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20.09.08 / Papst soll helfen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-08 vom 20. September 2008

Papst soll helfen
von Rebecca Bellano

Wie ernst meinte es der französische Präsident, als er anläßlich des Papstbesuches in seinem Land von einem „positiven Laizismus“ sprach und den Wunsch nach mehr Dialog zwischen Staat und Religionen äußerte? Die Frage drängt sich auf, denn für linke und auch liberale Franzosen ist die Vorstellung einer dominanter werdenden Kirche ein Graus. Doch vieles spricht dafür, daß der Katholik Sarkozy tatsächlich dem Laizismus ein neues Gesicht geben will – und es auch muß. Denn in Frankreich greift die Religion immer mehr in das Alltagsleben der Menschen ein. Allerdings ist es nicht das Christentum, das – wie in früheren Zeiten – der französischen Gesellschaft wieder seinen Stempel aufdrückt, sondern ein immer selbstbewußterer Islam. „Wir stellen niemanden vor die anderen, aber wir stehen zu unseren christlichen Wurzeln“, betont Sarkozy und versucht nun offenbar mit Hilfe des Papstes, ein Gegengewicht zu schaffen.

Sarkozys Strategie könnte aufgehen. Benedikt XVI. kann nachweislich Menschen begeistern, und ohne diese Begeisterung sind die Franzosen, wie überhaupt alle Europäer, offenbar nicht in der Lage, sich ihrer eigenen Wurzeln zu besinnen. Dies ist jedoch notwendig – nicht zuletzt, um die Errungenschaft des Laizismus gegen den Druck des Islam zu verteidigen.


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