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08.11.08 / »Mona Lisa« hilft aus der Patsche / Alte Fotos mit einem Klick für die Kinder und Enkel sichern – Digitaler Bilderrahmen macht es möglich

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-08 vom 08. November 2008

»Mona Lisa« hilft aus der Patsche
Alte Fotos mit einem Klick für die Kinder und Enkel sichern – Digitaler Bilderrahmen macht es möglich

Viele alte Fotografien und Familienbilder lassen sich durch den digitalen Bilderrahmen für die Nachwelt erhalten – auch ohne Computer.

„Die Bilder in diesen zwei Fotoalben sind die einzige anschaubare Erinnerung aus der Heimat, die ich noch habe“, sagt die 77jährige Auguste Kulinski. Durch Krieg und Flucht hat die 1931 in Insterburg geborene Ostpreußin fast alles verloren. Deshalb sind die alten Familienbilder für sie von besonderem Wert.

Doch der Zahn der Zeit nagt auch an diesen Fotos. Viele Bilder sind vergilbt und bei einigen zeigen sich erste Auflösungserscheinungen.

Helfen könnte hier die Digitalisierung der Fotos, das heißt: Mit einem Scanner (Einlesegerät) werden die Papierbilder quasi kopiert und dann in Bilddaten umgewandelt. Anschließend könnten diese Daten auf einer CD oder DVD gespeichert und so mit einem DVD-Abspielgerät am Fernseher betrachtet werden. Oder aber mit einem Computer bearbeitet (vergrößert, verkleinert, aufgefrischt) und erneut als Papierabzug ausgedruckt werden.

Aber Auguste Kulinski hat weder einen Computer noch einen Drucker oder Scanner. Was also tun?

Eine einfache und kinderleicht auszuführende Lösung des Problems verspricht der digitale Bilderrahmen „Mona Lisa“ der Firma Aiptek, der im September auf der Photokina in Köln vorgestellt wurde. Dieser Bilderrahmen ist zunächst einmal ein (Mini)Monitor, um digitale Bilder bis zu einer Grüße von etwa 10 x 15 Zentimeter (Postkartenformat) anzuzeigen. Solche digitalen Bilderrahmen werden zur Zeit in großer Zahl und verschiedensten Ausführungen bei Computer- und Elektronikhändlern angeboten.

Der Clou von „Mona Lisa“ ist die Idee, in den kleinen Monitor eine Digitalkamera einzubauen. Damit kann ein in etwa 20 Zentimeter Entfernung positioniertes Papierbild aus dem Fotoalbum abfotografiert werden.

Das vorliegende Foto wird praktisch „kopiert“ beziehungsweise eingescannt oder einfach gesprochen: ein Foto vom Foto gemacht. Man erhält ein Digitalfoto, das direkt im Fotorahmen (auf dem Mini-Monitor) angezeigt wird.

Die Kamera hat immerhin eine Auflösung von fünf Millionen Pixel (fünf Megapixel). Das ist nach dem aktuellen Stand der Technik nicht gerade bombastisch – aber ausreichend, um die alten Fotos digital speichern und in Postkartenformat wiedergeben zu können.

Der „richtige“ Abstand der Kamera zum Papierfoto wird durch eine ausklappbare Schiene hergestellt, an deren Ende ein Papierhalter steht. Das Autofokus-Objektiv der Kamera stellt automatisch scharf – wegen eines fehlenden Suchers könnte man die Scharfstellung auch gar nicht per Hand vornehmen. Papierfotos bis zum Postkartenformat 10 x 15 lassen sich so einfach und schnell digitalisieren. Das dürfte für die allermeisten Bilder aus Fotoalben ausreichend sein, denn früher waren die Fotoabzüge fast immer kleiner (6x9 oder 9x9 oder 9x13 Zentimeter) als heute.

Weil der Kamera-Bilderrahmen keinen Blitz enthält – der würde bei dem geringen Abstand der Kamera zum aufzunehmenden Foto jede Aufnahme überbelichten – ist es sehr wichtig, bei Tageslicht oder ausreichender Beleuchtung von oben oder von der Seite zu arbeiten.

„Mona Lisa“ hat einen eingebauten Speicher von einem Giga-byte (1 GB). Darin können etwa 700 bis 1000 abfotografierte Bilder (mit einer Datenmenge von rund einem Megabyte) abgelegt werden.

Wie auch andere digitale Bilderrahmen kann „Mona Lisa“ die abfotografierten Bilder oder bereits digitalisierte, also zum Beispiel mit einer Digitalkamera aufgenommene Fotos, anzeigen und praktischer Weise in einer Art Dia-Schau nacheinander darstellen. Dafür ist der Einschub einer Speicherkarte (SD-Karte) in den Rahmen vorgesehen. Auch von einem Speicherstift (USB-Stick) oder per Kabel von einem Computer können bereits digitalisierte Bilder im Bilderrahmen angezeigt werden.

Im „Normalfall“ wird der Bilderrahmen über die Steckdose mit Strom versorgt. Für den mobilen Einsatz ist ein wiederaufladbarer, recht leistungsstarker Lithium-Ion-Akku zur Stromversorgung beigefügt.

In diesem Fall könnte Auguste Kulinski „Mona Lisa“ auch einpacken und zu ihrem Enkel Thomas mitnehmen, um ihm die alten Familienfotos in einer Dia-Schau zu präsentieren.

Siegfried Schmidtke

Technische Daten für den digitalen Bilderrahmen:

* LCD-Monitor mit 8 Zoll Diagonale und einem Bildmaß von 16 x 9 Zentimetern und einer Auflösung von 800 x 600 Pixel

* eingebaute Kamera mit fünf Megapixel

* Autofokus-Objektiv (automatische Scharfstellung)

* Einschub für SD-Speicherkarten

* USB-Stecker für Speicherstifte (USB-Sticks) oder Anschluß an einen Computer

* Stromversorgung über Steckdose (Netzteil) oder wiederaufladbaren Li-Ion-Akku für den mobilen Betrieb

* Fernbedienung für Bilderrahmen und Kamera

* klappbarer Aufstellfuß für Papierfotos

* Bildbearbeitungsprogramm (Software) wird mitgeliefert

* Preis 179 Euro

Foto: Aus dem Fotoalbum in die digitale Welt: Bilderrahmen Mona Lisa macht dies auch ohne Computer möglich.


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