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27.09.08 / Schützenhilfe

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-08 vom 27. September 2008

Schützenhilfe
von Richard G. Kerschhofer

Zu den Ritualen österreichischer Wahlkämpfe gehört es, sich von jenseits der Grenze Schützenhilfe zu holen. Die ÖVP konnte diesmal Angela Merkel aufbieten, die bei einer Großveranstaltung in Linz verkündete: „Ich möchte, daß Willi Molterer Bundeskanzler Österreichs wird und mit mir zusammen Europa gestaltet.“ Ob das die Österreicher überzeugt? Ein kerniger Bajuware hätte sicher mehr Eindruck gemacht.

Die SPÖ hat es noch schwerer, denn selbst in weitem Umkreis ist kein einziger erfolgreicher Genosse aufzutreiben. Die FPÖ wiederum, die hochrangige Mandatare nach Köln entsandte, um den Organisatoren der geplanten Anti-Islamisierungskonferenz Schützenhilfe zu leisten, hat sich damit unerwarteterweise vor allem selber genutzt: Denn daß Gutmenschen und Chaoten den Bau von Moscheen verteidigen und die Behörden die Pro-Köln-Veranstaltung der Einfachheit halber verbieten, dürfte manchem Unschlüssigen die Wahlentscheidung erleichtert haben.

Doch auch die SPÖ hat Schützenhilfe aus dem Ausland erhalten, nämlich aus den USA. Was könnte ein trotz hohen Lebensstandards in den hintersten Winkeln immer noch marxistisch gebliebenes Herz höher schlagen lassen als die Finanzmarkt-Turbulenzen und – die Staatsinterventionen! Letzteres gleich doppelt, denn davon profitieren primär wieder die „Kapitalisten“. Pech nur, daß die SPÖ diese Unterstützung mit anderen teilen muß, in erster Linie mit der globalisierungskritischen FPÖ. Und eben deshalb muß SPÖ-Chef und Kanzlerkandidat Faymann weiter bekräftigen, daß er mit der FPÖ „keinesfalls“ eine Koalition eingehen werde.


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