19.04.2024

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13.09.08 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-08 vom 13. September 2008

Leserforum

Hugenotten als Musterbeispiel für Integration
Betr.: „Eine deutsch-französische Symbiose“ (Nr. 35)

Die Hugenotten waren ein Musterbeispiel für eine gelungene, die damalige preußisch-deutsche Gesellschaft bereichernde Integration. Sie wurden, so kann man nahezu sagen, deutscher als die Deutschen.

Auch die Polen, die vor dem Ersten Weltkrieg im Ruhrgebiet heimisch wurden, sind ein gutes Beispiel für eine gelungene Integration.

Ältere Mitbürger werden sich noch an Szepan und Kuzorra erinnern, zwei unserer Fußballspieler der Weltklasse von Schalke 04. Wenn wir ähnliches von unseren muslimischen Zuwanderern sagen dürften, könnten wir glück-lich sein. Immer wieder begegnen wir Meldungen über unglaubliche Grausamkeiten im islamischen Umfeld, Christen werden unterdrückt und verfolgt, während bei uns immer neue Moscheen in den Himmel wachsen, die leider kein Zeichen von Integration, sondern weit eher von Abschottung sind. Mir bereitet die Ausbreitung des Islam in unserem Land große Sorge.

Hans Wildermuth, Erlangen

 

 

Namibia erstickt in ethnischen Konflikten
Betr.: „Buren raus aus Namibia“ (Nr. 33)

Unter den Weißen Namibias besteht auch die Befürchtung, daß ethnische Konflikte in der schwarzen Bevölkerung zum Ausbruch kommen könnten. Die Mehrheitsbevölkerung der Ovambo, die auch die Mehrheit im Parlament besitzt und die Regierung stellt, besetzt alle wesentlichen Stellen und Ämter fast ausschließlich mit Vertretern ihrer Herkunft. Die Unzufriedenheit unter den Hereros, Damaras und Nama-(Hottentotten) über die Benachteiligung wächst. Erwähnenswert ist auch der zunehmende chinesische Einfluß durch den ständig steigenden Zuzug chinesischer „Spezialisten“. Chinesen erbauten ein protziges Herero-Denkmal in sozialistischer Reinkultur und der durch sie im Bau befindliche neue Präsidentenpalast verschlingt Millionen, die Namibia nicht hat. Auch die Abfischung der reichen Fischbestände durch russische Fangflotten ist offensichtlich der Preis, den Namibias Swapo für ehemalige ideologische und militärische Unterstützung während der Unabhängigkeitsbestrebungen gegenüber Südafrika zu zahlen bereit ist.

Wolfgang Patrunke, Berlin

 

 

Blutrote Zukunft
Betr.: „Zweierlei Maß“ (Nr. 34)

Das schlägt dem Faß den Boden aus, möchte man sagen. Die SPD nimmt für sich in Anspruch, was den Enteignungsopfern verweigert wird. Und nichts hat man von diesem Skandal gehört, bis wir ihn in der PAZ gelesen haben. Wie weit geht eigentlich die Kumpanei zwischen den roten und den blutroten Genossen? Sind sie letztendlich vorrangig alle Genossen? Mir ist äußerst unwohl, wenn ich Frau Ypsilantis Spielchen in Hessen verfolge, zumal man ja vermuten muß, daß sie neben dem Berliner Wowereit nicht die einzige ist, die auf die rot-blutrote Zukunft setzt. Was ist nur Taktik, wenn die Steinmeiers eine Koalition mit der Linken auf Bundesebene ablehnen, und warum soll nicht sein, was in den Bundesländern geht? Können wir irgendeiner Aussage von SPD-Politikern noch trauen? Ich habe Zweifel. Der Zugriff auf die Macht sprengt nur zu oft alle Regeln und das sich Gehörende.

Hans-Joachim Kayser, Duisburg

 

 

Gebet unter Zwang
Betr.: Leserbrief „Kaum Kenntnis“ (Nr. 33)

Die Polonisierung durch die polnische katholische Kirche nach 1945 habe ich am eigenen Leibe erfahren müssen, und zwar in der Grundschule von Nikolaiken, die ich mit anderen Deutschen von Herbst 1946 bis Juni 1951 besuchte. Mit der Reformation nahm die Bevölkerung in Masuren ab 1525 überwiegend den evangelischen Glauben an. Dies war für die polnische katholische Kirche auch ein Grund, warum hier die Polonisierung rigoroser durchgeführt wurde als woanders. In der Schule mußten wir uns vor dem Unterricht zum Gebet aufstellen, das wir laut aufsagen mußten, und dabei wurden wir gezwungen, uns zu bekreuzigen. Wer das nicht tat, bekam Hiebe auf das Gesäß oder die Fingerspitzen. Überwacht wurde dies von den Lehrern und Mitgliedern der Organisation „Harcerstwo“. Vielen Dank dem Leserbriefschreiber und der PAZ, die diesen Themenkomplex aufgegriffen hat.

Hermann Wank, Hafenlohr

 

 

Schwinger, nicht Swinger
Betr.: „Tilsits kleine Schwester hatte Geburtstag“ (Nr. 34)

In dem Beitrag wird Jörg Abderhalden erwähnt, der in unserem Nachbarland eine allseits bekannte Persönlichkeit ist und hohes gesellschaftliches Ansehen genießt. Er ist der Schwingerkönig der Schweiz. Leider hat ihn das Kulturressort der Preußischen Allgemeinen Zeitung ohne Rücksprache mit dem Autor zum „Swingkönig“ umfunktioniert. Wer die Eidgenossen kennt, kann sich vorstellen, daß dieser Lapsus an „Majestätsbeleidigung“ grenzt. Das kommt auch in Anrufen zum Ausdruck, die den Autor nach Erscheinen des Beitrages erreichten.

Schwingen ist eine sehr alte Zweikampfsportart, die sich in der Schweiz enormen Interesses erfreut. Seit dem Jahre 1895 besteht der Eidgenössische Schwingerverband, der alle drei Jahre den gesamtschweizerischen Schwingerkönig ermittelt. Der Kampf vollzieht sich nach einem festen Reglement. Beide Kämpfer fassen mit der rechten Hand den Hosengurt im Rücken des Gegners. Es gilt, den Kontrahenten zu „schwingen“, ihn mit einem Schwung auf den Rücken zu werfen. Der auf diese Weise ermittelte Schwingerkönig gilt als Symbol der Kraft und der Stärke. Er wird in der Schweiz von jung und alt verehrt. Er ist eine Berühmtheit, er ist der König!

Der derzeitige Schwingerkönig, der 28jährige Jörg Abderhalden, wurde 2007 im Rahmen einer Fernsehgala im Zürcher Hallenstadion gekürt. Sein Name ist auf einem Gedenkstein auf der Alggi-Alp, die als geographischer Mittelpunkt der Schweiz gilt, für alle Zeiten verewigt.

Durch die Anwesenheit Abderhaldens erhielt die Geburtstagsfeier von Tilsit eine besondere Note. Als er die Sieger im Wettbewerb um den „Meister-Tilsiter 2008“ ehrte, kannte der Jubel keine Grenzen. Man spürte die große Zuneigung, die dem Schwingerkönig von den 1200 Gästen entgegengebracht wurde. Er gilt als Volksheld. Es ist bedauerlich, daß die Redaktion ihn zu einer Art Jazzmusikanten gemacht hat. Die Schweizer mögen es den Hanseaten verzeihen!

Hans Dzieran, Chemnitz

 

 

Land der Geburt
Betr.: „Eine Nummer für jeden“ (Nr. 35)

In dem Artikel wird der Eindruck vermittelt, daß ein falsches Geburtsland nur bei Bürgern der ehemaligen DDR angegeben wurde. Das trifft aber nicht zu. Ich, Jahrgang 1931, habe seit 1950 in West-Berlin und seit 1996 in Bayern gelebt, und mir wurde als gebürtigem Königsberger als Geburtsland Polen untergeschoben!

Die Mitarbeiter des Bundeszentralamts für Steuern haben offenbar weder von der Geographie noch von der Geschichte Deutschlands eine Ahnung. Sie wissen weder, daß Königsberg im nördlichen, heute russischen Teil Ostpreußens liegt, noch daß Ostpreußen bis 1945 zum Deutschen Reich gehörte. Kein Wunder, daß die Pisa-Studie den Deutschen mangelnde Grundkenntnisse bescheinigt.

Prof. em. Dr. Burkhard Hofmeister, Bad Reichenhall

 

 

Kernenergie ist unverzichtbar
Betr.: „Kein Ausstieg aus dem Ausstieg“ (Nr. 33)

In der EU hat bei einer Gesamtstromerzeugung im Jahr 2004 von etwa 3200 Milliarden Kilowattstunden die Kernenergie einen Anteil von 986 Milliarden kWh gehabt, das sind 31 Prozent, gefolgt von Steinkohle mit 20,7 Prozent, Erdgas 19 Prozent, Wasser 10,6 Prozent, Braunkohle neun Prozent, Erdöl 4,4 Prozent, Biomasse zwei Prozent, Windstrom 1,8 Prozent, sonstige Gase 0,9 Prozent und andere Energien 0,5 Prozent, dazu gehört wohl auch Solarstrom.

Ausbauprogramme einiger unserer Nachbarn werden den Anteil der Kernenergie zukünftig noch steigern. Nicht nur deshalb, sondern weil bei ihnen so auch verteuernde planwirtschaftliche Maßnahmen und hohe Subventionen für eine mengenmäßig unbedeutende Erzeugung von Wind- und Solarstrom nicht erforderlich sind, wird elektrische Energie bei ihnen zukünftig noch preisgünstiger, ihre Wirtschaft wettbewerbsfähiger und Arbeitsplätze sicherer. Sollte uns nicht zu denken geben, wenn (Stand 2006) die Industriestrompreise in Deutschland 40 Prozent über denen in Frankreich liegen, dem Land mit dem höchsten Kernenergieanteil, wobei als Nutzen für die Klimaproblematik der pro-Kopf-Ausstoß an CO2 dort nur 60 Prozent unseres Wertes betrug?

Glaubt Herr Gabriel, die Kernenergie würde sicherer, wenn Deutschland aussteigt und mit seinem technischen Potential nicht mehr zur Verbesserung der Technik beitrage? Er hat zwar keine Ahnung von Energiewirtschaft und Energietechnik, aber er könnte aus der Geschichte wissen, daß eine nicht ausreichende Energieversorgung einer wachsenden Bevölkerung Europas im 19. Jahrhundert zu den Auswanderungswellen notleidender, vornehmlich ländlicher Bevölkerung geführt hat.

Prof. Dr.-Ing. K. Knizia, Herdecke

 

 

Nebelgranaten
Betr.: „Herrmann Scheer oder die erneuerbaren Phrasen“ (Nr. 35)

Mit dem Umweltschutz wird gut und besser verdient und auch das eigene Image gepflegt. Und um wer zu sein oder das Geld in die eigenen Taschen fließen zu lassen, müssen Pappkameraden  aufgebaut oder Nebelgranaten verschossen werden.

Wir werden bewußt über Nutzen und Kosten wie auch über die Gefahren getäuscht, und es ist unglaublich schwer, sich ein eigenes Bild zu machen, von dem man glauben darf, daß es der Wirklichkeit nahe kommt.

Hansheinz Sprenger, Braunschweig

 

 

Deutsche Tabus sind Willkürprodukte
Betr.: „Bewährtes Bewahren“ (Nr. 31)

Das hat der werte Herr Schönbohm alles sehr zutreffend aufgeschrieben, nur wird mir nicht deutlich genug, wie weit sich die Union unter Frau Merkel von ihrem konservativen Fundament entfernt hat, sodaß viele Konservative in der Union nichts mehr finden, was ihren Wertvorstellungen entspricht.

Der Rauswurf von Hohmann hat viele verletzt und eine Frau Merkel vorgeführt, die wie ein Pawlowscher Hund reagiert, wenn ein Tabubruch zu fürchten ist. Und deutsche Tabus sind Willkürprodukte, auch Herrschaftsmittel, mit der die freie Meinung unterdrückt wird.

Auch ihre Reaktion auf die Ehrung Filbingers war für mich erschreckend. So verhält man sich nicht, wenn man Vertrauen verdient. Aber sie ist es natürlich nicht allein.

Würden die vielen anderen Häuptlinge der Union nicht in ihrem Fahrwasser mitschwimmen, führe das Merkelsche Schiff wohl auch anders. Neben der CSU (Union könnte auch gelten) sollte keine rechte Partei Raum finden. Ich meine, Platz wäre da genug, es fehlt ihr aber wie der Union an den Köpfen, und so lange die nicht da sind, kann die Union weiterwursteln und hoffen, daß viele Bürger bei einer Wahl sie als das kleinere Übel einschätzen. Ihre verlorengegangene konservative Basis bringt ihr auch Jörg Schönbohm nicht zurück, er ist nur einer und auch nicht ohne Fehl.

Dr. Berthold Kraiger, Detmold

 

 

Historische Verwechslung
Betr.: Leserbrief „Rußland geht in Georgien vor: Wenn zwei das gleiche tun, …“ (Nr. 35)

Das im Leserbrief erwähnte Angebot Hitlers an das besiegte und besetzte Polen, vermeintlich in einer Reichstagsrede vom 6. Oktober, dürfte eine Verwechselung mit dem kurz vor Kriegsausbruch von deutscher Regierungsseite mehrfach an Polen gemachten Angebot sein, nach Rückgabe von Danzig an das Deutsche Reich und Einrichtung einer exterritorialen Autobahn- und Schienenverbindung zwischen Ostpreußen und dem Reich die durch Versailles 1919 fixierten deutsch-polnischen Grenzen als endgültig anzuerkennen. Hierauf ging bekanntlich die damalige polnische Regierung nicht ein.

Lienhard Schmidt, Hamburg

 

 

Bundeswehr raus aus Afghanistan
Betr.: „In Afghanistan“ (Nr. 36)

Im Oktober wollen Regierung und Parlament eine Verlängerung des Einsatzes beschließen, gegen den Willen der Mehrheit des Volkes, aber ich vergaß ja, wir sind ein besetztes Land und unsere Bundeswehr ist eine Helotentruppe der USA. Jeder junge Deutsche, der für 92 Euro am Tag sein Leben und Gesundheit riskiert, gehört auf seinen Geisteszustand untersucht zu werden. Dieser sogenannte Kampf gegen den Terror ist eine einzige Lüge, in Wirklichkeit geht es um das Weltmachtstreben der USA und Öl. Die Afghanen waren schon immer Deutschlands Freunde gewesen, also sollen sie sich selber aussuchen, wie sie leben wollen. Bismarck hat ein wahres Wort ausgesprochen: „Der Balkan ist nicht die Knochen eines pommerischen Grenadiers wert.“ Dieses Wort trifft auch auf Afghanistan zu.

Wenn die Regierung und Abgeordneten die großen Feldherren spielen wollen, bitte sehr, in der Wüste ist genug Platz, um die Kadaver zu verscharren, allerdings vermute ich, daß die Taliban vor Lachen, das Schießen vergessen, wenn sie diese Figuren sehen.

Horst Polakowski, Gernsheim

 

 

Illusion Olympia
Betr.: „Öffnung erwies sich als Illusion“ (Nr. 35)

Das konnte auch niemand glauben, der „seine Tassen noch alle im Schrank hat“: Diese Illusion war gewollt, damit die Verantwortlichen des IOC sozusagen ein gutes Gewissen präsentieren und darüber hinwegtäuschen konnten, daß für sie diese Olympischen Spiele ein besonders gutes Geschäft waren. Es ist die Schwäche vor allem der westlichen Demokratien, daß in ihnen nur von Werten gequatscht, aber selten oder nie nach ihnen gehandelt wird. Und wenn ihre Politiker etwas besonders gut können, dann ihr schäbiges Handeln hinter hohlen Phrasen verstecken.

Dieter Winkelmann, Leverkusen


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