29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
25.10.08 / Weltmacht EU

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-08 vom 25. Oktober 2008

Konrad Badenheuer:
Weltmacht EU

Eine starke Figur hat Europa zuletzt auf der internationalen Bühne gemacht. Sowohl im Kaukasuskonflikt als auch in der Finanzkrise hat die EU entscheidend zur Lösung von Problemen beigetragen, die anderswo verursacht wurden.

Im Kaukasus hat ein von den USA draufgängerisch ermutigter georgischer Präsident gemeint, im Schatten der Olympischen Spiele Minderheitenkonflikte mit einem militärischen Handstreich erledigen zu können. Auch russische Politiker haben mit Provokationen vor und Überreaktion nach der georgischen Offensive zur Eskalation beigetragen. Die EU hingegen hat zunächst einen Waffenstillstand, dann ein Friedensabkommen zustande gebracht.

Noch klarer ist der Erfolg der EU in der Finanzkrise. Bei allen Fehlern, die auch hier geschehen sind. Ausgangspunkt der Krise waren katastrophale Fehlentscheidungen in den USA. Europa hat gewarnt, hat mehr Transparenz und Regulierung verlangt, konnte aber Widerstände aus den USA (und hier auch aus Großbritannien) nicht überwinden. Nach der Eskalation der Krise war es wiederum das europäische und nicht das amerikanische Konzept, das der andauernden Krise die Spitze genommen hat.

Trotz aller inneren Querelen vom schleppenden Verfassungsprozeß bis zum Desinteresse der eigenen Bürger: Weltweit steht die 490-Millionen-Gemeinschaft heute so stark da wie nie zuvor. Um diese Stellung abzusichern, muß die EU ihre inneren Probleme lösen. Eines davon ist die demographische Krise, ein anderes die Lösung verdrängter innerer Konflikte, zu denen auch das Vertreibungsunrecht gehört. In beiden Fällen geht es um die Stärkung der Wertebasis Europas.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren