28.03.2024

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04.10.08 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-08 vom 04. Oktober 2008

Aus den Heimatkreisen

ANGERBURG

Kreisvertreter: Kurt-Werner Sadowski. Geschäftsstelle und Archiv: Bärbel Lehmann, Telefon (04261) 8014, Am Schloßberg 6, 27356 Rotenburg (Wümme).

Gerhard-Wendenhorst-Gedächtnisausstellung – Gerhard Wendenhorst, am 11. September 1922 in Bareischkehmen im Kreis Stallupönen (Ebenrode) geboren, wuchs in Wenzken und Sonnheim im Kreis Angerburg auf. Mit seiner eigenen künstlerischen Arbeit im Zeichnen, Malen und Aquarellieren trat Wendenhorst erst spät an die Öffentlichkeit. Von einer Ausstellung 1961 abgesehen, begann er 1989 mit regelmäßigen Ausstellungen in Erfurt, Weimar, Lüneburg, Köln, Heidelberg u.a., auch im heutigen Mohrungen, Angerburg, Neidenburg sowie Königsberg. Das Hauptthema im künstlerischen Schaffen von Gerhard Wendenhorst ist die Landschaft. Dabei stehen neben den Landschaftsmotiven seiner späteren Heimat Thüringen auch jene seiner Geburtsheimat in Ostpreußen, vor allem Masuren. Diese sind sowohl aus der Erinnerung wie auch aus der Wiederbegegnung durch viele Reisen seit 1978 gespeist. In seinem Reisetagebuch notierte Wendenhorst 1981: „Die Landschaft empfängt uns wieder in ihrer kühlen und herben Schönheit. Masuren will auch jetzt immer noch erobert werden. Dieser Landschaft muß man aufgeschlossen gegenübertreten – sonst verschleißt sie sich auch und wird unnahbar.“ Eine Bilanz seines Schaffens konnte er noch mit seiner letzten Ausstellung „Erlebte Landschaften“ in Weimar 2007 in großen Aquarellen und Pastellen ziehen. Diese Gedächtnisausstellung im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg, das Gerhard Wendenhorst seinen Besuchern schon 1992 einmal vorstellte, präsentiert reife Werke dieses eng mit seiner Geburtsheimat verbundenen gebliebenen ostpreußischen Malers, der auf seinem Lebensweg und künstlerischen Weg beharrlich vorging. Die Gedächtnisausstellung ist noch bis zum 26. Oktober 2008 zu sehen.

 

EBENRODE (STALLUPÖNEN)

Kreisvertreter: Martin Heyser, Telefon, Billungstraße 29, 26614 Soltau, Telefon (05191) 978932. Geschäftsstelle: Brigitta Heyser, Telefon (05191) 978932, Billungstraße 29, 29614 Soltau.

Hauptkreistreffen in der Stadthalle Winsen/Luhe am 13./14. Sept. 2008 – Das diesjährige Hauptkreistreffen wurde wieder­um von den Kreisgemeinschaften Ebenrode (Stallupönen) und Schloßberg gemeinsam gestaltet. Um 9 Uhr morgens wurde am Sonnabend die Stadthalle für die ersten Besuchergrüppchen geöffnet. Der offizielle Teil der Veranstaltung begann nach dem gemeinsamen Mittagessen im Saal mit der Mitgliederversammlung. Sie bestand aus zwei Teilen: Für 13.55 Uhr war eine außerordentliche Mitgliederversammlung mit Thema Satzung angesetzt. Bereits ab 14 Uhr, also 5 Minuten später, sollte die übliche ordentliche Mitgliederversammlung stattfinden.

Außerordentliche Mitgliederversammlung – Die beabsichtigten fünf Minuten Dauer waren nicht einzuhalten. Zwar ging es nur um die Zustimmung zur ausgefeilten, juristisch korrekten Neufassung einzelner Paragraphen, da über die Satzung inhaltlich bereits im Vorjahr abgestimmt worden war. Aber es waren doch noch Änderungswünsche eingereicht worden mit dem Ziel der erneuten Diskussion des Ganzen. Die Änderungsanträge waren den Mitgliedern nicht termingerecht vorgelegt worden, sie konnten nicht rechtsgültig behandelt werden. Auf Antrag des kommissarischen Kreisvertreters Martin Heyser lehnte die Mitgliederversammlung eine erneute Diskussion der Satzung ab und stimmte mit deutlicher Mehrheit für die neu gefaßten Paragraphen. Aus Gründen der Fairneß konnten zwei Antragsteller ihre abweichenden Auffassungen anschließend erläutern. Die im Auftrage des ehemaligen Kreisvertreters Paul Heinacher von Dr. Rolf Bielecki ausgearbeitete, recht umfangreiche Neufassung mag zu einem späteren Zeitpunkt berücksichtigt werden, wenn es wieder einmal um die Modernisierung unserer Satzung geht. Es ist zu wünschen, daß nun die neue Satzung im Vereinsregister des Amtsgerichts Kassel eingetragen wird. Sie stellt einen erheblichen Fortschritt dar, da sie die Arbeit von Vorstand und Kreistag erleichtert und der Mitgliederversammlung das Recht zur Abstimmung bei Vorstandswahlen gibt.

Ordentliche Mitgliederversammlung – In der anschließenden ordentlichen Mitgliederversammlung ehrte der amtierende Kreisvertreter Martin Heyser nach der Begrüßung zunächst die verstorbenen aktiven Mitglieder, Kreisvertreter Helmut Friske sowie Kirchspielvertreter Erich Sklomeit. Es folgte eine kurze Auflistung der Zeitausfälle und Belastungen, die das abgelaufene Jahr arbeitstechnisch beeinträchtigt hatten, verbunden mit der Bitte um Verständnis dafür, daß nicht alles umgesetzt werden konnte, was geplant war. Der Rechenschaftsbericht nahm dann breiten Raum ein.

Personelle Angelegenheiten – Insbesondere der Vorstand war durch den Tod von Kreisvertreter Helmut Friske und durch längere Krankheit des Zweiten Stellvertreters Horst Peter geschwächt. Die wesentliche Arbeit lag zwangsläufig beim Ehepaar Heyser, von dem Brigitta Heyser als Geschäftsführerin selbst ein fest umrissenes Pensum hatte. Martin Heyser gab seiner Erleichterung Ausdruck, daß diese Situation noch während der Sitzung durch Nachwahlen bereinigt werden würde. Bei den Kirchspielvertretern hat sich die Lage entspannt: Das verwaiste Kirchspiel Rodebach wird von Kirchspielvertreter Helmut Wiemer betreut. Für das Kirchspiel Ebenrode-Stadt haben Ursula Welge, Tochter des verstorbenen Kirchspielvertreters Erich Sklomeit, und Heiko Höchst Verantwortung übernommen. Beide tragen zur erwünschten Verjüngung des Kreistages bei. Heiko Höchst tritt an die Stelle von Edih Schmith, langjährig verdiente und mit dem Silbernen Ehrenzeichen der Kreisgemeinschaft ausgezeichnete Kirchspielvertreterin, die aus Gesundheits- und Altersgründen ihr Amt zur Verfügung stellte. Auch bei den Beiräten traten Veränderungen auf. Für die humanitäre Hilfe ist eine enge Zusammenarbeit der Kreisgemeinschaft Ebenrode (Stallupönen) mit der Evangelisch-lutherischen Hilfe für Nordostpreußen e.V. beschlossen worden. Die Arbeit ist eng verknüpft mit den Kontakten zur Administration in Ebenrode (Nesterov). Beschlüsse werden in beiden Belangen auf Vorstandsebene gefaßt. Es entfällt deshalb die Position des Beirates. – Zwei neue Beiräte sind für die mediale Arbeit der Kreisgemeinschaft ernannt worden. Daniela Wiemer, ebenfalls eine der neuen jungen Mitarbeiterinnen, ist Redaktionsleiterin für den Heimatbrief, Hans Raeder hat seine Arbeit für das Bildarchiv intensiviert. Beide arbeiten eng zusammen. Das Bildarchiv der Landsmannschaft Ostpreußen mit der Sparte für Ebenrode ist zu erreichen unter „www.bildarchiv-ostpreussen.de“. Parallel wird ein eigenes Bildarchiv der Kreisgemeinschaft aufgebaut. – Dr. Mohr steht als Beirat für Geschichte und Kultur leider nicht mehr zur Verfügung. Bei einer Neubesetzung dieser anspruchsvollen Stelle wäre sehr sorgsam vorzugehen. Dr. Mohr hat die Absicht, auch künftig Textbeiträge für den Heimatbrief zu schreiben. – Ein Beirat für die geistliche Mitwirkung ist trotz aller Bemühungen nicht in Sicht. Hier sind wir auf unsere Schloßberger Freunde angewiesen. – Der Kreistag hat sich als Leitungsgremium sehr positiv weiterentwickelt. Durch den Zugang von jüngeren Mitgliedern ist ganz sicher eine verbesserte Mischung aus Erfahrung und vorwärtsstrebender Kreativität entstanden (Fortsetzung in Folge 41).

 

INSTERBURG

Geschäftsstelle: Telefon (02151) 48991, Fax (02151) 491141. Besuche nur nach vorheriger Terminvereinbarung. Altes Rathaus, Am Marktplatz 10, 47829 Krefeld.

56. Jahreshaupttreffen in Krefeld – Vom 17. bis 19. Oktober findet das 56. Jahreshaupttreffen der Kreisgemeinschaft in der Patenstadt Krefeld in der Gaststätte Et Bröckske, Marktstraße 41, statt. Alle Insterburger Landsleute und ihre Nachkommen sind herzlich eingeladen.

Freitag, 17. Oktober, 18 Uhr: Treffpunkt „Et Bröckske“ Plachandern und Schabbern mit allen, die schon da sind. Sonnabend, 18. Oktober, 10 Uhr: Gottesdienst in der evangelischen Kirchengemeinde Alt Krefeld in der Alten Kirche, Nähe des „Et Bröckske“; 11 Uhr: Abfahrt mit einem Bus zum Totengedenken und Kranzniederlegung am Mahnmal für die Opfer von Gewalt, Flucht und Vertreibung auf dem Zentralfriedhof Krefeld-Elfrath; 12 Uhr: Gelegenheit zum Mittagessen; 14.30 Uhr: Festveranstaltung im großen Saal im 1. Stock, Begrüßung – Bilderausstellung Insterburg, Programm mit Vorträgen und Musik unter Mitwirkung des Ostpreußen Chors Remscheid sowie mundartliche Gedichte und Geschichte mit Carola Maschke und Bruno Romeiks, anschließend gemütliches Beisammensein und Gelegenheit zum Abendessen im Erdgeschoß.

Sonntag, 19. Oktober – 11 Uhr: Treffpunkt „Et Bröckske“. Gespräche, Ausklang, Gelegenheit zum Mittagessen. Die öffentliche Jahreshauptversammlung der Mitglieder der Ratsversammlung und des Kreisausschusses von Insterburg Stadt und Land e.V. findet während des 56. Jahreshaupttreffen 2008 am Freitag, 17. Oktober, 15 Uhr, im Sitzungssaal C2, Rathaus Krefeld, Von-der-Leyen-Platz 1, statt. In der Jahreshauptversammlung wird der Vorstand der Kreisgemeinschaften satzungsgemäß seinen Rechenschaftsbericht abgeben. Anschließend werden die neuen Vorstände von Insterburg Stadt und Land gewählt. Die Tagesordnung kann bei der Geschäftsstelle in Krefeld angefordert werden. Da nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen für Gäste im Rathaus zur Verfügung steht, bitten wir um rechtzeitige Anmeldung in der Geschäftsstelle, Telefon (02151) 48991.

 

LABIAU

Kreisvertreterin: Brigitte Stramm, Hoper Straße 16, 25693 St. Michaelisdonn/Holstein, Telefon (04853) 562, Fax (04853) 701. info­@stramm­verlag. de, Internet: www.labiau.de.

Kreistreffen in Otterndorf/Niederelbe, im Patenkreis Landkreis Cuxhaven – Rund 300 Landsleute waren angereist, um gemeinsam ein schönes Wochenende zu verbringen. Die erste Veranstaltung war bereits am Freitag, es fand ein Diavortrag statt mit dem Titel: „Rund um das Kurische Haff“. Klaus Lemke aus Hemer, gebürtig in Reiken, zeigte historische und neue Dias aus den Bereichen Südküste des Haffs mit Labiau, Kurische Nehrung, Memel und Memelland. Ein geschichtlicher Rückblick Ordenszeit – Preußenzeit rundete den Vortrag ab. Wir konnten über 80 Gäste begrüßen, damit war der Raum voll besetzt. Am Sonnabend wurde die Stadthalle schon um 8.30 Uhr geöffnet, alles war bestens vorbereitet, Tische und Bühne geschmückt, in einem Teil der Halle die historische Bildausstellung aufgebaut. Das war eine gute Entscheidung, jetzt konnten alle Besucher des Kreistreffens jederzeit die Bilder anschauen. Es wurden auch Bildbestellungen angenommen. Im Verlauf des Treffens besuchten wir das Grab von Bruno Frank, unseres langjährigen Torhausbetreuers. Im Beisein seiner Witwe Lisa legten wir Blumenschmuck nieder und gedachten dieses liebenswerten, engagierten Ostpreußen, der viel zu früh diese Welt verlassen hat. In der Halle gab es später die „Labiauer Gespräche“, humorvoll vorgetragen von Gerda Kern und Egbert Marenke. Schön, die heimatliche Mundart zu hören. Anschließend informierte Horst Potz über seine Schulaktionen: Vertreibung aus Ostpreußen. Er konnte schon zahlreichen Schülerinnen und Schülern im Großraum Hannover das schlimme Vertreibungsschicksal schildern, das ist lebendiger Schulunterricht, gehalten von einem Zeitzeugen. Absolut nachahmenswert. Der Abend klang bei Musik und Tanz aus.

Die Hauptveranstaltung des Sonntags ist stets die Feierstunde, doch vorher wurde, wie in den Jahren zuvor auch, eine Feier an dem Labiau-Gedenkstein am Torhaus vorgenommen, Horst Potz, der stellvertretende Vorsitzende der Kreisgemeinschaft, gedachte der Heimat. Der stellvertretende Landrat unseres Patenkreises Hans-Volker Feldmann und der Otterndorfer Bürgermeister Hermann Gerken ließen es sich nicht nehmen dabeizusein. Sie begleiten seit vielen Jahren unsere Veranstaltung und die Kreisvertreterin konnte beide auch mit großer Freude auf der anschließenden Feierstunde in der Festhalle begrüßen. Wir freuten uns auch sehr über die Anwesenheit der stellvertretenden Bürgermeisterin Vera Diekmann, von Hannelore Brüning, Wilfried Diekmann und Eckhart Pagel, beide gehören dem neuen „Torhaus-Team“ in Otterndorf an, das im übrigen das Torhaus während des Treffens für die vielen Besucher geöffnet hielt, zusammen mit Heinke Lanatowitz, die die Betreuung des Archivs innehat. Die Veranstaltung stand unter dem Motto: „750 Jahre erste urkundliche Erwähnung Labegowe“.  Die Kreisvertreterin hielt einen kurzen geschichtlichen Abriß, die anschließenden Grußworte von Herrn Feldmann und Herrn Gerken wurden mit großem Applaus gewürdigt. Beiden wurde der anläßlich des Jubiläums geschaffene Kräuterlikör „Labiauer Korporal“ überreicht.

Anschließend hielt der neue Chefredakteur der Preußischen Allgemeinen Zeitung / Das Ostpreußenblatt, Konrad Badenheuer, den Festvortrag. Wir waren sehr stolz, daß unser Kreistreffen das erste war, das er in dieser Eigenschaft besuchte. In seinem viel beachteten Vortrag kam zum Ausdruck, daß die Vertriebenenproblematik in der Politik und den Medien nicht die Beachtung findet, die ihr eigentlich zusteht, obwohl das Thema alle Deutschen angeht, nicht nur die Betroffenen. Er kritisierte die jahrelange politische Diskussion um die Errichtung des Zentrums gegen Vertreibungen: „Millionen Menschen sind umgekommen und die Bundesrepublik hat noch nicht einmal eine Gedenkstätte eingerichtet. Auch das Wort Wiedergutmachung oder Entschädigung wird tunlichst vermieden, andere Länder gehen mit dem Thema anders um“. Konrad Badenheuer stellte natürlich auch die Vorzüge der Preußischen Allgemeinen Zeitung / Das Ostpreußenblatt vor, und ich bin sicher, durch seine offene Ansprache hat er auch neue Abonnenten gewonnen. Anschließend wurde Hildegard Knutti für ihre jahrzehntelange Tätigkeit für die Kreisgemeinschaft geehrt. Leider konnte sie aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein. Die Festveranstaltung wurde durch die Musik von Christian Lemke mit seinem Akkordeon verschönt. Den Abschluß bildeten ein gemeinsames Lied und die „Kette zur Heimat“. Gegen 17 Uhr war das diesjährige Hauptkreistreffen  beendet, alle Teilnehmer waren sich einig, es war wieder schön. Auf ein gesundes Wiedersehen 2009 in Burgdorf!  Ein ausführlicher bebilderter Bericht wird im Dezember-Tohus-Heft erscheinen.

 

LÖTZEN

Kreisvertreter: Erhard Kawlath, Dorfstraße 48, 24536 Neumünster, Telefon (04321) 529027.

60 Jahre Kreisgemeinschaft Lötzen. Das Jubiläumstreffen in der Patenstadt (Fortsetzung aus Folge 39) – In der anschließenden Mitgliederversammlung gab der Kreistagsvorsitzende, Lothar Rosumek, einen kurzen Bericht über die Sitzung am Freitag. Er erwähnte unter anderem den vom Schatzmeister, Klaus Reck, festgestellten Rückgang der Spenden in den letzten Jahren. Trotzdem ist die Kreisgemeinschaft zurzeit noch in der Lage, ihre Aufgaben zu erfüllen. Aus dem Bericht der Archivarin, Ute Eichler, hob Rosumek besonders deren Erfolg bei der Suche nach Mitarbeitern hervor. So hatte Bernd Sawatzki, von Widminner Eltern abstammend, auf der Sitzung die Gelegenheit, seinen Beitrag zum Fortleben der Kreisgemeinschaft vorzustellen. Er ist dabei, umfangreiche Informationen über Stadt und Kreis Lötzen und seine Bewohner für eine Darstellung im Internet zu sammeln. Außerdem ist er Betreuer des „Bildarchiv Ostpreußen“ im Internet. Er ist Jahrgang 1963, als Selbständiger vollberuflich tätig und macht die Arbeit für die Kreisgemeinschaft und Ostpreußen uneigennützig in seiner Freizeit. Wer Fragen in dieser Richtung hat, wende sich bitte an die Archivarin, deren Erreichbarkeit in jedem Heimatbrief im Impressum zu finden ist. Weiterhin nannte sie neben dem bereits durch mehrere Beiträge im Heimatbrief bekannten Dr. Kossak und seiner Frau sowie Bernhard Pietrass, Ernst-Georg Broszio, der eine Datenbank der Heimatbriefe von Nr. 20 bis 102 erstellt, sowie Peter Plischewski, der Archivbesuchern Auskünfte zum Thema Familienforschung erteilte. Außerdem nahm die Diskussion über die Zukunft der Landsmannschaft Ostpreußen und die der Kreisgemeinschaften einen breiten Raum ein. „Das Wirken unserer zum Teil über 80jährigen Funktionsträger geht unwiderruflich zu Ende“, stellte Rosumek fest. „Jüngere Kräfte, die an Masuren interessiert sind, müssen mobilisiert werden“. Mit dem Appell, Interessierte mögen sich bei der nächsten Kreistagwahl 2009/10 als Kandidaten zur Verfügung stellen, schloß er seinen Bericht.   

Die anschließende Feierstunde begann Lm. Kawlath mit der Begrüßung der – in diesem Bericht bereits erwähnten – Gäste, unter denen neu der Kreisvertreter von Angerburg, Lm. Sadowski, erschienen war. Es folgten die obligaten Grußworte. Stadtpräsident Strohdiek dankte den Vertriebenen, daß sie in der „Charta der deutschen Heimatvertriebenen“ schon 1950 auf Rache und Vergeltung verzichtet hätten, und dem Nachbarn Polen für die gute Zusammenarbeit. Der Vorsitzende des BdV Neumünster, Willi Treetzen, würdigte unseren Kreisvertreter als „Brückenbauer“ und zeichnete kurz den Weg von der Gründung der Patenschaft Neumünster/Lötzen in einer Zeit der Feindschaft zu Polen bis zur heutigen Zusammenarbeit nach: „Sie lieben Gizycko“, sagte er an die Polen gewandt, „Wir lieben Lötzen. Wir lieben die gleiche Stadt“. Er schloß mit einigen Worten in polnischer Sprache. Bürgermeisterin Piotrowska begann und schloß ihr Grußwort in deutscher Sprache. Sie erwähnte nochmals die anstehenden Jubiläumsfeierlichkeiten und lud die Lötzener dazu ein. Sie endete mit den Worten: „Liebe Lötzener, alles Gute! Gute Gesundheit! Der Heilige Bruno soll uns führen.“ Der stellvertretende Landrat forderte uns auf: „Pflegen Sie weiter die Liebe zu unserer gemeinsamen Heimat!“ Barbara Ruzewicz versicherte: „Unseren Schatz, die Heimat, werden wir nach unseren Möglichkeiten schützen.“ Als Landtagspräsident Martin Kayenburg seine Festansprache begann, hatten sich rund 200 Teilnehmer im Saal versammelt. Kayenburg stellte ein in den letzten Jahren wieder gewachsenes öffentliches Interesse an Flucht und Vertreibung fest. So wies er auf den im ZDF gesendeten Film „Die Flucht“, auf ein „Geo-Spezial“ von 2004 mit einem Aufsatz von Petra Reski und auf das letzte Buch von Andreas Kossert: „Kalte Heimat“ hin. Er stellte die Ereignisse in den Zusammenhang des Zweiten Weltkrieges. Niemand wolle „aufrechnen“, aber auch nicht mit zweierlei Maß messen. „Auch die Vertreibung der Deutschen ist ein Verbrechen, das nicht vergessen werden darf.“ Er meinte, die Erinnerung, die wegen der „Realitätsverweigerung“ der Flüchtlinge und Vertriebenen nach den Ostverträgen unterdrückt, „privatisiert“ wurde, kehre jetzt zurück in das Gedächtnis der Deutschen. Es läge ein „Nachholbedürfnis“ vor. Kayenburg griff das Bild vom „Brücken bauen“ auf. Dieses Bestreben der Vertriebenen sei durch die Tatsache begünstigt worden, daß auch die polnischen Gesprächspartner oft Vertriebene waren. „Der Blick eines Vertriebenen auf die Welt ist ein anderer.“ Er betonte dann die auch auf Zusammenarbeit und Versöhnung ausgerichtete Politik das Landes Schleswig-Holstein nicht nur mit Polen, sondern mit dem ganzen Ostseeraum („Parlamentsforum südliche Ostsee“, Meeresschutz, Solidargemeinschaft EU). Abschließend gab er uns die Aufgabe mit auf den Weg, angesichts des absehbaren Endes der Kreisgemeinschaft zu überlegen, in welcher Organisationsform das ostpreußische kulturelle Erbe weiterleben könne.

Die Festansprache des Landtagspräsidenten wurde mit Liedern unseres Lötzener Chores umrahmt. Die Damen sangen unter anderem das anrührende Lied „Spiel mir das Lied der Heimat“, dann: „Wo der Bernstein liegt am Strand im Sonnenschein“ und ein Potpourri, in dem der Chor noch einmal alle Register zog, um zu zeigen, was er alles kann. Mit dem Ostpreußen- und dem Deutschlandlied klang die Feierstunde aus.

 

SCHLOSSBERG (PILLKALLEN)

Kreisvertreter (komm.): Michael Gründling, Große Brauhausstr. 1, 06108 Halle. Geschäftsstelle: Renate Wiese, Tel. (04171) 2400, Fax (04171) 24 24, Rote-Kreuz-Straße 6, 21423 Winsen (Luhe).

Liebe Schloßberger Landsleute – Die Heimatbrief-Redaktion bittet um Ihre Termine für das Jahr 2009. Planen Sie in 2009 Veranstaltungen, wie zum Beispiel  Regional- oder Dorftreffen, Fahrten in die Heimat oder anderes, teilen Sie uns das für die Aufnahme in den Heimatbrief 2008 umgehend mit. Haben Sie noch Beiträge für den Heimatbrief, stellen Sie diese bitte der Heimatbrief-Redaktion zur Verfügung und senden diese, wie auch die Termine, an Ch.-Jörg Heidenreich, Bockwischer Weg 22, 25569 Kremperheide, Telefon (04821) 8881580, Fax (04821) 8881581, E-Mail: joergheidenreich@gmail.com.

(Der Fehlerteufel hat leider in der Folge 39 zugeschlagen. Aus diesem Grund hier nun nochmal die Laudatio für Christian-Jörg Heidenreich) – Silbernes Ehrenzeichen der Landsmannschaft Ostpreußen für Christian-Jörg Heidenreich – Christian-Jörg Heidenreich wurde am 2. Februar 1940 als Sohn des Gutsbesitzers Siegfried Heidenreich und seiner Ehefrau Eva, geb. Sokat (Mittenwalde/Gut Ragupönen), in Sommerswalde/Lasdinehlen, Kr. Schloßberg (Ostpreußen) geboren. Ab Herbst 1946 bis 1955 absolvierte er die Volksschule in Wehmingen, Kreis Hildesheim, und nahm danach auf Wunsch seines Vater eine landwirtschaftliche Lehre auf; zunächst zwei Jahre auf dem ostpreußischen Lehrbetrieb Gut Scheda und das dritte Jahr auf einem landwirtschaftlichen Kleinbetrieb in Eickenrode im Kreis Peine. Es folgten zwei Jahre Landbauschule (Michelsenschule) in Hildesheim, die er mit der Mittleren Reife abschloß. Im April 1960 wurde Heidenreich in eine Bundeswehr-Gebirgsjägereinheit in Berchtesgaden eingezogen. Bis 1968 war er Soldat, stationiert an verschiedenen Standorten Süddeutschland und absolvierte in dieser und nach dieser Zeit für einen künftigen Beruf nach der Bundeswehrdienstzeit mehrere weiterbildende Schulen. Von Juli 1969 bis 30. Juni 1995 war Heidenreich bei der Firma AEG-Telefunken im Vertriebsbüro Düsseldorf und Köln sowie bei AEG Schiffbau in Hamburg  auf verantwortlichen Posten beschäftigt. 1995 ging er in den Vorruhestand und widmete sich der Sportfotografie und Pressearbeit, insbesondere im nationalen und internationalen Pferde-Gespannfahr-Sport, wovon er in Fachzeitungen und der regionalen Presse berichtete. Heidenreich wurde auf Vorschlag von Geschäftsführerin Constanze Augustin-Majer  am 13. März 1982 in den Kreistag der Kreisgemeinschaft gewählt. Seitdem nimmt er in der Kreisgemeinschaft die verschiedensten Aufgaben wahr. So leitet er in Zusammenarbeit mit anderen Kreistagsmitgliedern, aber auch alleinverantwortlich, Schloßberger Jugendlager, beteiligte sich ab 1982 in Köln an allen Bundestreffen der Ostpreußen, allen Hauptkreistreffen und einigen Regionaltreffen der Kreisgemeinschaft, wobei ihm bis heute insbesondere die Organisation und Betreibung des Info- und Verkaufsstandes der Kreisgemeinschaft obliegt. Daneben engagiert er sich als Pressewart der Kreisgemeinschaft und übernimmt besondere Schreibarbeiten. Am 19. November 1988 wurde Heidenreich in den Kreisausschuß der Kreisgemeinschaft  gewählt. Ab 1991 begleitete er mehrere Hilfstransporte in den Heimatkreis. Er organisierte und leitete darüber hinaus selbständig einen Hilfstransport unter anderem mit Medikamenten-Spenden der Pharmazie sowie Decken und Bettwäsche für das Kreiskrankenhaus in Haselberg (Krasnoznamensk). In seinem Heimatort Kremperheide bei Itzehoe organisierte Heidenreich im Jahre 1992 mit großem Erfolg ein Wohltätigkeitskonzert zugunsten der Osthilfe der Kreisgemeinschaft, bei dem eine russische Musiklehrerin, ein Shantychor und die Parforcehornbläser aus der Wilstermarsch, bei denen Heidenreich selbst mit bläst, einen gelungenen Abend gestalteten! Am 20. März 1999 wurde Heidenreich zum Zweiten stellvertretenden Kreisvertreter der Kreisgemeinschaft gewählt. Er nahm an mehreren Ostpreußenfahrten als Helfer der Leitung teil, wobei er sich in die Aufgabe einarbeiten konnte. Seit 2006 organisiert Heidenreich die Ostpreußenrundfahrten der Kreisgemeinschaft selbst mit wachsendem Erfolg. Christian-Jörg Heidenreich ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

 

TILSIT–STADT

Stadtvertreter: Horst Mertineit. Geschäftsstelle: Telefon (0431) 77723 (Anrufbeantworter), Diedrichstraße 2, 24143 Kiel.

Realgymnasium/Oberschule für Jungen – Austragungsort des 65. Schultreffens war Minden in Westfalen. Der Landesvorsitzende Nordrhein-Westfalen, Jürgen Zauner, wünschte uns in seinem Grußwort „Tage der Treue und Liebe zur Heimat Ostpreußen“, und das waren sie dann auch. 64 Teilnehmer waren zusammengekommen, um die Erinnerung an das Land der dunklen Wälder wachzuhalten, an ein Land, in dem über 700 Jahre preußisch-deutsche Geschichte geschrieben wurden. Auch wenn das Häuflein der Schulkameraden kleiner wird, so ist es doch, wie Hans Dzieran in seinem Rechenschaftsbericht feststellen konnte, noch recht lebendig. Gernot Grübler hatte ein interessantes Rahmenprogramm vorbereitet. Eine Dampferfahrt auf der Weser führte zum Wasserstraßenkreuz, wo nach der Schleusung die Fahrt auf dem Mittellandkanal fortgesetzt wurde. Bei einer Stadtführung erlebten wir den 1000jährigen Dom, begegneten Bauten der Weserrenaissance, aber auch des preußischen Klassizismus. Denn Minden war seit dem 17. Jahrhundert preußische Garnison- und Festungsstadt. Namens aller Teilnehmer dankte Günther Kniest für die schönen Tage des Zusammenseins und würdigte besonders die gelungene Organisation und Harmonie des Treffens.


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