nicht klargestellt ist, daß Heimatvertriebene Opfer eines Völkermords sind, der durch nichts relativiert oder gar gerechtfertigt werden kann, werden Vertreiber in aller Herren Länder weiterhin versuchen, sich auf diese Weise reinzuwaschen.


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