19.04.2024

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27.09.08 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-08 vom 27. September 2008

Aus den Heimatkreisen

ALLENSTEIN STADT

Kreisvertreter: Gottfried Hufenbach, Telefon (02225) 700418, Fax (02225) 946158, Danziger Str. 12, 53340 Meckenheim. Geschäftsstelle: Stadtgemeinschaft Allenstein, Telefon (0209) 29131 und Fax (0209) 4084891, Vattmannstraße 11, 45879 Gelsenkirchen

Hauptkreistreffen – Das Jahrestreffen der Allensteiner fand zum 53. Mal in Gelsenkirchen statt. Diese Zahl und die Zahl von rund 400 Teilnehmer aus allen Teilen Deutschlands zeigten die enge Verbundenheit der Allensteiner mit ihrer Heimatstadt und mit ihrer alten Patenstadt. Erfreulicherweise hatten auch 20 Bewohner aus dem heutigen Allenstein den weiten Weg zu diesem Treffen nicht gescheut. Wie immer stand die Stadtversammlung der gewählten Stadtvertreter am Anfang der Veranstaltung. Der Vorsitzende und die Funktionsträger berichteten über ihre Tätigkeiten für die Stadtgemeinschaft. Von guten Kontakten mit den Städten Gelsenkirchen und Allenstein berichtete der Vorsitzende Gottfried Hufenbach, auch wenn die Allensteiner Stadtoberen zur Zeit andere Sorgen um ihren Stadtpräsidenten haben und keinen Vertreter zu dem Jahrestreffen entsenden konnten. Der Stellvertreter des Stadtpräsidenten hatte aber eine Grußbotschaft geschickt, und darin auch das gute Verhältnis zur Stadtgemeinschaft erwähnt. Die Universität Allenstein wird im nächsten Jahr einen Studenten für ein Semester auf eine deutsche Universität schicken, dessen Studienplatz die Stadtgemeinschaft durch ein Stipendium und entsprechende Finanzplanung finanziell bereits gesichert hat. Eine finanzielle Unterstützung hat es im Rahmen der Bruderhilfe auch für 250 bedürftige ältere Allensteiner gegeben, deren Renten in Zloty doch recht gering sind. Eine Reise nach Ostpreußen konnten die Allensteiner in diesem Jahr zusammen mit den Neidenburgern unternehmen. Da sie allein einen Bus nicht mehr füllen können, diese Reise mit ihren interessanten Ausflügen aber gut angekommen ist, soll sie eventuell im Jahr 2009 wiederholt werden. Für die Geschäftsstelle berichtete Gretel Bohle über persönliche Anfragen wie über den Verkauf von Büchern und Karten sowie insbesondere über den Versand des Allensteiner Heimatbriefes an immerhin noch 2500 Bezieher, von denen über 60 sogar im Ausland wohnen. Über die Veröffentlichungen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung / Das Ostpreußenblatt berichtete Dr. Ernst Jahnke und über die Veranstaltungen der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit (AGDM) die stellvertretende Vorsitzende Renate Barczewski. Hervorzuheben waren die Besuche des Kopernikus-Hauses durch viele Münchner und die Einladung der eigenen Chorgruppe „Vaterland“ zu einem Musikfest in Memel im kommenden Jahr. Der Schatzmeister Peter Menges konnte in seinem Finanzbericht eine gesunde Grundlage der Haushaltsplanung sowie einen Überschuß der Einnahmen feststellen, der auch die höheren Ausgaben für das Stipendium zugunsten des Allensteiner Studenten 2009 rechtfertigt. Ein gemütliches Beisammensein der Stadtvertreter mit Gästen im Restaurant Dubrovnik rundete den Auftakt am Freitagabend ab.

Der programmreiche Sonnabend begann mit einer ökumenischen Gedenkandacht, die Propst Manfred Paas in der Propsteikirche hielt. Er gedachte dabei der Toten der Stadt Allenstein, deren Gräber in der Heimat liegen, oder die im Krieg – durch Flucht und Vertreibung – oder fern der Heimat ihr Leben gelassen haben. Zu ihrem Gedenken brachte der Vorsitzende Gottfried Hufenbach einen Kranz an der Gedenktafel in der Kirche an. Danach lud das Heimatmuseum „Treudank“ in der Vattmannstraße zum Besuch ein. Man sah gern die vielen Fotos und Gemälde vom alten Allenstein, aber auch manche Neuerwerbungen und Neugestaltungen des Stadtbildes. Eindrucksvolle und schöne Großfotos aus „Ermland und Masuren in den vier Jahreszeiten“ von Mieczyslaw Wieliczko sah man dann auch im Schloß Horst, in dem die Hauptveranstaltung mit der Feierstunde stattfand und das auch Raum für Ausstellungen bot. Die Bilder des Allensteiner Fotografen, der auch einen Bildband über Allenstein herausgegeben hat, hatte das Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen für das Jahrestreffen zur Verfügung gestellt. Fotos vom Allenstein der Gegenwart hatte Christel Becker auf einer Stellwand zusammengestellt, während Bruno Mischke Postkarten vom früheren Allenstein und auch Wahlzettel aus einer Zeit gesammelt und ausstellte, als sich noch 32 Parteien um eine Stimme im Reichstag bewarben.

Die Feierstunde selbst wurde musikalisch von der „Trinity Brass“, dem Bläser- und Posaunenchor Gelsenkirchen-Erle unter der Leitung von Hans-Günter Nowotka umrahmt. Zwischen Ostpreußen- und Deutschlandlied wurden auch Lieder von Schostakowitsch und Puccini ungewohnt intoniert. In seiner Begrüßungsansprache kam der Vorsitzende Gottfried Hufenbach, nach dem Gedenken an die Toten der Stadt und der Stadtgemeinschaft Allenstein, auf das gute Verhältnis zu und zwischen den Städten Gelsenkirchen und Allenstein zu sprechen. Die Übernahme der Kosten für den Studienplatz des Allensteiner Studenten, die Ausstellung des Allensteiner Fotografen Wieliczko und die Anwesenheit von Mitgliedern der AGDM sowie deren Vorsitzenden Kristine Plocharski konnte er als aktuelle und sichtbare Ergebnisse nennen. Für die Stadt Gelsenkirchen hob auch die Bürgermeisterin Frau Preuß die guten Verbindungen mit Allenstein hervor. „Das Jahrestreffen der Allensteiner“, sagte sie eingangs, „setzt seit Jahrzehnten ein Zeichen für ihre Treue zur Heimat. Gleichzeitig ist es ein Symbol für die große Verbundenheit der Allensteiner zu Gelsenkirchen. Unsere Stadt ist dadurch gewissermaßen zur zweiten Heimat der Allensteiner Gemeinschaft geworden, die durch Krieg und Vertreibung auseinandergerissen und über ganz Deutschland verstreut wurde. Der Stadtgemeinschaft ist es gelungen, die Gemeinschaft der Allensteiner trotz Erschwernis durch die großen Entfernungen lebendig zu erhalten und dauerhaft zu bewahren.“ Ihr abschließender Wunsch für erfüllte Stunden im Kreise der Landsleute mit Wiedersehen und persönlichem Austausch sollte sich an diesem Tag sehr bald, intensiv und lange erfüllen. Noch bis Mitternacht wurde munter „geschabbert“, und bei stimmungsvoller Tanz- und Unterhaltungsmusik von Oskar Delberg wurden bestehende Kontakte gefestigt und neue geknüpft. Der Sonntagvormittag galt wie immer den Gottesdiensten für die Katholiken in der Propsteikirche und für die Protestanten in der Altstadtkirche. Hier war ein Kantaten-Gottesdienst mit Werken von Bach ein besonderes Ereignis. Ein schöner Abschluß dieses 53. Jahrestreffens. Auf das 54. am 19. September 2009 können wir uns schon jetzt freuen.

 

HEILIGENBEIL

Kreisvertreterin: Elke Ruhnke, Remscheider Straße 195, 42369 Wuppertal, Tel.: (0202) 461613. Stellvertreter: Rüdiger Hantel, Moerser Straße 277, 47475 Kamp-Lintfort, Tel.: (02842) 330877.

Sondertreffen des Kirchspiels Brandenburg – Vom 10. Bis 12. Oktober 2008 findet in der Jugendherberge „Helmut Tietje –Haus“, Verdener Straße 104, 27356 Rotenburg das Sondertreffen des Kirchspiels Brandenburg statt. Anmeldungen bitte richten an den Ersten Kirchspielvertreter Hans Hartwig von Platen, Im Schafhaus 17, 74257 Untereisesheim, Telefon (07132) 43964, oder an Ernst Perbandt (Kirchspielstellvertreter), Holzkontor 28, 26931 Elsfleth, Telefon (04404) 2295.

Erste Informationen zu unserem Kreistreffen 2008 – Unser Kreistreffen war ein gelungenes Treffen für unsere 500 diesjährigen Besucher. Als herausragend ist der Besuch des Sprechers der Landsmannschaft Ostpreußen, Wilhelm v. Gottberg, bei unserer Feierstunde zu bemerken. Dieser war anläßlich des 60. Geburtstages unserer Kreisgemeinschaft angereist und hielt eine hochinteressante und mit viel Beifall bedachte Rede vor rund 200 Zuhörern. Ehrungen auf dem Treffen: Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden folgende Landsleute geehrt: Lieselotte Ollmann, Kirchspielvertreterin von Waltersdorf sowie Horst Neumann, Kirchspielvertreter von Hermsdorf-Pellen erhielten den „Ehrenbrief für treue und langjährige Heimatarbeit“. Horst Wollermann erhielt den „Ehrenbrief für viele Jahre landsmannschaftlicher Verbundenheit“. Auch auf diesem Wege sei den geehrten Landsleuten nochmals Dank und die besten Wünsche übermittelt! Erste Eindrücke von unserem Kreistreffen sind auf unserer neuen Internetseite www.kreisgemeinschaft-heiligenbeil.de zu finden.

 

JOHANNISBURG

Kreisvertreter: Willi Reck, Georg-Büchner-Straße 7, 31224 Peine, Telefon (05171) 805972, Fax (05171) 805973. Schriftführerin: Marlene Gesk, Unewattfeld 9, 24977 Langballig, Telefon (04636) 1560, Fax (04636) 8833.

Sammlung von Fluchtberichten – Was mit einem Aufruf im Johannisburger Heimatbrief 2006 begann, konnte beim diesjährigen Hauptkreistreffen in Dortmund im Entwurf vorgestellt werden: Eine Arbeitsgruppe von vier Kreistagsmitgliedern (S. Falkenstein, D. Liedtke, I. Friedrich und W. Schuka) hat die geplante Sammlung von Fluchtberichten von Menschen aus Stadt und Kreis Johannisburg zusammengestellt, bearbeitet und digital aufbereitet. Nun kann dieses 440 Seiten umfassende Werk bestellt werden. Es enthält aus der Folge der Heimatbriefe 1955-2008 themabezogene Artikel und Berichte sowie die auf den oben genannten Aufruf hin eingesandten Fluchtberichte. Auch Gefangenschaft, Lageraufenthalt, Tagebucheintrag, Brief, Gedicht und Interview sind Inhalte und Gestaltungsformen der Texte. Kartenmaterial zur geographischen Orientierung, eine chronologische Auflistung der Beiträge aus den Heimatbriefen, ein Verzeichnis der Verfasser von Fluchtberichten mit Angabe des Datums von Aufbruch und Ankunft, des Alters bei der Flucht und deren Dauer dazu die Ursprungsorte in alphabetischer Reihenfolge erleichtern das Auffinden der gewünschten Texte beziehungsweise Textstellen. Im Anhang finden sich einige Beiträge zur Darstellung unserer Kreisgemeinschaft und weiterführende Hinweise. Die Sammlung wird zum Selbstkostenpreis von 22 Euro bei Plastikspiralbindung, 24,50 Euro bei Stahlrücken­bindung und für 31,40 Euro als Buchbindung abgegeben. Dazu kommen noch Kosten für Porto und Verpackung. Nach Abschluß der wichtigen Ergänzungsarbeiten kann die Sammlung Ende Oktober / Ende November zugesandt werden. Bestelladresse: Sieglinde Falkenstein, Mackensenweg 7, 28832 Achim, Internet: www.kreisgemeinschaft-johannisburg.de

 

KÖNIGSBERG–STADT

Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt.   Patenschaftsbüro: Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Telefon (0203) 2832151.

Schultreffen der Rossgärter-Frischbier Mädchen- und Farenheid Knabenschule – Wie schon in den Vorjahren, trafen sich die ehemaligen Schülerinnen der Frischbierschule und Schüler der Farenheidschule im Ostheim in Bad Pyrmont. 18 Teilnehmer waren gemeldet und auch erschienen. In den letzten Jahren wurde als Anreisetag der Donnerstag immer beliebter, besonders um einen zwanglosen, gemütlichen Abend in fröhlicher Runde zu haben. Da der offizielle Veranstaltungsteil immer am Freitagabend beginnt, wollte man geschlossen nachmittags im TV die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele anschauen. Zeitgleich gab es eine Kaffeetafel mit selbstgebackenen leckeren ostpreußischen Rader Kuchen als Einladung von Charlotte Fiebig-Sprengel, anläßlich ihres 80. Geburtstags und ihrer Diamantenen Hochzeit im Mai 2008. Sie sorgt stets für riesige Unterhaltung, ob durch Gesang, mit Sketchen, Anekdoten oder Vorträgen. Thema diesmal: „Mit Schirm, Charme und Höschen!“ Seit Jahren dabei ihr Sketchpartner „Egon Hafke“, der auch die ostpreußische Mundart noch recht gut beherrscht. Eben ein tolles Team! Am Freitagabend eröffnete der Vorsitzende Klaus-D. Braun die Veranstaltung offiziell und begrüßte die 18 Teilnehmer, inklusive eines Gastes, mit einem herzlichen Willkommen. Nach kurzen Informationen wurde in einer Gedenkminute der drei kürzlich Verstorbenen, sowie des 5. Todestages der früheren Vorsitzenden Astrid Weisbach gedacht. Ferner wurden erkrankte oder genesene Gruppenmitglieder erwähnt und deren Probleme beziehungsweise im Allgemeinen besprochen. Anschließen ging man zu Fröhlicherem über. Der Busausflug am Sonnabendnachmittag führte an Hameln vorbei, durch eine „auslaufende“ Weserberg Landschaft auf das historische Welfenschloß „Marienburg“ bei Hildesheim. Nach der Besichtigung ging es zum Kaffeetrinken ins Schloßhof Café, wo eine ehemalige Mitschülerin hinzukam, die in der Nähe wohnt, aber durch Gehprobleme nicht zu den Treffen kommen kann. Jetzt hatte sie eine Chance, kurz dabei zu sein und nach 65 Jahren eine Mit-Konfirmandin zu überraschen. Wunderbar. Es wurde erzählt, was die Zeit hergab. Die Abende wurden überwiegend musikalisch und durch Beiträge aller gestaltet. Erstaunlich, wie gut auch Männer Gesangstexte kennen. Dias und Videos mit Bildern aus Königsberg 2007 konnten, durch inkompatible Technik, leider nicht in guter Qualität gezeigt werden. Im weiteren Verlauf der Abende erläuterte unter anderem der Vorsitzende die finanzielle Lage der Schulgemeinschaft und das Verbleiben im Ostheim. Es war rundum wieder einmal ein wunderbares Wochenende mit netten Freunden und neuen Eindrücken. Damit es so bleibt, ist der nächste Termin vorgebucht für: 6. bis 10. August 2009 in Bad Pyrmont. Kontaktadresse: Klaus-Dieter Braun, Brockdorffstraße 59, 22149 Hamburg, Telefon (040) 6733102.

 

LÖTZEN

Kreisvertreter: Erhard Kawlath, Dorfstraße 48, 24536 Neumünster, Telefon (04321) 529027.

60 Jahre Kreisgemeinschaft Lötzen. Das Jubiläumstreffen in der Patenstadt – Vorbemerkung des Schriftleiters: Vor dem Kreistreffen war ein besonderer Gruß bei mir eingetroffen: „Von der anderen Seite der Erde grüßen die Familien Gaschk in Australien. Liebe Landsleute! Seid von uns in weiter Ferne gegrüßt. West Australien, Queensland, Victoria“. Martha und Erich Gaschk sind 1960 mit sieben Söhnen und einer Tochter ausgewandert. Die Eltern, die Tochter und zwei der Söhne sind inzwischen gestorben. Sohn Georg hat schon mehrfach im Heimatbrief veröffentlicht. Ich habe den Gruß auf der Kreistagssitzung zur Kenntnis gegeben. Der Bus mit den 36 Gästen aus Lötzen war nach einer Nachtfahrt von insgesamt 17 Stunden Dauer am Freitagvormittag in Neumünster eingetroffen. Allein diesen Vorgang hätte sich vor 60 Jahren niemand auch nur im Traum vorstellen können. So wird sich das Treffen im Jahre 2008 in fast allem von der Gründungsveranstaltung 1948 unterschieden haben. Es war wohl niemand heute in Neumünster dabei, der die beiden Ereignisse hätte vergleichen können. Um 14 Uhr begann die öffentliche Kreistagssitzung im Hotel „Prisma“, zu der sich auch etwa zwölf Zuhörer eingefunden hatten. Zu Beginn der Sitzung dankte der Kreisvertreter dem Kreistagsvorsitzenden, Lothar Rosumek, für seine zehnjährige Amtszeit. Die Sitzung dauerte bis 18 Uhr. Über ihren Verlauf berichtete der Kreistagsvorsitzende, Lothar Rosumek, vor der Mitgliederversammlung am Sonntag.

Abends hatte die Patenstadt Neumünster den Kreisausschuß, den Vorstand des Deutschen Vereins die Vertreter der Verwaltung von Stadt und Kreis Gizycko (Lötzen) – Bürgermeisterin Jolanta Piotrowska und den stellvertretenden Landrat Miroslaw Dariusz Drzazdzewski – zu einem Festessen eingeladen.

Seitens des Gastgebers waren der neue Stadtpräsident, Friedrich Wilhelm Strohdiek, Oberbürgermeister und einige Vertreter aus Stadtrat und Verwaltung erschienen. Stadtpräsident Strohdiek begrüßte die Anwesenden. Frau Piotrowska sprach in ihrem Grußwort die im Jahr 2009 bevorstehenden Feierlichkeiten anläßlich des 1000. Todestages des Bruno von Querfurt an, der für die Katholiken ein Heiliger ist. Außerdem ging sie auf das, durch den EU-Beitritt Polens, neu eröffnete Kapitel der deutsch-polnischen Zusammenarbeit ein, und verwies auf die in der gegenwärtigen Situation nicht so angenehme Nachbarschaft zu Rußland in Nordostpreußen. Mit der Aussprache des Namens des stellvertretenden Landrats Drzazdzewski hatten die Deutschen ein Problem. Deswegen lud er – als er an der Reihe war – uns Lötzener ein, möglichst oft in die Heimat zu reisen, um so eher würden wir seinen Namen aussprechen können. Als Dolmetscher fungierte der deutschstämmige Dr. Robert Kempa, Direktor des „Zentrum für Werbung und Tourismusinformation“ in Gizycko (Lötzen).

Zum abendlichen gemütlichen Beisammensein versammelte sich die relativ kleine Zahl von etwa 60 Personen. Dabei stand die Unterhaltung im Vordergrund, weniger das Tanzen. Stattdessen ließen sich die Lötzener etwas vortanzen, und zwar von der schon bekannten Tanzschule Prasse aus Neumünster. Acht junge Tanzpaare führten lateinamerikanische Tänze vor. Die erbetene Zugabe nutzten die jungen Leute dann zu einer unerwarteten Geste: Sie verzichteten auf ihre jeweiligen jugendlichen Tanzpartner und holten sich eine – für sie allemal – alte Lötzenerin oder einen alten Lötzener zum abschließenden Walzer!

Die Sonntagsveranstaltungen begannen mit dem Gottesdienst, gehalten von Pfarrer Braun im Holstenhallenrestaurant. Dort hatte er einen Altartisch und ein Predigtpult aufgebaut. Er hatte den Gottesdienst „unter das Kreuz Brunos von Querfurt“ gestellt, wie man auf den ausliegenden Faltblättern lesen konnte. Im Mittelpunkt seiner „Predigt-Meditation“ stand – ausgehend von 1. Mose 1 und 2 – der Ordnungsgedanke. Habe er von seinem Vater noch gelernt: „Ordnung ist das halbe Leben“, so sei er heute der Überzeugung: „Ordnung ist das ganze Leben“. Er schlug den Bogen von der Perikopensammlung (Liste der den Pastoren weit im voraus als Predigttext vorgeschriebenen Abschnitte/Perikopen der Bibel) über die Schöpfungsordnung, die Zehn Gebote als Ordnung des menschlichen Lebens bis zum autobiographischen Gedächtnis – und damit war er schon wieder in Lötzen am Löwentin; denn die dortigen Kindheitserlebnisse ruhen tief in seinem Gedächtnis. Mancher hätte sicher gern Beifall geklatscht für diese schöne Predigt, aber leider ist das ja nicht üblich (Fortsetzung in Ausgabe 40 der Preußischen Allgemeinen Zeitung/Das Ostpreußenblatt).

 

NEIDENBURG

Kreisvertreter: Jürgen Szepanek, Nachtigallenweg 43, 46459 Rees-Haldern, Tel. / Fax (02850) 1017.

Unser Heimattreffen in Lüneburg – wurde von über 200 Neidenburger Landsleuten und Freunden überraschend gut besucht. Ein zusätzlicher Anziehungspunkt war sicher das in der Vorankündigung mehrmals besonders herausgestellte Ostpreußische Landesmuseum. Eine gelungene, wie zu empfehlende Kombination bietet das Museum mit dem urigen Tagungsraum „Kronendiele“. Das Lokal war an diesem Sonntagmorgen bereits um 10.30 Uhr voll besetzt, so daß kurzfristig noch weitere Stühle „rangeschafft“ werden mußten. Nach der Begrüßung und einem Bericht des Kreisvertreters, verstand es Hubertus Hilgendorff, Vorsitzender der Trägergemeinschaft des Museums, in gekonnter Weise den Anwesenden einen Einblick zur Entstehung und dem gegenwärtigen Stadt des Ostpreußischen Jagd- und Landesmuseums zu vermitteln. Fast alle Teilnehmer des Heimattreffens ließen es sich nicht nehmen das, nur wenige Schritte vom Tagungslokal entfernte, Museum zu besuchen. Eine über mehrere Geschoße in sich gut gegliederte Ausstellung, die von vielen Landsleuten hohe Anerkennung fand. Den größten Anteil am Heimattreffen nahmen verständlicherweise die Gespräche mit Verwandten, Freunden und Bekannten in Anspruch. So verließen die letzten Besucher nach einem erlebnisreichen Tag Lüneburg, dessen schöne Altstadt von etlichen Landsleuten zu einem Spaziergang genutzt wurde. Die jährlich abzuhaltende Kreistagssitzung fand bereits am Vortag des Heimattreffens statt. Alle Punkte der Tagesordnung wurden abgearbeitet und dem Vorstand Entlastung erteilt.

 

SCHLOSSBERG (PILLKALLEN)

Kreisvertreter (komm): Michael Gründling, Große Brauhausstraße 1, 06108 Halle/Saale. Geschäftsstelle: Renate Wiese, Tel. (04171) 2400, Fax (04171) 2424, Rote-Kreuz-Straße 6, 21423 Winsen (Luhe)

Silbernes Ehrenzeichen der Landsmannschaft Ostpreußen für Christian-Jörg Heidenreich – Christian-Jörg Heidenreich wurde am 2. Februar 1940 als Sohn des Gutsbesitzers Siegfried Heidenreich und seiner Ehefrau Eva, geb. Sokat (Mittenwalde/Gut Ragupönen), in Sommerswalde/Lasdinehlen, Kr. Schloßberg (Ostpreußen), geboren. Ab Herbst 1946 bis1955 absolvierte er die Volksschule in Weihlingen (Kreis Hildesheim) und nahm danach auf Wunsch seines Vater eine landwirtschaftliche Lehre auf; zunächst zwei Jahre auf dem ostpreußischen Lehrbetrieb Gut Schenda und das dritte Jahr auf einem landwirtschaftlichen Kleinbetrieb in Eckentore im Kreis Peine. Es folgten zwei Jahre Landbauschule (Michelsenschule) in Hildesheim, die er mit der Mittleren Reife abschloß. Im April 1960 wurde Heidenreich in eine Bundeswehr-Gebirgsjägereinheit in Berchtesgaden eingezogen. Bis 1968 war er Soldat, stationiert an verschiedenen Standorten Süddeutschlands und absolvierte in dieser und nach dieser Zeit für einen künftigen Beruf nach der Bundeswehrdienstzeit mehrere weiterbildende Schulen. Von Juli 1969 bis 30. Juni 1995 war Heidenreich bei der Firma AEG-Telefunken in den Vertriebsbüro Düsseldorf und Köln sowie bei AEG Schiffbau in Hamburg  auf verantwortlichen Posten beschäftigt. 1995 ging er in den Vorruhestand und widmete sich der Sportfotografie und Pressearbeit, insbesondere im nationalen und internationalen Pferde-Gespannfahr-Sport, wovon er in Fachzeitungen und der regionalen Presse berichtete. Heidenreich wurde auf Vorschlag von Geschäftsführerin Constanze Augustin-Majer  am 13. März 1982 in den Kreistag der Kreisgemeinschaft gewählt. Seitdem nimmt er in der Kreisgemeinschaft die verschiedensten Aufgaben wahr. So leitet er in Zusammenarbeit mit anderen Kreistagsmitgliedern, aber auch alleinverantwortlich, Schloßberger Jugendlager, beteiligte sich ab 1982 in Köln an allen Bundestreffen der Ostpreußen, allen Hauptkreistreffen und einigen Regionaltreffen der Kreisgemeinschaft, wobei ihm bis heute insbesondere die Organisation und Betreibung des Info- und Verkaufsstandes der Kreisgemeinschaft obliegt. Daneben engagiert er sich als Pressewart der Kreisgemeinschaft und übernimmt besondere Schreibarbeiten. Am 19. November 1988 wurde Heidenreich in den Kreisausschuß der Kreisgemeinschaft  gewählt. Ab 1991 begleitete er mehrere Hilfstransporte in den Heimatkreis. Er organisierte und leitete darüber hinaus selbständig einen Hilfstransport unter anderem mit Medikamenten-Spenden der Pharmazie sowie Decken und Bettwäsche für das Kreiskrankenhaus in Haselberg (Krasnoznamensk). In seinem Heimatort Kremperheide bei Itzehoe organisierte Heidenreich im Jahre 1992 mit großem Erfolg ein Wohltätigkeitskonzert zu Gunsten der Osthilfe der Kreisgemeinschaft, bei dem russische Musiklehrerin, ein Shantychor und die Parforcehornbläser aus der Wilstermarsch, bei denen Heidenreich selbst mitspielt, einen gelungenen Abend gestalteten! Am 20. März 1999 wurde Heidenreich zum zweiten stellvertretenden Kreisvertreter der Kreisgemeinschaft gewählt. Er nahm an mehreren Ostpreußenfahrten als Helfer der Leitung teil, wobei er sich in die Aufgabe einarbeiten konnte. Seit 2006 organisiert Heidenreich die Ostpreußenrundfahrten der Kreisgemeinschaft selbst mit wachsendem Erfolg. Christian-Jörg Heidenreich ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.


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