19.04.2024

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22.11.08 / Der neue Totalitarismus

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-08 vom 22. November 2008

Der neue Totalitarismus
von Harald Fourier

Als vor ein paar Wochen eine Handvoll Moschee-Gegner in Köln am Demonstrieren gehindert wurde, da war in Medien und Politik Erleichterung zu spüren. Der Tenor war fast einhellig: Die mutigen Bürger hätten „Pro Köln“ gezeigt, daß Fremdenfeindlichkeit in ihrer Stadt unerwünscht sei.

Politiker von CDU bis DKP waren sich einig gegen die „braune Soße, die in die Toilette gehört“, wie CDU-Oberbürgermeister Fritz Schramma es ausdrückte. Fernsehsender berichteten von den „aufgeweckten jungen Leuten“, die „Zivilcourage gegen Intoleranz“ gezeigt hätten. Zeitungen lobten den „liberal gesinnten Teil der Gesellschaft“ für seinen Einsatz „gegen rechts“.

Jetzt hat sich dieser „liberal gesinnte Teil der Gesellschaft“ ein neues Betätigungsfeld gesucht. In vielen deutschen Städten gab es in der Vorwoche Demonstrationen gegen das deutsche Bildungssystem mit mehreren  zehntausend Teilnehmern. Dabei kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen. In Hannover hätten Chaoten beinahe den Landtag gestürmt. In Berlin besetzten Gewalttäter die Humboldt-Universität und unterbrachen den Lehrbetrieb.

Bis zu dieser Stelle wäre Eindringlingen noch die Sympathie der Medien sicher gewesen. Aber in der Humboldt-Uni schlugen die von der linksextremen Sozialistischen  Alternative (SAV) angestachelten rund 1000 Schüler-Aktivisten eine Ausstellung über das Schicksal jüdischer Unternehmer in der NS-Zeit kurz und klein.

Sowohl der SPD-Schulsenator als auch CDU-Politiker kritisieren die extreme Linke für diese Gewaltausbrüche und die Zerstörung fremden Eigentums.

Genau so überrascht über die brutale Vorgehensweise linksradikaler Gewalttäter waren die Potsdamer Stadtverordneten bei ihrer Sitzung vor einer Woche. Leute aus dem gleichen Umfeld drangen in eine Sitzung des Stadtparlaments ein und unterbrachen die Debatte, weil sie mit der Schließung von Jugendheimen unzufrieden sind. SPD-Oberbürgermeister Jann Jakobs konnte seinen Augen nicht glauben und warnte: „Die Nazis haben auf diese Art und Weise Parlamentarier eingeschüchtert.“ Damit zog er sich übrigens den Zorn der örtlichen Linkspartei-Aktivisten zu.

Könnte es sein, daß der „liberal gesinnte Teil“ der Gesellschaft so liberal gar nicht ist?

Offenbar kommt der neue Totalitarismus nicht daher und sagt: „Hallo, ich bin’s, der Totalitarismus.“ Er kommt im Gewand des Antifaschismus – und er macht in seinem Freund-Feind-Denken keinen Unterschied zwischen Pro Köln, jüdischen Unternehmern oder Potsdamer Stadtverordneten.


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