© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-08 vom 11. Oktober 2008

MELDUNGEN

Uni Allenstein ehrt Pöttering

Allenstein – Die geisteswissenschaftliche Fakultät der Ermländisch-Masurischen Universität in Allenstein hat den Präsidenten des Europäischen Parlaments, Hans Gerd Pöttering (Bild), mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Die Verleihung fand anläßlich der feierlichen Eröffnung des akademischen Jahres statt, an der Pöttering neben dem Sejm-Marschall Bronislaw Komorowski und dem früheren Ministerpräsident Jerzy Buzek als Gast teilnahm. In seiner Laudatio würdigte der scheidende Rektor Ryszard Gorecki den Beitrag des Deutschen für das friedliche Zusammenleben der europäischen Nationen und die Förderung des deutsch-polnischen Dialogs sowie Pötterings Engagement für Polens Eintritt in die Europäische Union. Vor 20 bis 30 Jahren habe sich keiner vorstellen können, daß ein deutscher Politiker in Polen an einer solchen Begegnung teilnehmen könnte, sagte Pöttering vor der feierlichen Entgegennahme des Titels. Die Zusammenarbeit des Kreises Allenstein und des Kreises Osnabrück, in dem er wohne, sei ein Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen dem polnischen und dem deutschen Volk, die sich im gemeinsamen Europa begegneten. Er nehme den Titel eines Dr. h.c. als Persönlichkeit und für seine Tätigkeit im Europäischen Parlament entgegen. Diese Auszeichnung ist bereits die zweite Ehrendoktorwürde, die Pöttering von einer polnischen Universität erhält. Im letzten Jahr wurde er von der Universität in Oppeln für seinen Beitrag zur Erweiterung der Europäischen Union ausgezeichnet.      PAZ

Tilsit bedauert Namensverzicht

Tilsit – Das schweizerische Tilsit macht nun auch in der auflagenstarken „Kalingradskaja Pravda“ von sich reden. Die Zeitung berichtet, daß es in dem Alpenland nicht nur Käse der Marke „Tilsiter“, sondern auch einen Ort des Namens „Tilsit“ gibt. Tilsit, das die Russen „Sowjetsk“ nennen, habe, – so der Autor mit spürbarer Wehmut – vor langer Zeit der Schweiz den Käse überlassen und nun habe die Stadt an der Memel einem winzigen Ort im Kanton Thurgau auch noch seinen früheren Namen verschenkt. In dem Beitrag heißt es: „Die Schweizer sind gescheite Europäer. ,Tilsiter‘ muß aus Tilsit kommen, sagten sie sich, und wenn es bei uns keinen Ort dieses Namens gibt, dann muß man ihn eben gründen, und zwar dort, wo der echte ,Tilsiter‘ hergestellt wird.“ Und weiter heißt es: „Inzwischen feierte das schweizerische Tilsit den ersten Jahrestag seiner Gründung. Allein in diesem Jahr gingen 3700 Tonnen ,Tilsiter Käse‘ in den Verbrauchermarkt. Es sind also die Schweizer, die dafür Sorge tragen, daß der Name Tilsit in Europa bekannt bleibt.“   H. Dz.