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25.10.08 / Die Wirtschaft als schwieriger Partner

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-08 vom 25. Oktober 2008

Die Wirtschaft als schwieriger Partner

Mangelndes Verständnis für die Besonderheiten des Wissenschaftsbetriebs macht sich auch bei der Arbeit der Hochschulräte bemerkbar. Soweit die Mitglieder aus Wirtschaftsunternehmen kommen, verstehen sie die Räte als ein Pendant zu Aufsichtsräten aus den ihnen vertrauten Bereichen. Das sind sie aber schon von ihrer Zusammensetzung her nicht. Vor allem aber unterscheiden sich die Objekte, die sie zu „beaufsichtigen“ haben, von Wirtschaftsunternehmen.

Auf krassen Fehleinschätzungen beruht es beispielsweise, wenn von den Hochschulräten vorgeschlagene Rektoren oder Präsidenten von den ebenfalls am Wahlverfahren beteiligten Senaten abgelehnt werden. Hier liegt der Fehler aber nicht in erster Linie bei den Räten, sondern ist in der Gesetzeskonstruktion begründet. Rektoren und Präsidenten sind nun einmal die Repräsentanten der Hochschulen. Das höchste Gremium solcher Einrichtungen, den Senat, zu einem Abnickverein zu degradieren, verkennt die gewachsenen Gegebenheiten des deutschen Universitätssystems.

Das zum Teil fehlende Verständnis dafür spielt auch eine Rolle bei manchen Spitzenvertretern der Wirtschaft, wenn sie sich öffentlich zu Belangen der Universitäten äußern. Da ist es von Nutzen, daß sie, sofern Mitglieder in Hochschulräten, nähere Einblicke gewinnen. Gewiß sind die Erfahrungen und Beiträge, die von außerhalb, hier also von der Wirtschaft eingebracht werden, wichtig und können Fehlentwicklungen verhindern beziehungsweise konstruktive Wirkungen entfalten. Aber es ist kein Transport nur in eine Richtung.  G.T.


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