© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-08 vom 20. September 2008
Unerwünschte Pausenfüller
Pause machen, zweifelsohne,
ist ein gern geübter Brauch,
doch das Ding hat wie zum Hohne
eine zweite Seite auch.
Kommt sie nämlich ungebeten,
ist die Pause nicht genehm
oder macht sogar betreten –
das genau war mein Problem:
Gleich bei erster Diagnose,
als noch vieles offen war,
wurde mir der Ernst der Schose
bis ins Mark der Knochen klar!
Was mag weiter sich ergeben?
Was ist harmlos, was fatal?
Ungewißheit zu erleben
bringt selbst ohne Schmerzen Qual.
Und schon lang vorm Schicksalstage
drängelt sich die Phantasie
stets zur doppelt bangen Frage:
Wachst du auf, und wenn, dann wie?
Gott sei Dank ist’s glatt gegangen,
längst sind all die Schläuche fort,
die aus mir herausgehangen –
ist halt leider Usus dort.
Aber solche Pausenfüller
brachten – was man leicht ermißt –
daß inzwischen mancher Knüller
ungereimt geblieben ist!
Nun, die Erde hat mich wieder,
und das schlägt sich nebenher
auch in neuen Versen nieder –
also Herz, was willst du mehr?
Pannonicus
|