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27.09.08 / Missionare mit vollen Taschen / Der Vormarsch des Islam hat die Südsee erreicht – »Islamic Development Bank« stark engagiert

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-08 vom 27. September 2008

Missionare mit vollen Taschen
Der Vormarsch des Islam hat die Südsee erreicht – »Islamic Development Bank« stark engagiert

Tuvalu, Fidschi, Neuseeland oder Australien; überall in Ozeanien steigt die Zahl der Muslime. Galten sie in diesem Teil der Welt einst als besonders friedlich und tolerant, so rekrutieren Al Kaida und Co. hier inzwischen immer öfter ihre Dschihad-Kämpfer. Bei der islamischen Mission spielen Petro-Dollars eine wichtige Rolle.

Der Häuptlingssohn Moktar Amad wurde von den Korangläubigen in Ostasien wie ein Held gefeiert: Er war der erste Muslim im pazifischen Inselstaat Vanuatu. Und sein Landsmann Johann Henry Nabanga flog 1978 zu Bibelstudien nach Indien und kam als gläubiger Islamit zurück. Von da an wuchs die kleine Gemeinde unaufhörlich. 1992 entstand die erste Moschee in Port Vilar. In kurzer Zeit gab es bereits 200 Anhänger des Korans. Diese Entwicklung ist typisch für den gesamten melanesischen Archipel.

Heute wird die Zahl der bekennenden Muslime in Papua-Neuguinea (mit inzwischen sieben Zentren), auf Fidschi, den Solomonen, in Vanuatu, Nauru, Neukaledonien, auf den Christmas-Islands und der Cocosinsel (80 Prozent Muslime) bereits nach vielen Tausenden gezählt. Tendenz: Steigend.

Es besteht kein Zweifel, der Vormarsch des Islam hat die Südsee erreicht. Selbst in der Mitte des Pazifischen Ozeans, im Inselreich Tonga, ist die Lehre des Propheten angekommen und zählt gegenwärtig über hundert Gläubige. Mit Spenden aus arabischen Ländern soll demnächst in der Hauptstadt Nukualofa eine muslimische Schule gebaut werden. Schnell erließ der Gouverneur des benachbarten American-Samoa gegen 23 Länder muslimischer Grundordnung ein striktes Einreiseverbot. Ihm war es eine Warnung, daß sich inzwischen selbst auf dem US-Militärstützpunkt Guam Islamisten eingenistet haben.

Der Geburtstag des Propheten Mohammed ist auf Fidschi sogar ein Feiertag, obwohl sich nach Schätzungen nur zwischen acht und zwölf Prozent der Einwohner zum Islam bekennen. Damit dieser Siegeszug weitergeht, predigen und lehren 20 von den Saudis bezahlte Imame auf den Inseln rund um Australien. Ihre Missionare kommen meist aus Afrika; sie haben es wegen ihrer Hautfarbe bei den Eingeborenen leichter. Übrigens flogen zwei der Attentäter des 11. September auf das New Yorker Worldtrade-Center direkt von Fidschi zu ihrem Einsatzort.

Geradezu explosionsartig steigt die Zahl der Muslime in Neuseeland. 2006 wurden etwa 3000 gezählt, fünf Jahre zuvor waren es erst halb so viele. Nach Schätzungen nahmen sie in den letzten Jahren um 70 Prozent zu, mit Schwerpunkten in Auckland, Hamilton, Wellington und Christ-church. Und der weiße Politiker Winston Peters wetterte bereits: „Das ist eine vielköpfige Hydra, die nur darauf wartet, loszuschlagen.“

Seit der umstrittenen dänischen Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen hat sich das Klima auch in diesem Teil der Welt aufgeheizt. Offen werden die Terrororganisation Al Kaida und der amerikanische Bürgerrechtler Malcolm X bewundert. Vor allem unter den eingeborenen Maoris wächst die Anhängerschaft sprunghaft. Sie sehen in diesem Glauben ein perfektes Ventil für ihren Nationalismus, was von den Imamen auch weidlich ausgenutzt wird. Längst sind sie in der „Föderation der Islamischen Vereinigungen von Neuseeland“ organisiert. Von deren zahlreichen Moscheen ruft der Muezzin zum Gebet und die Gläubigen sind stolz darauf, mit ihrer „Dunedin’s Al-Huda-Moschee“ über ein Gotteshaus zu verfügen, das auf der Südhalbkugel am weitesten von Mekka entfernt ist.

In Australien gilt dasselbe Prinzip: Rund 500000 Bürger oder 2,4 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum Islam, was auf den ersten Blick unbedeutend erscheint.

So galten die Anhänger des Koran in diesem Teil der Welt lange Zeit als friedlich und tolerant, gehören doch viele der gemäßigten Sekte „Ahmadiyya Muslim Community“ an, doch nimmt der Einfluß radikaler Kräfte vor allem aus Indonesien ständig zu. 2005 wurde bekannt, daß auf den Solomonen Rekrutierungen für islamistische Trainingslager in Indonesien stattfanden. Den Dschihad-Kämpfern aus diesen Camps sind inzwischen gut 10000 Christen in Ambon und auf den Molukken zum Opfer gefallen und weitere 600000 wurden von ihnen aus ihren Dörfern vertrieben.

Geschickt nutzt auch die weltweit operierende „Islamic Development Bank“ ihre Ressourcen zur direkten Förderung lokaler Projekte mit islamischer Ausrichtung. Auch bei Tsunami-Schäden oder Beben erfolgt so schnelle und gezielte Hilfe vor Ort. Das schafft Anhänger. Und wer bislang – wie viele weiße Beobachter – die Auffassung vertrat, der Islam habe in einer Kultur, in der traditionell Schweinefleisch verzehrt wird, keine Chancen, der sieht sich durch die Entwicklung enttäuscht. Das Beten auf einer Matte anstatt in unbequemen Kirchenbänken, die Vielweiberei und die Trennung der Geschlechter im öffentlichen Leben kommt zumindest den Melanesiern mehr entgegen.

Der römische Monsignore Vittorio Formenti faßte kürzlich im „L’osservatore Romano“ die Ängste der Christenheit zusammen: „17,4 Prozent der Weltbevölkerung sind Christen, 19,2 Prozent inzwischen Muslime.“ Und schon George Bernhard Shaw bekannte, daß er im Islam eine Kraft wittert, die sogar Europa überrollen könnte. Nun ist das neben der Ausbreitung in Schwarzafrika zumindest auch in der Südsee der Fall.   Joachim Feyerabend

Foto: Natürlich ist die übergroße Mehrheit der Muslime in Ozeanien genau wie in Europa gesetzestreu, friedlich und zu einer gewissen Integration bereit: Diese muslimischen Frauen haben kurzerhand die australische Flagge zum Kopftuch umfunktioniert.


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