26.04.2024

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11.10.08 / Eisernes Kreuz?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-08 vom 11. Oktober 2008

Eisernes Kreuz?
von Manuel Ruoff

Die Bundeswehr entwickelt sich von einer Verteidigungs-zu einer Interventionsarmee, ihre Angehörigen leben zunehmend gefährlich. Und die Politik erkennt, daß man diese zunehmende Gefährdung nicht mehr nur mit mehr Geld kompensieren kann. Also soll ein Tapferkeitsorden her. Dabei ist sogar eine Erneuerung des Eisernen Kreuzes ins Gespräch gekommen. Doch entspräche das der Idee dieses preußischen und deutschen Ordens?

Nach seiner Stiftung anläßlich der Befreiungskriege ist das Eiserne Kreuz nicht in jedem späteren Krieg Preußens und des von ihm gegründeten Deutschen Reiches erneuert worden. Dies geschah vielmehr nur, wenn lebenswichtige Interessen der Nation bedroht schienen. Wenn man aber nicht dem ehemaligen Bundesverteidigungsminister Peter Struck Glauben schenken will, daß die Bundesrepublik Deutschland am Hindukusch verteidigt werde, ist dies bei den derzeitigen Auslandseinsätzen der Bundeswehr nicht der Fall.

Vielmehr muß die Frage erlaubt sein, inwieweit es bei diesen Einsätzen überhaupt um deutsche Interessen geht. Beim Afghani­stankrieg werden ja wohl eher US-, beim Libanoneinsatz eher israelische und bei Einsätzen im frankophonen Afrika eher französische Interessen verfolgt. Von daher sollte man lieber diesen Staaten die „Versorgung“ der Bundeswehrsoldaten mit Orden überlassen – wenn sie schon nicht für deren Unterhalt aufkommen.

Wenn man aber partout einen bundesdeutschen Tapferkeitsorden will, sollte man als Motiv eher an ein Nato-, EU- oder Uno-Symbol denken, als sich am Eisernen Kreuz zu vergreifen.


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