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20.09.08 / Königin Luise in Ostpreußen / Das Kulturzentrum Ostpreußen und das Museum Friedländer Tor zeigen seltene Exponate

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-08 vom 20. September 2008

Königin Luise in Ostpreußen
Das Kulturzentrum Ostpreußen und das Museum Friedländer Tor zeigen seltene Exponate

Seit dem 5. August läuft im Museum „Friedländer Tor“ in Königsberg die Ausstellung „Zwischen Zar und Empereur – Königin Luise in Ostpreußen“ unter Leitung des Ostpreußischen Kulturzentrums Ellingen und des Museums „Friedländer Tor“ in Königsberg.

Bei diesem gemeinsamen deutsch-russischen Projekt werden Exponate aus dem Bestand des Museums, privater Kollektionen und Fotomaterial des Ostpreußischen Kulturzentrums der Stadt Ellingen gezeigt. Beschriftet sind die Exponate auf Deutsch und Russisch.

Eine Originalbüste Luises und ein aus der Privatsammlung des Pariser Künstlers und Mode-

historikers Alexander Wassiljew stammendes Porträt der Königin, beide vom Anfang des 19. Jahrhunderts, sind die Hauptobjekte der Ausstellung. Sie wurden zum ersten Mal in Königsberg gezeigt. An der Eröffnungsfeier nahm der Direktor des Ostpreußischen Kulturzentrums Ellingen, Wolfgang Freyberg, teil. Er zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Zusammenarbeit mit dem Museum „Friedländer Tor“ und kündigte deren Fortsetzung an.

Königin Luise (1776–1810) war die Ehefrau des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. (1770–1840) und galt als geistige Beschützerin Preußens.  Während der Verhandlungen über das Schicksal Preußens mit Napoleon im Juni 1807 in Tilsit ergriff sie selbst die Initiative, als sie sah, daß ihr zaghafter Gatte nicht in der Lage war, die Interessen des Landes zu verteidigen. Die Legende sagt, daß Napoleon als Gegenleistung für politisches Entgegenkommen die persönliche Gunst der Königin verlangt habe. Eine Rose aus der Hand Luises sollte als Avance dienen. Doch Napoleon erhielt zum ersten Mal eine Absage. Heute erinnert in Königsberg vieles an die bei den Preußen beliebte Königin Luise. Vor einiger Zeit begann die Restaurierung der Luisen-Kirche, in der sich heute ein Puppentheater befindet. Unweit der Kirche erinnert eine Linde, die sie eigenhändig pflanzte, an Luise. Im Stadtpark gibt es Reste von Halbrotonden, die der Königin gewidmet sind. Vor dem Stadtpark stand eine Marmorbüste aus der Hand des berühmten Künstlers Christian Daniel Rauch. Die heutige Straße der Komsomolzen hieß früher Luisenallee, auch das Dramentheater trug einst den Namen der Königin. Mit Rußland ist Luise durch ihre Tochter Charlotte verbunden. Nach der Hochzeit mit Zar Nikolaus I. wurde sie zur Zarin Alexandra Fjodorowna. Sie führte in Rußland die Weihnachtsfeier nach deutschem Vorbild ein.

Die Luisen-Ausstellung ist bereits das zweite gemeinsame Projekt der beiden Museen. Im Rahmen der Zusammenarbeit fand im September 2007 eine Ausstellung statt, die den Trakehner Pferden gewidmet war. Diese Ausstellung während der Durchführung der Vorrunde der Olympischen Spiele in Georgenburg war ein voller Erfolg. Jurij Tschernyschew

Fotos: Eröffnung: Museumsdirektorin Swetlana Sokolowa (2. v. l.) und Wolfgang Freyberg (3. v. l.) begrüßen die Gäste; Zweisprachige Tafeln: Chronik eines Lebens.


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