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25.10.08 / Kaderschmiede am Rhein / Die WHU beweist, daß private Hochschulen Erfolg haben können

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-08 vom 25. Oktober 2008

Kaderschmiede am Rhein
Die WHU beweist, daß private Hochschulen Erfolg haben können

Im beschaulichen Vallendar, wenige Kilometer nördlich von Koblenz, hat die Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung (WHU) seit 1989 ihren Sitz. Wer immer grundsätzlich daran zweifeln wollte, ob – bei allen denkbaren Schwierigkeiten – private Hochschulen auch in Deutschland erfolgreich sein können, wird durch die WHU krachend widerlegt. Die kleine, aber überaus feine Kaderschmiede, die 1985 als eine der ersten privaten Hochschulen in Deutschland den Lehrbetrieb aufnahm, hat sich sehr schnell national wie international etabliert und belegt seitdem in praktisch allen Rankings und Vergleichstests Spitzenplätze. Bei einem Vergleichstest der „Financial Times“ im Jahre 2005 schaffte die WHU Platz 5 in Europa und weltweit Platz 12. Zuletzt landete die WHU im Mai dieses Jahres bei einer Umfrage unter 5000 Personalverantwortlichen auf Platz 1 unter den privaten deutschen Management-Hochschulen.

Der Erfolg kommt nicht von ungefähr: Ein äußerst rigides, insgesamt dreistufiges Auswahlverfahren, das der Schreiber dieser Zeilen im Jahre 1986 selbst absolviert hat, ein überaus straffes Studienprogramm mit zwei Auslandssemestern und mehreren Praktika dazu handverlesene Dozenten aus Wissenschaft und Praxis – unter diesen Voraussetzungen wäre im Ergebnis alles andere als Spitzenqualität unwahrscheinlich.

Während die WHU in ihren Anfangsjahren trotz happiger Studiengebühren von damals bereits 5000 D-Mark pro Semester noch unter Finanzknappheit litt, ist auch dieses Problem seit Jahren wirksam gelöst. Spätestens seit der Industrielle Otto Beisheim das Stiftungskapital der WHU im Jahre 1993 um 50 Millionen Mark aufstockte, hat das Institut keine Existenzsorgen mehr. Ohne Abstriche am rigorosen Qualitätsanspruch verfolgt die „Otto Beisheim School of Management“, wie sie seit dessen Einstieg heißt, seit einiger Zeit eine Expansionsstrategie. Bis 2011 soll die Zahl der (ausnahmslos mindestens dreisprachigen) Studenten von 500 auf 800 anwachsen, die der Lehrstühle soll auf 30 steigen. Ziel der WHU ist es, sich endgültig unter den Top-Wirtschaftshochschulen Europas zu etablieren.

Schon seit Jahren hat die WHU das Promotions- und Habilitationsrecht, ihr internationales Netzwerk ist nach und nach auf  über 150 Partnerhochschulen zum Austausch von Dozenten und Studenten sowie Forschungskooperationen auf allen Kontinenten angewachsen. Reklame macht die WHU übrigens nicht. Personalchefs, Top-Manager, die Vertreter anderer BWL- und Managementhochschulen im In- und Ausland, aber auch Bildungspolitiker kennen die kleine Institution selbstverständlich, und eine weitergehende Bekanntheit wird gar nicht angestrebt. Zu den Absolventen der WHU gehört der 42jährige Banker Axel Wieandt, der jetzt die angeschlagene Hypo Real Estate retten soll. Und die Internet-Auktionsplattform ebay wurde von WHU-Studenten gegründet.   K.B.


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