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© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-08 vom 27. September 2008
Fit halten mit einem Reifen Ein Hula-Hoop-Reifen mußte es sein, damals in den 50er und Anfang der 60er Jahre. Jedes kleine Mädchen, das auf sich hielt, mußte unbedingt einen solchen bunten Reifen aus Plastik besitzen. Da verzichtete es schon eher auf eine neue Puppe oder auf Rollschuhe. Bereits Hippokrates empfahl im 4. Jahrhundert v. Chr. in einer seiner medizinischen Abhandlungen das sogenannte Reifentreiben. Menschen mit schwacher Konstitution sollten diese Übung zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit nutzen. Nur trieb man im 20. Jahrhundert den Reifen nicht vor sich her wie einst noch die Großmutter, sondern ließ ihn lässig um die Hüften kreisen. Bald waren Kunststücke mit dem Kunststoffgerät erfunden. Dauerhulahoopen war da noch die einfachste wettbewerbsmäßig ausgetragene Disziplin, der sich auch Jugendliche und Erwachsene unterwarfen. Tatsächlich bietet so ein einfaches Gerät viele Möglichkeiten, um sich fit zu halten Polstern auf der Hüfte sagen nun Mädchen von heute – und auch Jungs – mit Hula-Hoop (Hula = hawaiianischer Tanz, hoop = engl. Reifen) den Kampf an. „Schon nach ein paar Minuten habe ich an allen möglichen Stellen meine Muskeln gespürt“, berichtet Balazs Ari, Hula-Hoop-Trainer bei „HoopLaBerlin“, eine vor drei Jahren gegründete Hula-Hoop-Schule. Regelmäßiges Training forme die Muskeln, vor allem an den Beinen, am Po, am Bauch und am Rücken. Man hat die Auswahl zwischen schweren Fitneß-Reifen und leichteren Tanz-Reifen. „Die schweren Exemplare sind oft noch mit Massagenoppen ausgestattet, die den Trainings-Effekt erhöhen sollen“, sagt Ari. Auch mit Wasser gefüllte Reifen sollen die Muskelbeanspruchung verstärken. Bei HoopLaBerlin setzt man jedoch auf das Training mit schlichten, leichten Reifen. „Der Fitneß-Faktor bei normalen Plastik-Hoops ist bereits optimal, denn die Körperbewegung ist bei allen Reifen dieselbe“, so Ari. Je kleiner der Gymnastikreifen aber sei, desto schneller rotiere er um die Körperachse. Für den Anfang empfiehlt der Fachmann einen Reifen mit einem Durchmesser von ungefähr 110 Zentimetern. Damit sei es dann auch nicht mehr schwer, Hula-Hoop zu lernen. „Nach fünf Minuten haben unsere Kursteilnehmer den Bogen meistens raus“, sagt Ari. Mit ernsthaften Verletzungen muß man nicht rechnen. „Was allerdings am Anfang immer vorkommt, sind blaue Flecke an den Stellen, an denen der Reifen beim Rotieren anstößt. Das vergeht bei regelmäßigem Training schnell“, weiß er zu berichten und empfiehlt, in diesem Fall einfach zwei, drei Tage auszusetzen. „Grundsätzlich empfehle ich aber jedem, einen Arzt zu konsultieren, bevor man mit dem Training beginnt“, sagt Ari. Bei Knie- oder Rückenproblemen können sich die Schmerzen durch Hula-Hoop verstärken. Balazs Ari möchte den Reifensport nicht mehr missen: „Ich bin begeistert von Hula-Hoop. Es bringt einen zurück in die eigene Kindheit und zaubert jedem ein Lächeln aufs Gesicht“, sagt der Berliner. ddp/os |
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